Till-Lindemann-Tour startet heute in der Arena: Auch "Leipzig nimmt Platz" ruft zu Protest auf

Leipzig - Mit einem Auftritt in der Quarterback Immobilien Arena in Leipzig startet am heutigen Mittwoch die Solo-Tour von Rammstein-Frontmann Till Lindemann (60). Nachdem die Gruppe "Fem Streik Leipzig" schon seit Wochen zu Demonstrationen gegen das Konzert aufgerufen hat, hat sich nun auch "Leipzig nimmt Platz" dem Protest angeschlossen.

Till Lindemann (60) ist am Mittwochabend zu Gast in Leipzigs Quarterback Immobilien Arena. Gegen den Auftritt haben inzwischen zwei Gruppierungen zu Protest aufgerufen.
Till Lindemann (60) ist am Mittwochabend zu Gast in Leipzigs Quarterback Immobilien Arena. Gegen den Auftritt haben inzwischen zwei Gruppierungen zu Protest aufgerufen.  © Malte Krudewig/dpa

Auf Facebook warb das Aktionsnetzwerk für die von "Fem Streik Leipzig" angekündigte Kundgebung unter dem Motto "Keine Bühne für Till Lindemann".

Schon vor etwa zwei Wochen vermeldete "Fem Streik" auf Instagram, man habe sich an die Arena mit der Forderung gewendet, das Konzert abzusagen. Eine Antwort sei jedoch ausgeblieben.

"Wir wollen das Konzert nicht unwidersprochen stattfinden lassen, daher haben wir eine Gegenkundgebung angemeldet", hieß es dazu weiter.

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Auf TAG24-Anfrage erklärte die Quarterback Immobilien Arena Anfang November, dass sie nichts über kritische Stimmen gegen das Konzert zu berichten wisse. Besondere Sicherheitsvorkehrungen seien nicht geplant.

"Die Veranstaltung wird wie alle anderen Veranstaltungen mit den Sicherheitsträgern sorgsam vorbereitet und dann auch durchgeführt", erklärte ZSL-Geschäftsführer Matthias Kölmel.

Protest gegen Lindemann-Konzert: "Lasst uns gemeinsam zeigen, dass wir Betroffenen glauben"

Der Aufruf von "Leipzig nimmt Platz" auf Facebook.
Der Aufruf von "Leipzig nimmt Platz" auf Facebook.  © Montage: Malte Krudewig/dpa + Screenshot/facebook.com/platznehmen

Lindemann war über Wochen von mehreren Quellen vorgeworfen worden, er habe sexuelle Handlungen an Frauen ohne deren Einverständnis vorgenommen.

Die Betroffenen sollen bei Rammstein-Konzerten rekrutiert und dann mit Alkohol und K.-o.-Tropfen in einen willenlosen Zustand versetzt worden sein, um mit dem Sänger Sex zu haben, so die Vorwürfe. Sowohl in den sozialen Netzwerken als auch vonseiten der Medien wurde der Frontmann heftig kritisiert. Lindemann selbst dementierte die Anschuldigungen.

Die Berliner Staatsanwaltschaft nahm schließlich Ermittlungen auf. Nach etwa zwei Monaten wurden diese jedoch eingestellt. Keiner der Vorwürfe hatte sich erhärtet. Einem Bericht der "Bild" zufolge soll sich keine der angeblich geschädigten Frauen bei den Ermittlern gemeldet haben.

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Rammstein waren zu diesem Zeitpunkt gerade auf Tour - auch dabei war es zu Protesten gekommen. In München schalteten sich sogar mehrere Stadtratsfraktionen in die Debatte ein und forderten ein Verbot der sogenannten "Row Zero", in der angeblich rekrutierte Frauen während der Konzerte für den Sänger aufgereiht worden sein sollen.

In Leipzig soll die Kundgebung um 18 Uhr starten, wenn die Lindemann-Fans gerade die Arena betreten. "Kommt zahlreich und lasst uns gemeinsam zeigen, dass wir Betroffenen glauben und uns mit ihnen solidarisieren! Keine Bühne für Till Lindemann!", hieß es dazu weiter.

Titelfoto: Montage: Malte Krudewig/dpa + Screenshot/facebook.com/platznehmen

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