Ramelow zum Wahlerfolg der AfD: Es ist "europäische Normalität in Europa eingezogen"

Sonneberg - Den Wahlerfolg der AfD bei der Landratswahl in Sonneberg sieht Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow (67, Linke) im Kontext des Erstarkens rechtspopulistischer Strömungen in Europa.

Thüringen Ministerpräsident Bodo Ramelow (67, Linke) erkennt nach dem Wahlerfolg der AfD im Landkreis Sonneberg eine Strömung zum Populismus.
Thüringen Ministerpräsident Bodo Ramelow (67, Linke) erkennt nach dem Wahlerfolg der AfD im Landkreis Sonneberg eine Strömung zum Populismus.  © Bodo Schackow/dpa

"So schwer mir dieser Satz fällt, aber es ist eben auch europäische Normalität in Deutschland eingezogen", sagte Ramelow. In Italien regiere Giorgia Meloni (46). "Das ist genau das, von was Herr Höcke träumt."

In Frankreich sei Marine le Pen (54) fast zur Präsidentin gewählt worden, und in den Niederlanden sei Populismus zur Normalität geworden.

"Wir müssen zur Kenntnis nehmen, dass das, was in Amerika mit Trumpismus begonnen hat und an vielen Stellen in der westlichen Welt sich zu einer Normalität entwickelt hat, dass das jetzt in Deutschland auch Fuß gefasst hat", erklärte der 67-Jährige. Man müsse lernen, damit umzugehen.

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Der AfD-Politiker Robert Sesselmann (50) entschied am Sonntag im südthüringischen Landkreis Sonneberg eine Stichwahl gegen CDU-Mann Jürgen Köpper (57) für sich und wurde so zum ersten AfD-Landrat Deutschlands gewählt.

Die Thüringer AfD mit ihrem Landespartei- und Fraktionschef Björn Höcke (51) wird vom Landesverfassungsschutz als gesichert rechtsextrem eingestuft und beobachtet.

Titelfoto: Bodo Schackow/dpa

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