Ampel-Parteien stürzen weiter ab, kaum noch Koalitionen möglich

Mainz - Die Ampel-Parteien befinden sich in den Umfragen weiter im Sturzflug. Das führt dazu, dass im Bund nur noch Koalitionen mit mindestens drei Fraktionen möglich sind.

Bedröppelte Mienen bei Christian Lindner (44, FDP, v.l.n.r.), Robert Habeck (54, Grüne) und Olaf Scholz (65, SPD) bei Ansicht der aktuellen Umfragewerte der Ampel-Parteien.
Bedröppelte Mienen bei Christian Lindner (44, FDP, v.l.n.r.), Robert Habeck (54, Grüne) und Olaf Scholz (65, SPD) bei Ansicht der aktuellen Umfragewerte der Ampel-Parteien.  © Christoph Soeder/dpa

Wäre am kommenden Sonntag Bundestagswahl, dann würden alle drei in der Regierung vertretenen Parteien im Vergleich zur letzten Umfrage Mitte September weiter an Zustimmung verlieren. Laut dem aktuellen ZDF-Politbarometer käme die SPD nun auf 15 Prozent (minus 2), Bündnis 90/Die Grünen auf 14 Prozent (minus 2) und die FDP müsste mit 5 Prozent (minus 1) um den Einzug in den Bundestag zittern.

Im Gegensatz würde die Union weiter zulegen. So könnten CDU/CSU mittlerweile satte 30 Prozent (plus 4) einfahren. Die AfD bliebe unverändert bei starken 21 Prozent. 3 Prozent (unverändert) würden die Freien Wähler erreichen. Alle anderen Parteien kämen gemeinsam auf 7 Prozent.

Bei diesem Wahlausgang hätte die Ampel-Regierung keine Mehrheit mehr. Allerdings könnte die Union auch nicht nur mit den Grünen oder in einer "Großen Koalition" nur mit der SPD gemeinsam regieren.

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Möglich wären zurzeit also nur Dreier-Koalitionen - entweder aus Union, Grünen und FDP, aus Union, SPD und FDP oder aus Union, SPD und Grünen.

Zurzeit hätte die Ampel klar keine Regierungsmehrheit mehr. Aber auch für die Union käme nur ein Dreierbündnis infrage.
Zurzeit hätte die Ampel klar keine Regierungsmehrheit mehr. Aber auch für die Union käme nur ein Dreierbündnis infrage.  © ZDF/Forschungsgruppe Wahlen

Nur wenige glauben, mit der Union liefe es besser

Die aktuelle Stärke der Union beruht allerdings laut dem ZDF-Politbarometer weniger darauf, dass die befragten Wahlberechtigten in Deutschland den Christdemokraten mehr zutrauten, als vielmehr auf der Unbeliebtheit der Ampel.

Nur noch 32 Prozent der Befragten sind mit der Arbeit der Bundesregierung zufrieden. Aber auch nur 32 Prozent glauben, dass eine von der Union geführte Regierung es besser machen würde.
Nur noch 32 Prozent der Befragten sind mit der Arbeit der Bundesregierung zufrieden. Aber auch nur 32 Prozent glauben, dass eine von der Union geführte Regierung es besser machen würde.  © ZDF/Forschungsgruppe Wahlen

Nur noch 32 Prozent sind mit der Arbeit der Regierung zufrieden, 62 Prozent sind dagegen unzufrieden (der Rest zu 100 Prozent antwortete mit "weiß nicht").

Dass eine von der Union geführte Regierung ihre Arbeit besser machen würde, meinen allerdings auch nur 31 Prozent der Befragten. 49 Prozent denken, dass es keinen Unterschied mache, während 15 Prozent annehmen, es würde sogar noch schlechter laufen.

"Flucht und Asyl" ist wichtiges Thema der Deutschen

Bestimmendes Thema in Deutschland ist auch laut dem ZDF-Politbarometer "Flucht und Asyl". 46 Prozent der Menschen in Deutschland sehen dies nun als wichtigstes Problem an - der höchste Wert seit März 2020. Vor fünf Wochen waren es nur 23 Prozent. Da galt noch "Energie und Klima" mit 37 Prozent als wichtigstes Thema, nun denken dies 23 Prozent der Befragten.

33 Prozent der Befragten glauben, dass Deutschland den Flüchtlingsstrom verkraften kann. Vor einem halben Jahr meinten dies noch 51 Prozent.
33 Prozent der Befragten glauben, dass Deutschland den Flüchtlingsstrom verkraften kann. Vor einem halben Jahr meinten dies noch 51 Prozent.  © ZDF/Forschungsgruppe Wahlen

Glaubte außerdem noch im vergangenen März eine Mehrheit von 51 Prozent, dass Deutschland die Flüchtlinge aus den Krisengebieten verkraften kann, so sind es nun nur noch 33 Prozent.

Durchgeführt wurde die Umfrage zum Politbarometer wie üblich von der Mannheimer Forschungsgruppe Wahlen, die vom 17. bis zum 19. Oktober 2023 1252 zufällig ausgewählte Wahlberechtigte befragte.

Titelfoto: Bild-Montage: Christoph Soeder/dpa, ZDF/Forschungsgruppe Wahlen

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