CDU-Chef Merz sicher: Kontroverse Aussagen über Asylanten waren notwendig!

Berlin - Mit kontroversen Aussagen wie "kleine Paschas" oder über Flüchtlinge, die sich die Zähne schön machen ließen, sorgte Friedrich Merz (68) des Öfteren für Unmut. Aus Sicht des CDU-Chefs habe er damit allerdings Gutes bewirkt.

Friedrich Merz (68, CDU) denkt, dass er mit seinen überspitzten Aussagen auf ein wichtiges Problem hingewiesen habe. (Archivbild)
Friedrich Merz (68, CDU) denkt, dass er mit seinen überspitzten Aussagen auf ein wichtiges Problem hingewiesen habe. (Archivbild)  © Michael Kappeler/dpa

"Ohne die Zahnarztdebatte hätte die Ministerpräsidentenkonferenz mit dem Bundeskanzler nicht 36 Monate Asylbewerberleistungsgesetz statt Übergang schon nach 18 Monaten in das Bürgergeld beschlossen", erklärt Merz im Interview mit "t-online" am Samstag.

Ende September sagte Merz im TV, dass Asylbewerber sich beim Arzt die "Zähne neu machen" ließen, während deutsche Staatsbürger nicht mal einen Termin bekommen würden.

"Dass wir darüber überhaupt diskutiert haben, ist dem Umstand zu verdanken, dass es eine solche Aufregung gegeben hat, als ich etwas zugespitzt auf diesen Missstand hingewiesen habe", rechtfertigt sich Merz nun.

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In Bezug auf seine Aussagen über "kleine Paschas", die in der Schule den Lehrkräften auf den Senkel gehen, habe Merz nach eigenen Aussagen später sogar Zuspruch von zuvor kritischen Journalisten erhalten: "Und zu den kleinen Paschas sagen mir selbst Journalisten, die mich vor einem halben Jahr noch massiv kritisiert haben: Das war wohl noch eine verniedlichende und beschönigende Beschreibung der Zustände, die wir an den Schulen hier sehen."

Friedrich Merz: Der "alte weiße Mann"

Als "alter weißer Mann" sei Merz für manche ein Feindbild, so der CDU-Chef. (Archivbild)
Als "alter weißer Mann" sei Merz für manche ein Feindbild, so der CDU-Chef. (Archivbild)  © Ronny Hartmann/dpa

Warum man ihn für seine Aussagen häufig mal kritisiert, erklärt sich der Oppositionsführer so: "Ich bin für einige das Feindbild 'alter weißer Mann', da treten Sachargumente in den Hintergrund. Das ist bedauerlich."

Als jemand, der die "freie Rede" schätze, wünsche sich Merz, dass Grüne und Sozialdemokraten damit aufhören, immer gleich die "Nazi-Keule" zu schwingen.

Vielmehr müsse über man über die "wirklichen Probleme" in Deutschland reden.

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Diese liegen laut Merz aktuell vor allem in der irregulären Migration, dem Bürgergeld und der Politik der Ampel-Regierung.

Titelfoto: Michael Kappeler/dpa

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