Feuer gelegt fürs schnelle Geld: Verdächtiges Fotografen-Duo kassierte Tausende Euro
Bitterfeld-Wolfen - Diese Brandserie hielt im Sommer den Landkreis Anhalt-Bitterfeld in Atem, schlussendlich konnte die Polizei zwei verdächtige Fotografen festnehmen. Mittlerweile ist klar, dass die mutmaßlichen Brandstifter sich damit einen Reibach verdient haben.
"Die Ermittlungen ergaben Hinweise darauf, dass die Männer ihre Brände gezielt legten, um daraus mediale Aufmerksamkeit zu generieren und Bild- bzw. Videomaterial über soziale Medien und an Presseportale zu vermarkten", hieß es dazu am Mittwoch vonseiten der Polizei und der Staatsanwaltschaft in Dessau-Roßlau.
Demnach sollen beide damit Einnahmen im mittleren vierstelligen Bereich erzielt haben.
Auch TAG24 hat bis zu ihrer Festnahme mit den beiden freien, 23 und 33 Jahre alten Fotografen zusammengearbeitet und deren Bildmaterial veröffentlicht.
Die Brandserie, bei der seit Juni immer wieder Felder, Wälder und leer stehende Gebäude gebrannt hatten, konnte indes von einer extra eingerichteten Ermittlungsgruppe komplett aufgeklärt werden.
Insgesamt habe man den Verdächtigen 19 Taten in Bitterfeld-Wolfen, Muldestausee, Osternienburger Land, Zörbig und Raguhn-Jeßnitz sowie im Saalekreis und Nordsachsen nachweisen können.
Sie waren am 24. September in Raguhn auf frischer Tat ertappt und festgenommen worden, sitzen seither in Untersuchungshaft.
Noch mehr Brände in der Gegend: Weitere Verdächtige ermittelt
Offenbar trieben zur selben Zeit aber noch andere Feuerteufel ihr Unwesen. Drei junge Männer zwischen 18 und 20 Jahren sollen für drei Brandstiftungen in Wolfen im August und September verantwortlich sein. "Die Tatverdächtigen gaben jugendtypische Motive für ihre Taten an", so die Polizei.
Einem weiteren nicht zu dieser Gruppe gehörenden Mann, ein 31-Jähriger ohne festen Wohnsitz, werden zwei Taten am 4. August in Bitterfeld-Wolfen zugeschrieben. An jenem Tag brannte das Wolfener Kino sowie die frühere Disco StaWo.
Bei den insgesamt 24 aufgeklärten Bränden zwischen Juni und September ist ein Gesamtschaden im mittleren bis hohen sechsstelligen Bereich entstanden. Acht Durchsuchungsbeschlüsse seien vollstreckt, dabei zahlreiche Beweise gefunden worden.
Besonders schlimm: Die Brände seien so gelegt worden, dass sie sich besonders schnell ausbreiten konnten. "Durch diese Vorgehensweise wurde bewusst die Gefährdung der Einsatzkräfte in Kauf genommen", so die Sprecher.
Im Rahmen der weiteren Ermittlungen werde geprüft, ob weitere bislang ungeklärte Fälle auch auf das Konto der mutmaßlichen Täter gehen.
Titelfoto: Facebook/Feuerwehr Bitterfeld-Wolfen

