Traurige Closing-Party im "Darkflower": Hunderte Gäste, Einlass-Stopps und Rammstein-Ende

Leipzig - Am vergangenen Wochenende wurde ein weiteres Kapital Club-Geschichte in Leipzig geschlossen: Das "Darkflower" ließ zum letzten Mal Gäste in seinen Partykeller, bevor die Tür zur Hainstraße zugesperrt wurde. Möglicherweise wird es aber doch nicht das endgültige Aus an dem Standort gewesen sein.

Am Samstag strömten Hunderte Darkmetal-Fans ins Leipziger "Darkflower".
Am Samstag strömten Hunderte Darkmetal-Fans ins Leipziger "Darkflower".  © Leipzig Livereport

Anfang Juli hatte die im Jahr 2000 eröffnete Diskothek verkündet, dass am letzten Juli-Wochenende aus finanziellen Gründen Schluss sein wird mit Partys der schwarzen Szene. Zu hoch werden GEMA-Gebühren und Mindestlöhne, eine (humane) Mieterhöhung gab dem Club den Rest.

"Weit über 500 Gäste am Samstag" waren da, sagt Geschäftsführer Marko Meyer TAG24 über die erst um 8.30 Uhr beendete Veranstaltung. "Der Freitag und der Sonntag waren ebenfalls sehr gut besucht."

Einen Vorverkauf gab es für die Abschlusstage nicht. "Es sollte jeder die Möglichkeit bekommen Abschied vom Club zu nehmen", so Meyer, der von einer Schlange "schon zu Einlassbeginn bis zum Marktplatz" sprach. Und das sind immerhin knapp 150 Meter. Aufgrund des Zulaufs mussten im 30-Minuten-Takt Einlass-Stopps eingebaut werden.

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Ein letztes Mal feiern, ein letztes Mal dancen, ein letztes Mal aber auch Schicht fürs Personal, das das Abschlusswochenende laut Meyer "natürlich mit gemischten Gefühlen" erlebt hat, ihren Job - zumindest an diesem Standort - wohl verliert. Doch es gibt ein großes Aber!

"Darkflower" in Leipzig: Wiedereröffnung im September?

Möglicherweise war es (noch) keine endgültige Schließung.
Möglicherweise war es (noch) keine endgültige Schließung.  © Leipzig Livereport

Denn Rammsteins "Adieu", bei dem kein Auge trocken blieb, wird eventuell nicht das final gespielte Lied im "Darkflower" sein.

Marko Meyer plant einen Verkauf seiner Darkflower GmbH, der bei gut laufendem Geschäft natürlich aussichtsreicher und besser abgewickelt werden würde. Die umsatzstärkste Zeit ist allerdings Herbst bis Winter.

Und somit kann der Boss verkünden: "Wenn die Gespräche keinen Abschluss finden und andere Bedingungen von Bank und Vermieter unseren Wünschen entsprechen, machen wir eventuell tatsächlich im September kurzzeitig wieder auf. Unsere Stammgäste würde es sicherlich sehr freuen."

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Ein kleiner Hoffnungsschimmer für die schwarze Szene, die mittelfristig aber definitiv mit einem Umzug Vorlieb nehmen muss. Konzept und Business-Plan sind nämlich nur in einem kleineren Lokal umsetzbar, bekräftigt Meyer, der mehrere Anfragen für passende Räumlichkeiten abgesendet hat, bisher aber nur Absagen kassierte.

Einen Standort-Wunsch hat der Geschäftsführer auch: "Das Ziel ist natürlich in der Innenstadt zu bleiben!"

Titelfoto: Bildmontage: Leipzig Livereport

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