Attacke gegen Beamte in Trier: Polizei warnt vor Gerüchten und Spekulationen über Herkunft der Täter

Trier - Der Angriff eines wütenden Mobs gegen Polizisten in Trier sorgte bundesweit für Schlagzeilen - nach der Attacke am gestrigen Freitag wandten sich die Ermittler der Polizei in Rheinland-Pfalz mit einem Appell an die Öffentlichkeit.

Nach dem Angriff vor einer Disco in Trier untersuchten Angehörige der Spurensicherung den Tatort.
Nach dem Angriff vor einer Disco in Trier untersuchten Angehörige der Spurensicherung den Tatort.  © Harald Tittel/dpa

Eine Gruppe von sieben Polizisten war bei einem Einsatz kurz nach Mitternacht in einer Diskothek in Trier-West von etwa 40 Personen angegriffen worden, wobei einige der Täter sich mit Glasflaschen und Schaufeln bewaffnet hatten. Die Bedrohung war so gravierend, dass einer der Beamten mit seiner Dienstwaffe zwei Warnschüsse in die Luft abgab.

Zusätzlich zu den zwei bereits festgenommenen Verdächtigen (zwei Männer aus Trier im Alter von 21 und 42 Jahren) erwartet die Polizei schon bald die Identifizierung weiterer Tatverdächtiger, wie am späten Freitagabend mitgeteilt wurde.

Über ein Onlineportal und das Zeugentelefon seien bereits elf Hinweise zu der Attacke "und/oder tatverdächtigen Personen im unteren zweistelligen Bereich" eingegangen, wie ein Sprecher erklärte.

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Darunter seien mehrere privat angefertigte Videos. Die bisher gewonnen Erkenntnisse ließen die Identifizierung weiterer Tatverdächtiger erwarten.

Polizei in Trier: Bisher ermittelte Verdächtige ausschließlich deutsche Staatsangehörige

Die Attacke eines Mobs gegen sieben Polizeibeamte sorgte bundesweit für großes Aufsehen - die Ermittlungen zu dem Vorfall dauern an.
Die Attacke eines Mobs gegen sieben Polizeibeamte sorgte bundesweit für großes Aufsehen - die Ermittlungen zu dem Vorfall dauern an.  © Harald Tittel/dpa

Der Polizeisprecher betonte, dass es sich bei den bisher ermittelten Verdächtigen ausschließlich um deutsche Staatsangehörige aus Trier handele.

Er fügte hinzu: "Die in sozialen Medien aufkommenden Gerüchte und Spekulationen zu beteiligten Angreifern mit Migrations-Hintergrund können anhand der bisherigen Ermittlungsergebnisse nicht bestätigt werden." Das zuständige Polizeipräsidium Trier bat ausdrücklich darum, "von derartigen Mutmaßungen abzusehen und sich nicht an solchen Spekulationen zu beteiligen".

Weiterhin sollen Zeugen zu den Ausschreitungen in Trier sich bitte entweder über das Hinweisportal oder unter der Telefonnummer 065197795210 bei den Ermittlern melden.

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Bei dem Angriff des Mobs waren eine Polizeibeamtin und vier Beamte verletzt worden, sie mussten in einem Krankenhaus behandelt werden.

"Die Kollegen haben dort wirklich um ihr Leben gebangt", schilderte ein Sprecher der Polizei Trier die Lage während des Angriffs gegen die Polizisten.

Titelfoto: Harald Tittel/dpa

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