Nach Gerichtsstreit mit Böhmermann: Spendenwelle für Sachsen-Imker

Meißen - Es erinnert an den Kampf von Klein gegen Groß, David gegen Goliath: Nachdem Star-Moderator Jan Böhmermann (43) vor Gericht eine Niederlage gegen den regionalen Imker Rico Heinzig (48) einstecken musste, ging er in Berufung. Aus Angst, die Kosten des nächsten Gerichtstermins im Mai nicht zahlen zu können, startete der Meißner eine Spendenkampagne – mit durchschlagendem Erfolg!

Bio-Imker Rico Heinzig (48) kann sein Glück kaum fassen: In nur 48 Stunden erhielt er mehr als 20.000 Euro Spenden für den anstehenden zweiten Gerichtsprozess, den Star-Moderator Jan Böhmermann (43) gegen ihn anstrengt.
Bio-Imker Rico Heinzig (48) kann sein Glück kaum fassen: In nur 48 Stunden erhielt er mehr als 20.000 Euro Spenden für den anstehenden zweiten Gerichtsprozess, den Star-Moderator Jan Böhmermann (43) gegen ihn anstrengt.  © Bildmontage: Sebastian Kahnert/dpa (2)

Imker Heinzig konnte es am heutigen Donnerstag selbst kaum glauben: Innerhalb von nur 48 Stunden sind mehr als 20.000 Euro Spenden zusammengekommen: "Im Traum hätte ich damit nicht gerechnet! Das sichert mich vollkommen ab."

Neben regionalen Herstellern von Bio-Produkten konnte Heinzig anhand seiner E-Mails eine weitere Gruppe von Spendern ausmachen: Kritiker des TV-Moderators.

"Mir haben viele geschrieben, es sei endlich an der Zeit, dass auch Böhmermann Grenzen aufgezeigt bekommt", so der Imker.

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Die höchste Spende mit 5000 Euro ging allerdings anonym ein.

Imker Heinzig will Spenden bestensfalls selbst spenden

Zuerst hatte Jan Böhmermann vor dem Landgericht Dresden gegen den Imker zwar verloren, ging aber in Berufung und erwirkte nun einen weiteren Prozess vor dem Oberlandesgericht.
Zuerst hatte Jan Böhmermann vor dem Landgericht Dresden gegen den Imker zwar verloren, ging aber in Berufung und erwirkte nun einen weiteren Prozess vor dem Oberlandesgericht.  © picture alliance/dpa/ZDF

Sollte Heinzig erneut gegen Böhmermann gewinnen, will er die gesammelten Spenden weder privat behalten noch in seinen Betrieb investieren, sondern für gute Zwecke weiterreichen: "Wenn keine Gerichtskosten entstehen, dann sollen die Unterstützer über soziale Kanäle entscheiden, wohin das Geld gespendet wird."

Das Management von Böhmermann reagierte auch am Donnerstag auf wiederholte Anfragen nicht.

Aber der Moderator erzählte kürzlich im Podcast "Freiheit Deluxe": "Ich freue mich über jeden Prozess, wo sich Juristen mit großem Ernst mit Humor und der Definition von Satire auseinandersetzen müssen. Den halte ich für produktiv ..."

Titelfoto: Bildmontage: Sebastian Kahnert/dpa (2), picture alliance/dpa/ZDF

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