Abhörskandal bei der Luftwaffe: Offiziere nutzten wohl unsichere Leitung!

Berlin - Der Abhörskandal bei der Luftwaffe soll nach einem Medienbericht darauf zurückzuführen sein, dass für die Schaltkonferenz der betroffenen Offiziere keine geschützte Leitung genutzt wurde.

Für ihre Konferenz über "Webex" sollen die beteiligten Offiziere keine gesicherte Verbindung genutzt haben. (Symbolbild)
Für ihre Konferenz über "Webex" sollen die beteiligten Offiziere keine gesicherte Verbindung genutzt haben. (Symbolbild)  © Bernd Weißbrod/dpa

Nach dpa-Informationen sprachen die Offiziere über die Kommunikationsanwendung Webex miteinander.

Die Webex-Sitzung sei wiederum über eine Büro-Festnetzleitung der Bundeswehr auf die Mobiltelefone der Soldaten abgesetzt worden, schrieb die "Bild am Sonntag" unter Berufung auf Sicherheitskreise.

Eine Sprecherin des Verteidigungsministeriums sagte "Bild am Sonntag": "Es gibt Anhaltspunkte, dass mit Blick auf die offensichtlich besprochenen Inhalte ein nicht ausreichend sicheres Kommunikationsmittel verwendet wurde. Dies ist unter anderem Gegenstand der weiteren Untersuchungen."

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An der Besprechung nahm auch der Chef der Luftwaffe, Inspekteur Ingo Gerhartz (58), teil. Der Zeitung zufolge wird noch geprüft, welcher Sicherheitsstufe die besprochenen Details unterlagen.

In Russland wurden Mitschnitte eines vertraulichen Gesprächs der deutschen Luftwaffe veröffentlicht. (Symbolbild)
In Russland wurden Mitschnitte eines vertraulichen Gesprächs der deutschen Luftwaffe veröffentlicht. (Symbolbild)  © Sven Hoppe/dpa

Zu klären sei auch, ob die verwendete Webex-Variante zumindest für den Austausch von Informationen der niedrigsten Geheimhaltungsstufe "Verschlusssachen – nur für den Dienstgebrauch" zugelassen sei, hieß es.

Titelfoto: Bildmontage: Sven Hoppe/dpa, Bernd Weißbrod/dpa

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