Trauer-Bewältigung und Neuanfänge: So geht es nach Kirans Tod im Zoo Leipzig weiter

Leipzig - Vor rund zwei Wochen ging ein Schock durch den Leipziger Zoo, als das Elefanten-Jungtier Kiran tot im Gehege gefunden wurde. Noch immer beschäftigt dieser unerwartete Todesfall sowohl die Pfleger als auch die Tiere, doch die neue "Elefant, Tiger & Co."-Folge zeigte, dass der Alltag im Zoo trotz aller Trauer weitergehen muss.

Bei der Elefantenherde im Leipziger Zoo kehrt langsam wieder Ruhe ein.
Bei der Elefantenherde im Leipziger Zoo kehrt langsam wieder Ruhe ein.  © Screenshot/MDR-Mediathek

Da im Elefantentempel momentan Bauarbeiten stattfinden, müssen die Elefanten im Außengehege baden gehen - was gleichzeitig eine willkommene Ablenkung für die Herde darstellt.

Die verbliebenen Elefanten hatten natürlich die Möglichkeit, sich von Kiran zu verabschieden. Dennoch sitzt die Trauer noch immer tief, besonders bei der Mutter des Kleinen.

"Rani ist immer noch ein bisschen aufgekratzt", verrät Tierpfleger Denny Geyer. "Weil natürlich immer noch irgendwas fehlt".

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Am Tag von Kirans Tod habe Rani noch bis in die Abendstunden nach ihrem Sohn gebrüllt und gerufen - leider vergeblich. Diese Trauerphase hielt auch beim Rest der Herde etwa drei Tage an, inzwischen habe sich die Situation wieder etwas beruhigt.

Besonders die Elefantendamen Don Chung und Thuza geben Rani momentan die nötige Sicherheit und Ruhe. Das Trio habe in den vergangenen Monaten zueinander gefunden und Rani auch bei der Erziehung geholfen. "Solche Harmonien kannst du dann eben nutzen, dass die sich miteinander austauschen können, sich da auch irgendwie gegenseitig unterstützen können", so Tierpfleger Geyer.

Trotz dieses Rückschlags soll es übrigens nicht der letzte Zuchtversuch mit Rani als Mutter gewesen sein. Sobald einige Zeit vergangen ist, soll sie wieder für Nachwuchs im Zoo sorgen.

Leipziger Tierpfleger als Verkuppler

Die Schopfhirsche im Leipziger Zoo sollen sich paaren. Ob es mit dem neuen Weibchen Nicole klappen wird?
Die Schopfhirsche im Leipziger Zoo sollen sich paaren. Ob es mit dem neuen Weibchen Nicole klappen wird?  © Screenshot/MDR-Mediathek

Nachwuchs spielt im Zoo auch bei anderen Tierarten eine große Rolle, wie bei "Elefant, Tiger & Co." deutlich wurde. Denn sowohl bei den Schopfhirschen als auch bei den Rüsselhündchen herrscht momentan eine Jungtier-Flaute.

Die Schopfhirsche Paul und Falbala leben zwar seit mehreren Jahren in absoluter Harmonie miteinander, auf die Gründung einer gemeinsamen Familie haben sie jedoch keine Lust.

Deshalb hat der Leipziger Zoo mit dem Tierpark in Rotterdam einen "Frauenwechsel" vereinbart: Paul muss sich also ab sofort das Gehege mit Schopfhirsch-Dame Nicole teilen, während Falbala nach Rotterdam reist.

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Das erste Aufeinandertreffen in Leipzig verläuft dann auch vielversprechend: Nicole legt sich Paul direkt vor die Füße, in den Augen der Pfleger ein gutes Zeichen: "Die hat schon ziemlich eindeutige Absichten". Na, hoffentlich geht es so gut weiter.

Erste Flirtversuche bei den Rüsselhündchen

Und bei den Rüsselhündchen? Nach dem Tod seiner Partnerin und dem Abschied seines Sohns lebt das Rüsselhündchen-Männchen alleine im Gehege. Da der Zoo jedoch auf erneuten Nachwuchs bei diesen seltenen Tieren hofft, bekommt auch er eine neue Gefährtin aus Rotterdam vor die Nase gesetzt. Und auch dort entwickeln sich die Dinge gut.

Die beiden beschnüffeln sich auf Anhieb mit viel Begeisterung und verstehen sich so blendend miteinander, dass die Tierpfleger richtig emotional werden: "Da musste ich mir grade ein kleines Tränchen verdrücken". Das muss wohl Liebe auf den ersten Blick sein.

Die Leipziger Rüsselhündchen haben sich schnell aneinander gewöhnt.
Die Leipziger Rüsselhündchen haben sich schnell aneinander gewöhnt.  © Screenshot/MDR-Mediathek

Die ganze "Elefant, Tiger & Co."-Folge seht Ihr auf Abruf in der MDR-Mediathek. Immer freitags um 19.50 Uhr gibt es außerdem Nachschub im MDR-Fernsehen.

Titelfoto: Montage Screenshot/MDR-Mediathek

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