Elternhaus abgefackelt: Clemens (25) will Eindringlinge "gespürt" haben
Bautzen - Der Frust saß wohl tief. Clemens N. (25) fackelte laut Anklage sein Bett im elterlichen Haus ab. Das Feuer in Kleinerkmannsdorf verursachte einen Schaden von fast 200.000 Euro. Im Prozess am Amtsgericht Bautzen erklärte Clemens, er sei mit der Gesamtsituation nicht zufrieden gewesen.
Alles in Kürze
- Clemens N. zündet sein Bett im Elternhaus an.
- Der Brand verursacht 200.000 Euro Schaden.
- Clemens leidet unter Antriebslosigkeit und Drogenproblemen.
- Er behauptet, fremde Leute im Haus gespürt zu haben.
- Richter lässt Schuldfähigkeit von Clemens prüfen.

Im Mai rückte die Feuerwehr nachmittags in den Ortsteil von Radeberg aus. Dort brannte das Dachgeschoss eines Einfamilienhauses.
Schon während der Löscharbeiten wurde klar, dass der Brand gelegt wurde. Die Polizei nahm Clemens, der dort mit seinen Eltern lebte, noch vor Ort fest. Seither sitzt er in U-Haft.
"Mir war alles zu viel", sagte er dem Richter. Clemens hatte zwei Lehren geschmissen, jobbte nur gelegentlich, habe sich "in die falsche Frau" verliebt, nahm schließlich Drogen und lebte antriebslos in den Tag hinein.
Die Eltern unterstützten ihn, wo sie konnten. Sie besorgten Jobs, die er aber schmiss, oder Arzttermine, die er verstreichen ließ. Dafür will Clemens zunehmend "fremde Leute im Haus gespürt" haben. Er sah sie nicht, roch sie aber.
So einmal im Bad, worauf er die Duschkabine zerlegte.
Zerstörungswut in Radeberg: Möbel mit Schwert zertrümmert, Bett angezündet

Was genau im Mai der Auslöser war, blieb vorerst unklar.
Laut Anklage zerschlug Clemens das komplette Mobiliar seines Zimmers mit einem Schwert und zündete mit Feuerzeugbenzin sein Bett an.
Der Richter hörte sich das alles geduldig an und lässt nun prüfen, ob der Angeklagte überhaupt schuldfähig war. Erst dann wird erneut verhandelt.
Dennoch bleibt Clemens weiter in U-Haft.
Titelfoto: Bildmontage: kmk