Mord an Studentin Hanna: Fällt nun das Urteil gegen den Angeklagten?

Traunstein - Der Fall sorgte bundesweit für Aufsehen, nun könnte er – zumindest vor dem Landgericht Traunstein – zu einem Ende finden: der Tod der 23-jährigen Medizinstudentin Hanna W.

Der schweigende Angeklagte (l.) könnte mit seinem Anwalt Harald Baumgärtl (M.) am Dienstag zum letzten Verhandlungstag im Landgericht Traunstein erscheinen.
Der schweigende Angeklagte (l.) könnte mit seinem Anwalt Harald Baumgärtl (M.) am Dienstag zum letzten Verhandlungstag im Landgericht Traunstein erscheinen.  © Uwe Lein/dpa

Am Dienstag um 12 Uhr beginnt der vielleicht letzte Gerichtstermin gegen den 22 Jahre alten Angeklagten. Nach mehr als 30 Verhandlungstagen könnte in dem Indizienprozess nun das Urteil fallen.

Die Forderungen der beiden Parteien könnten unterschiedlicher kaum sein.

Der Staatsanwalt verlangt für den Beschuldigten, der damals 20 Jahre alt war, neuneinhalb Jahre Jugendstrafe wegen Mordes. Die Verteidigung sieht jedoch bei ihrem Mandanten keine Schuld – und fordert Freispruch.

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Ähnlich ist es bei der jeweiligen Darstellung der Tatnacht, dem 3. Oktober 2023, die zum Tod der jungen Frau führte.

Die Anklage vertritt die These, dass der heute 22-Jährige die Studentin auf ihrem Heimweg vom Club "Eiskeller" in Aschau im Chiemgau aus sexuellen Motiven angegriffen, schwer verletzt und schließlich in den Bärbach geworfen habe.

Verteidigung: Studentin könnte alleine ins Wasser gefallen sein

Dort ist Hanna laut Obduktion schließlich ertrunken. Doch dass sie durch Fremdeinwirkung in dem Gewässer landete, weist die Verteidigung von ihrem Mandanten – der das ganze Verfahren über bislang schwieg.

Es sei nicht auszuschließen – so die Anwälte des Beschuldigten – dass die mit zwei Promille alkoholisierte Studentin ohne Fremdverschulden in den Bach gefallen sein könnte.

Ein Passant hatte die Leiche Stunden später flussabwärts in der verbundenen Prien entdeckt und die Behörden verständigt. Ihre Leiche hatte man etwa zehn Kilometer vom Club entfernt aus dem Wasser geborgen.

Titelfoto: Uwe Lein/dpa

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