Beute im Wert von 34.500 Euro: 32-Jähriger beklaute Architektin, während er auf den Bus wartete

Pirna - Die einen trinken einen Kaffee. Andere, wie Paolo M. (32), nutzen längere Wartezeiten für einen Einbruch: Der Italiener knackte am 23. September 2019 nachmittags das Haus der Architektin Silke Loose (53) in Oberhäslich. Allerdings ließ er dabei einen Fingerabdruck zurück.

Italiener Paolo M. (32) nutzte seine Wartezeit für einen Hausbruch.
Italiener Paolo M. (32) nutzte seine Wartezeit für einen Hausbruch.  © Franz Maler

"Ich habe meinen Sohn in Tschechien besucht", erklärte Paolo M. am gestrigen Mittwoch vor dem Amtsgericht Pirna. Auf der Rückfahrt nach Dresden habe er den falschen Bus erwischt, dann in Dippoldiswalde mehrere Stunden warten müssen.

"Da bin ich rumgelaufen, habe überlegt zu trampen. An einem kleinen See habe ich Pause gemacht, eine Zigarette geraucht - und dann das Haus gesehen."

Unumwunden gestand er, die Scheibe mit einem Stein eingeschlagen und zwei Laptops, Playstation, Kamera und ein paar Armreifen gestohlen zu haben. Allerdings fehlte einiges mehr.

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"Ich bin gegen 20.30 Uhr aus dem Büro nach Hause gekommen", erinnerte sich Silke Loose. "Wir waren am Vortag von einer Weiterbildung heimgekehrt - mir fiel auf, dass der Koffer weg war und der Inhalt auf dem Boden lag."

Bilanz: Neben der eingeräumten Technik fehlte noch eine Glashütter Uhr "A. Lange & Söhne" (Modell 1815 in Weißgold) im Wert von 23.500 Euro.

Architektin Silke Loose (53) fand ihr Haus geplündert vor.
Architektin Silke Loose (53) fand ihr Haus geplündert vor.  © Franz Maler

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Diese wertvolle Uhr verschwand bei dem Einbruch.
Diese wertvolle Uhr verschwand bei dem Einbruch.  © privat

Paolo bestritt den Uhrenklau heftig. Doch das Gericht glaubte den Opfern den Diebstahl, denn eine Versicherung gab es zu diesem Zeitpunkt keine.

"Wir waren keine Leute, die dachten, sich in alle Richtungen absichern zu müssen", so Loose. "Jetzt haben wir eine Versicherung, Überwachungskameras und einen Safe."

Auf dem Beuteschaden von 34.585,90 Euro bleibt sie mit ihrem Mann allerdings sitzen. Falls jemand die einzigartige Uhr mit der Gehäusenummer 189784 findet, bietet das Paar 2000 Euro Finderlohn! Hinweise zur Uhr schickt Ihr bitte per Mail an info@silkeloose.de.

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Paolo M., der bereits im Gefängnis sitzt, bekam nun noch mal ein Jahr und zehn Monate Haft obendrauf.

Titelfoto: Franz Maler

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