Mann tötet seinen Peiniger mit Axt: Staatsanwaltschaft fordert lebenslang
Zwickau - Geplant oder im Affekt? Beim neuen Prozess gegen den Axt-Killer von Lichtenstein plädierte die Staatsanwaltschaft am Montag in ihrem Schlussvortrag auf Mord.
Alles in Kürze
- Mann tötet Peiniger mit Axt
- Staatsanwaltschaft fordert lebenslange Haft
- Opfer war ehemaliger Jugendtrainer
- Angeklagter wurde 1999 sexuell missbraucht
- Urteil wird für Mittwoch erwartet

Beim Prozessauftakt trug der Vater des Angeklagten René K. (41) ein T-Shirt: "Kindesmissbrauch ist kein Kavaliersdelikt".
Das Opfer, K.s ehemaliger Jugendtrainer Sven H. (†53), soll den heute 41-Jährigen damals sexuell missbraucht haben. Ein schweres Verbrechen - dem stimmte Staatsanwältin Barbara Gremm (61) bei der Eröffnung ihres knapp einstündigen Plädoyers zu.
Die Juristin ergänzte jedoch: "Die Tötung eines Menschen ist es auch."
Die Anklage sah es als erwiesen an, dass René K. im Sommer 2023 seinen ehemaligen Jugendtrainer geplant und gezielt mit einer Axt ermordet hatte. Das Opfer soll René 1999 sexuell missbraucht haben, als dieser 15 Jahre alt war. Unter anderem soll der Angeklagte bereits nach Seiten im Internet gesucht haben, wo mutmaßliche Kinderschänder in Fallen gelockt werden sollen.
Seinen Peiniger soll der Angeklagte dann gezielt aufgesucht haben. Für diese offenbar von langer Hand geplante Tat forderte Barbara Gremm lebenslang.
Im ersten Verfahren wurde René wegen Totschlags zu viereinhalb Jahren Haft verurteilt. Das Urteil wurde jedoch vom Bundesgerichtshof kassiert.

Die erste Instanz hatte damals nicht ausreichend Indizien geprüft, die für eine geplante Tat sprechen. Die Verteidigung plädiert am Dienstag. Ein Urteil wird für Mittwoch erwartet.
Titelfoto: Bildmontage: Mike Müller, Kristin Schmidt