Hans Zimmer begeistert in Leipzig: Es wurde durch einen Mann zu einem echten Heimspiel

Von Christian Grube

Leipzig - Er ist unbestritten einer der erfolgreichsten Filmkomponisten unserer Zeit: Hans Zimmer (68). Der gebürtige Frankfurter schuf zeitlose Soundtracks – und nur wenige Komponisten gehen mit ihrem Werk auf Tour. Hans Zimmer ist einer von ihnen – und war am gestrigen Abend in Leipzig zu erleben. TAG24 war dabei.

Hans Zimmer (68) ist Musiker durch und durch: Egal, ob an der Gitarre oder am Bass, er spielte aktiv mit.  © Christian Grube

Schon vor Konzertbeginn wabern sphärische Soundflächen und elektronische Effekte durch die Boxen der Quarterback Immobilien Arena. Die Halle ist restlos ausverkauft.

Fast unbemerkt vom Publikum betreten gegen 19.30 Uhr drei Personen die Bühne. Auf einem Podest ragen drei mächtige Synthesizerwände empor – in der Mitte steht Hans Zimmer.

Der Komponist ist kein Dirigent wie John Williams – er ist Musiker, mitten im Geschehen. Gleich zu Beginn erklingt eine Suite aus der "Dark Knight"-Trilogie von Christopher Nolan – die perfekte Ouvertüre zu einem Abend der Extraklasse.

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Bis zu 40 Musikerinnen und Musiker stehen an diesem Abend auf der Bühne. Im Vergleich zu den letzten Tourneen ist der Orchesteranteil deutlich reduziert. Zwei Gitarristen – darunter Guthrie Govan (54), einer der virtuosesten Gitarristen der Welt.

Zwei Bassisten, mehrere Streicher und Cellisten, zwei Schlagzeugerinnen. Und für einen von ihnen ist das Konzert ein Heimspiel: Kevin Schröder. Der ehemalige Mitarbeiter der Leipziger Verkehrsbetriebe arbeitet heute als Sounddesigner an der Seite von Hans Zimmer.

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Kevin Schröder kommt aus Leipzig-Holzhausen und arbeitete früher bei den Leipziger Verkehrsbetrieben bis Hans Zimmer auf ihn aufmerksam wurde.  © Christian Grube

Hans Zimmer spielte Klassiker und auch neue Kompositionen

Mit mehreren Musikern zeigte Hans Zimmer (m.) seine bekanntesten Kompositionen.  © Christian Grube

Was die Zuschauerinnen und Zuschauer an diesem Abend erleben, ist nicht weniger als ein audiovisuelles Meisterwerk. Während viele Filmmusik-Konzerte eher orchestrale Reproduktionen sind, präsentiert Zimmer mit seiner Band eine künstlerische Weiterentwicklung seiner bekannten Stücke. "Weniger Orchester, mehr Elektronik", erklärt er.

Emotionaler Höhepunkt im ersten Teil: "Chevaliers de Sangreal" aus The Da Vinci Code – ein Stück, das niemanden kaltlässt. Schon während der Pause sieht man die Begeisterung in den Augen der Menschen.

Im zweiten Teil des Abends dürfen auch die Klassiker nicht fehlen: Fluch der Karibik und Der König der Löwen. Zuvor erklingen Kompositionen aus Inception, Interstellar und dem neuen Brad-Pitt-Film F1.

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Wie lässt sich dieser Abend zusammenfassen? Gigantismus, Intimität, Licht und Farbenspektakel. Inmitten dessen: ein Hans Zimmer, der nicht nur Komponist ist, sondern integraler Bestandteil seiner Musik. Ob am Synthesizer, an der Gitarre oder am Bass – er spielt aktiv mit, improvisiert und entwickelt seine Werke live weiter.

Am Ende gibt es Standing Ovations und minutenlangen Applaus. Kritik? Nein. Vielleicht am Sound in der Arena – aber das wäre Meckern auf höchstem Niveau. Die Techniker haben hier alles gegeben.

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