Nach tödlichem Feuer in Kölner Südstadt: Polizei verhaftet Verdächtigen nach eindeutigem Hinweis

Köln - Sieben Jahre nach dem tödlichen Brand in einem Kölner Mehrfamilienhaus haben Polizisten den mutmaßlichen Brandstifter (31) verhaftet. Der lange Zeit ungeklärte Kriminalfall war im September in der ZDF-Sendung "Aktenzeichen XY... Ungelöst" vorgestellt worden - mit Erfolg!

Das Mehrfamilienhaus in der Kölner Südstadt wurde durch die Flammen vollkommen zerstört.
Das Mehrfamilienhaus in der Kölner Südstadt wurde durch die Flammen vollkommen zerstört.  © Kripo Köln

Nach Ausstrahlung des Falles am 17. September gingen nämlich ernstzunehmende Zeugenhinweise bei der Staatsanwaltschaft ein, die die Polizei auf die Spur eines 31-Jährigen führten, wie es am Freitag in einer gemeinsamen Mitteilung von Staatsanwaltschaft und Polizei hieß.

Demnach steht der Deutsche unter dringendem Verdacht, sich am Tatabend - dem 24. Oktober 2018 - gewaltsam Zutritt zur Wohnung einer damaligen Freundin in dem Haus an der Straße "St. Magdalenen" in der Kölner Südstadt verschafft und dort ein Feuer gelegt zu haben, während die Freundin arbeitete.

Zwei Menschen starben infolge des Brandes, weitere Bewohner erlitten Verletzungen und mussten ärztlich behandelt werden. Das Gebäude wurde darüber hinaus durch die Flammen vollkommen zerstört.

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Nach Jahren des Schweigens hatte ein Bekannter des Beschuldigten nach der Vorstellung des Falls bei "Aktenzeichen XY... Ungelöst" erstmals ausgesagt, dass der 31-Jährige mit ihm über die Tat gesprochen und sich selbst belastet habe.

"Zwar bestanden bereits in der Vergangenheit Verdachtsmomente gegen den Mann. Die Beweislage reichte jedoch bislang nicht für einen Haftbefehl aus", erklärte ein Sprecher der Kölner Polizei.

Bei dem Feuer in dem Gebäude kamen zwei Menschen ums Leben. Weitere Bewohner des Hauses wurden verletzt.
Bei dem Feuer in dem Gebäude kamen zwei Menschen ums Leben. Weitere Bewohner des Hauses wurden verletzt.  © Kripo Köln

Haftbefehl wegen Mordverdacht: 31-Jähriger streitet Tat ab

Auf Antrag der Staatsanwaltschaft habe das Amtsgericht Köln inzwischen Haftbefehl wegen des dringenden Verdachts des zweifachen Mordes, versuchten Mordes in neun Fällen und schwerer Brandstiftung mit Todesfolge erlassen, hieß es weiter.

Bei der Verkündung des Haftbefehls am gestrigen Donnerstag hatte der Beschuldigte die Tat nach Polizeiangaben bestritten. Für ihn gelte bis zur Rechtskraft eines richterlichen Urteils die Unschuldsvermutung.

Dem Mann wurde ein Pflichtverteidiger gestellt. Die Ermittlungen insbesondere zum konkreten Tatmotiv dauern unterdessen noch an.

Titelfoto: Kripo Köln

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