Leopard, Patriot, Flak & Co. - das ist drin im deutschen Gesamtpaket für die Ukraine

Berlin - Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius (62, SPD) hat die spezifischen Inhalte des umfangreichen Gesamtpakets vorgestellt, die Deutschland neben den Leopard 2-Kampfpanzern an die Ukraine liefern wird.

Verteidigungsminister Boris Pistorius (62, SPD) hat das Hilfspaket für die Ukraine ordentlich voll gepackt. Selenskyjs Truppen können sich auf drei verschiedene Panzer zur Luft- und Landverteidigung, zwei fortschrittliche Luftabwehrsysteme sowie Maßnahmen zur Ausbildung und Instandhaltung des Materials freuen.
Verteidigungsminister Boris Pistorius (62, SPD) hat das Hilfspaket für die Ukraine ordentlich voll gepackt. Selenskyjs Truppen können sich auf drei verschiedene Panzer zur Luft- und Landverteidigung, zwei fortschrittliche Luftabwehrsysteme sowie Maßnahmen zur Ausbildung und Instandhaltung des Materials freuen.  © Kay Nietfeld/dpa

"Es wird Materiallieferungen geben, wie immer Teil eines Gesamtpakets", zitiert das Verteidigungsministerium Pistorius auf Twitter. Ebenso seien für den neuen Verteidigungsminister die "zeitgerechte und einsatzorientierte Ausbildung" von großer Wichtigkeit, heißt es weiter.

Das von Pistorius angekündigte Gesamtpaket beinhaltet dabei neben militärische Gerätschaften zur Luft- und Landverteidigung auch weitere nicht materielle Dienstleistungen wie Ausbildung, Logistik und Instandsetzung.

Wie bereits bekannt, werden 14 Leopard 2A6-Kampfpanzer aus dem Bestand der Bundeswehr in das ukrainische Kriegsgebiet entsandt. Zusätzlich gibt es von deutscher Seite 40 Marder-Schützenpanzer dazu, die vor allem für die Truppenbewegung zum Einsatz kommen sollen.

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Zur Verteidigung des ukrainischen Luftraums vor russischen Raketenangriffen verpackt das deutsche Verteidigungsministerium drei schwere Kriegsgeräte.

Sicherung des ukrainischen Luftraums mit Flak, Patriot und Lenkraketen

Das Flugabwehrsystem "Patriot" erkennt und vernichtet feindliche Flugkörper mithilfe eines fortschrittlichen Radars.
Das Flugabwehrsystem "Patriot" erkennt und vernichtet feindliche Flugkörper mithilfe eines fortschrittlichen Radars.  © Bernd Wüstneck/dpa

Die Rede ist von sieben weiteren Flugabwehrkanonen (Flak-)Panzern "Gepard", die bis Februar aus den Beständen der Waffenindustrie an das ukrainische Militär geliefert werden sollen und die Truppen vor russischen Kampffliegern und Hubschraubern schützen sollen.

Für den Schutz der zivilen Infrastruktur wird dazu eine Feuereinheit des Flugabwehrraketensystems "Patriot" aus Bundeswehrbeständen mitgeliefert, das mit seinem Radarsystem feindliche Flugkörper aufspüren und abschießen soll.

Abgerundet wird das Paket zur Luftverteidigung durch das Luftverteidigungssystem "Iris-T SLM", welches mit Lenkflugkörpern bestückt wird und per Infrarotsensor feindliche Flugzeuge trotz eingesetzter Täuschkörper zielgenau erfassen kann.

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Der letzte Teil des Ausrüstungspakets umfasst schließlich drei Unterstützungsleistungen Deutschlands, die sich nicht durch eine direkte Lieferung von Material an die Ukraine kennzeichnen.

"Drehscheibe" Deutschland: Ausbildung, Logistik und Reparatur

Deutsche Streitkräfte schulen seit Donnerstag die ukrainischen Soldaten im Umgang mit dem Marder-Schützenpanzer der Bundeswehr.
Deutsche Streitkräfte schulen seit Donnerstag die ukrainischen Soldaten im Umgang mit dem Marder-Schützenpanzer der Bundeswehr.  © Robert Michael/dpa

Zunächst geht es um die Ausbildung der ukrainischen Streitkräfte, damit die deutsche Technik überhaupt effizient bedient werden kann. Die Ausbildung zur Inbetriebnahme des Marder-Panzers hatte bereits am Donnerstag begonnen.

Ebenfalls will die Bundesrepublik als "logistische Drehscheibe" im internationalen Geflecht von Hilfs-Lieferungen an die Ukraine dienen. Auch für Verbündete wolle man Unterstützung bei der Abwicklung der Lieferungen anbieten.

Bevor die Schleife um das Paket geschnürt wird, hat auch der Aspekt der Instandsetzung noch einen Platz gefunden.

In der Slowakei will das Verteidigungsministerium demnach das "Instandsetzungs-Hub" weiter ausbauen, um für einen geregelten Nachschub und die nötigen Reparaturen von Rüstungsmaterialien zu sorgen.

Titelfoto: Kay Nietfeld/dpa

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