Nacktfotos und Erpressung: Mädchen sollte seine "Online-Sklavin" sein - Mann vor Gericht

Köln – Ein Mann (51), der Mädchen in Internet-Chats dazu gebracht haben soll, ihm Nacktbilder zu schicken, steht seit dem heutigen Montag vor dem Kölner Landgericht.

Dem 51-Jährigen wird seit Montag im Kölner Landgericht der Prozess gemacht.
Dem 51-Jährigen wird seit Montag im Kölner Landgericht der Prozess gemacht.  © Oliver Berg/dpa

Angeklagt ist der 51-Jährige unter anderem wegen sexuellen Missbrauchs ohne Körperkontakt.

Die Opfer des Mannes waren Mädchen im Alter von 13 bis 16 Jahren. Bekam er tatsächlich Nackt-Aufnahmen zugeschickt, soll er die Teenagerinnen erpresst haben.

Weigerten sich die Opfer, ihm weitere Aufnahmen zu schicken, habe der Angeklagte gedroht, bereits in seinem Besitz befindliche Bilder und Videos im Internet zu veröffentlichen oder an Mitschüler der Opfer oder das Jugendamt zu verschicken, hieß es in der Anklageschrift.

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Insgesamt werden dem Mann 27 Fälle von Juni 2021 bis Januar 2023 vorgeworfen. Der Angeklagte, der wegen gleich gelagerter Fälle bereits 2016 vom Kölner Landgericht zu zwei Jahren Haft auf Bewährung verurteilt worden war, räumte die Vorwürfe am Montag ein.

Angeklagter soll sich als "Kevin aus der 7. Klasse" ausgegeben haben

Der Mann soll die Mädchen so lange bedrängt haben, bis sie ihm Nacktfotos zuschickten. (Symbolbild)
Der Mann soll die Mädchen so lange bedrängt haben, bis sie ihm Nacktfotos zuschickten. (Symbolbild)  © 123RF/dmitrimaruta

Laut der Anklage soll der 51-Jährige in einem besonders schwer gelagerten Fall im Oktober und November 2022 über drei Wochen fast täglich Kontakt zu einer 13-Jährigen gehabt haben. Hierbei soll sich der Angeklagte selbst als "Kevin aus der 7. Klasse" ausgegeben haben.

In den Livechats soll der Mann dann eine "fortwährende Drucksituation" auf das Mädchen aufgebaut und ihr wiederholt mit der Veröffentlichung von Nacktbildern der Schülerin in seinem Besitz gedroht haben.

Als das Mädchen ihn gebeten habe, dies nicht zu tun, soll der Angeklagte verlangt habe, dass sie als Gegenleistung "acht Monate seine Online-Sklavin sein" solle.

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In der Folge soll der Mann sein Opfer mehrfach erpresst haben, Videos bei der Vornahme von sexuellen Handlungen an sich selbst anzufertigen und ihm zuzuschicken. Das Mädchen soll dem wiederholt nachgekommen sein.

Der Prozess ist mit sechs weiteren Verhandlungstagen bis Mitte Dezember terminiert.

Titelfoto: 123RF/dmitrimaruta

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