Leipziger Hauptverkehrs-Brücke wieder offen! ER rollte als erster drüber
Leipzig - Nach 13 Monaten Sanierung - eineinhalb Monate länger als geplant - kann die Brücke Wundtstraße im Leipziger Süden endlich wieder befahren werden. Baubürgermeister Thomas Dienberg (Grüne) gab das Bauwerk, über das die wichtige B2 verläuft, am Freitag für den Verkehr frei. Zahlreiche Schäden hatten die Erneuerung der Brücke notwendig gemacht.
"Die Brücke Wundtstraße ist jetzt wieder fit für die Zukunft", erklärte Dienberg bei der Eröffnung am Freitag. "Die vergangenen Monate waren für alle Pendlerinnen und Pendler hart." Die Sicherheit der Ingenieurbauwerke sei aber - nicht zuletzt durch den Einsturz der Dresdner Carolabrücke - "nicht verhandelbar".
Gut 13 Monate lang hatte die Sanierung des 43 Jahre alten Bauwerks gedauert. Grund waren "zahlreiche Schäden", die bei Bauwerksprüfungen festgestellt wurden, wie die Stadtverwaltung im vergangenen Jahr mitteilte.
Die Brückengeländer, Leitplanken, Kappen und Fahrbahnbeläge wurden daraufhin komplett zurückgebaut und erneuert. Zudem wurde die Brücke neu abgedichtet, erhielt ein neues Entwässerungssystem, und auch der Korrosionsschutz wurde verbessert. Zusätzliche Brückenpfeiler stärken das Bauwerk fortan.
Der Erste, der über die Brücke in Richtung Süden fuhr, nachdem die Absperrungen entfernt waren, war ein Mann in einem schwarzen Mercedes-Kleinbus. Vorher waren mehrere Autos an der Brücke vorbeigefahren, die wohl nicht glauben konnten, dass sie wieder freigegeben ist.
Leipzig: B2-Brücke Wundtstraße wieder freigegeben
"Wir dürfen nicht an Infrastruktur und Instandsetzung sparen", ergänzte Dienberg beim Vor-Ort-Termin. 60 Prozent der 3,6 Millionen Euro Gesamtkosten wurden durch Fördermittel bereitgestellt, die Stadt zahlte rund 1,7 Millionen aus eigener Tasche.
Eine Herausforderung seien die Arbeiten am Stützenbauwerk im Bereich der Verkehrsinsel Schleußiger Weg gewesen, wie es bei der Wiedereröffnung am Freitag hieß. Der Grund: der fließende (Umleitungs-)Verkehr.
Die Baufirma musste unter sehr beschränkten Platzverhältnissen und umringt von Verkehr aus vier Richtungen arbeiten.
Außerdem gab es Betonhindernisse im Baugrund, wodurch weitere Beauftragung nötig waren. Und auch personelle Engpässe bei Bauunternehmen verzögerten die Fertigstellung.
Gerade während der Hauptverkehrszeiten sorgten die Bauarbeiten immer wieder für Rückstau. Aber: "Aus unserer Sicht waren sie relativ moderat", sagte René Wenzel, Abteilungsleiter Ingenieurbauwerke.
25 Jahre soll die Brücke nun halten, ehe die nächste turnusmäßige Sanierung ansteht.
Titelfoto: Bildmontage: Silvio Bürger

