Delfin-Therapie soll Henry helfen: Erlebt Spendenaktion noch ein Weihnachtswunder?

Leipzig - Seit einem Jahr schon sammeln Stefanie Beckmann (41) und ihr Mann Jan (50) Spenden, um ihrem Sohn Henry (7) eine Delfintherapie zu ermöglichen. 17.000 Euro sind dafür nötig, fast 14.000 bereits zusammengekommen (Stand 14. Dezember). Kurz vor Heiligabend hofft die Familie auf ein Weihnachtswunder.

Die weihnachtliche Unterstützung ist ihm schon mal sicher: Um ihm eine Delfintherapie zu ermöglichen, sammeln die Eltern von Henry (7) schon seit einem Jahr Spenden.
Die weihnachtliche Unterstützung ist ihm schon mal sicher: Um ihm eine Delfintherapie zu ermöglichen, sammeln die Eltern von Henry (7) schon seit einem Jahr Spenden.  © Montage: privat

Das Ziel: Die letzten fehlenden Euro zusammenbekommen, damit Henry Anfang kommenden Jahres die Therapie im fernen Curacao antreten kann.

"Wir haben Ostern 2026 schon ins Auge gefasst. Ende des Jahres müssen wir die Buchung fest machen", sagte Mama Stephanie gegenüber TAG24. "Nun hoffen wir, bis dahin noch die Zielmarke zu erreichen, damit wir nicht bei anderen Therapien für ihn sparen müssen."

Weil Henry während der Geburt einen Sauerstoffmangel erlitt, ist er schwer mehrfachbehindert. Er ist in allen Bereichen des alltäglichen Lebens auf Unterstützung angewiesen, hat große Verzögerungen sowohl in der motorischen als auch kognitiven Entwicklung, Epilepsie sowie eine Sehbehinderung.

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Seither tun Henrys Eltern alles in ihrer Macht Stehende, um ihren Sohn bestmöglich in seiner Entwicklung zu unterstützen. So sind neben der Reise nach Curacao zahlreiche weitere Therapien für das kommende Jahr geplant.

"Die Neuroplastizität - als die Möglichkeit des Gehirns zu lernen - ist gerade in jungen Jahren sehr hoch. Daher sind diese Therapien ungemein wichtig", führt Stephanie Beckmann aus.

Familie und Freunde werben für Spendenaktion

Einsatz für Henrys Mama Stefanie (41, Mitte) auf dem Leipziger Weihnachtsmarkt. Damit die Zielmarke erreicht wird, machen die Familie sowie Freunde und Bekannte derzeit noch einmal ordentlich Werbung.
Einsatz für Henrys Mama Stefanie (41, Mitte) auf dem Leipziger Weihnachtsmarkt. Damit die Zielmarke erreicht wird, machen die Familie sowie Freunde und Bekannte derzeit noch einmal ordentlich Werbung.  © privat

Gleichzeitig werben Henrys Eltern derzeit fleißig für die Spendenkampagne.

Freunde und Bekannte verbreiten die Nachricht immer wieder in den sozialen Netzwerken. Wenn die Zeit es neben der Pflege ihres Sohnes ermöglicht, macht Mama Stefanie mit einem Infostand an Baumärkten, beim Glühweinschank auf dem Leipziger Weihnachtsmarkt und andernorts auf ihr Vorhaben aufmerksam.

"Nur mit der Unterstützung von vielen lieben Menschen können wir Henry diese Chance geben, denn die Krankenkasse zahlt nichts", sagt sie.

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Fast 4000 Euro sind dank dieser Bemühungen sowie zahlreicher freundlicher Helfer allein in den vergangenen zwei Monaten zusammengekommen, seit TAG24 erstmals über die Spendenaktion berichtete.

Erste Delfintherapie brachte bereits große Fortschritte für Henry

Für Henry wäre es nicht die erste Delfintherapie. 2023 trat er die Reise schon einmal an. Dabei machte er so große Fortschritte, dass seine Eltern es nun noch einmal versuchen wollen.
Für Henry wäre es nicht die erste Delfintherapie. 2023 trat er die Reise schon einmal an. Dabei machte er so große Fortschritte, dass seine Eltern es nun noch einmal versuchen wollen.  © privat

Für Henry wäre es dabei nicht die erste Reise auf die niederländische Karibikinsel. Im März 2023 nahm er erstmals an der Delfintherapie teil.

Zwei Wochen lang arbeitete er zusammen mit einem ganzen Team aus Therapeuten sowie Delfindame "Chabelita" an Sprachentwicklung, Wahrnehmung und Motorik - täglich zwei Stunden an Land und im Wasser.

"Was Henry an Land gelernt hat, wurde mit 'Chabelita' im Wasser wiederholt. So hat er beispielsweise mit Gegenständen greifen geübt und durfte dann im Wasser sie berühren", erklärt Mama Stefanie.

Der kleine Abenteurer machte dabei deutliche Fortschritte. "Nach der Therapie war es mit seiner Epilepsie deutlich besser, er hat das erste Mal durchgeschlafen, und er hat in der Wahrnehmung einen deutlichen Sprung gemacht", so seine Mutter.

Darüber hinaus habe sich seine Kopfkontrolle und seine Kraft im Oberkörper verbessert, sodass er inzwischen in der Lage sei, sein Therapierad zu fahren.

Nun hoffen die Eltern auf weitere Fortschritte - und auf ein Weihnachtswunder, um genau diese zu ermöglichen. Gesammelt wird sowohl via gofundme.de als auch über ein offizielles Spendenkonto beim Verein "delfine therapieren menschen" aus Düsseldorf. Alle Infos dazu findet Ihr ebenfalls auf der gofundme-Seite.

Titelfoto: Montage: privat

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