Von Jenny Tobien, Ira Schaible
Frankfurt am Main - Nach den umstrittenen "Stadtbild"-Äußerungen von Bundeskanzler Friedrich Merz (69, CDU) haben in Frankfurt nach Polizeiangaben am Dienstagabend rund 200 Menschen gegen Rassismus und Spaltung demonstriert.
Die Teilnehmenden versammelten sich unter dem "Wir sind das Stadtbild" an der Bockenheimer Warte. Es habe sich vor allem um "bürgerliches Klientel" gehandelt, alles sei friedlich verlaufen, berichtete ein Sprecher der Polizei im Anschluss.
Zu der Kundgebung hatten verschiedene Initiativen aufgerufen – darunter die Linke und Linksjugend Frankfurt, die Seebrücke Frankfurt sowie zusätzlich auch der internationale Jugendverband Frankfurt.
"Ja, es gibt ein Problem im Stadtbild. Nämlich das der Pfandflaschen sammelnden Rentner:innen; das der heruntergekommenen Schulen und das der Kinder und Jugendlichen, die auf der Straße abhängen, weil nach und nach Jugendhäuser und andere Kulturangebote weggekürzt werden", hieß es in der Ankündigung auf dem offiziellen Instagram-Account der Seebrücke Frankfurt.
Merz heize mit seiner Aussage den gesellschaftlichen Rechtsruck an und vergifte das Klima weiter.
Ausgangspunkt für Debatte war Aussage von Friedrich Merz zur Migrationspolitik
Mitte Oktober sagte er dazu in Potsdam: "Wir haben natürlich immer im Stadtbild noch dieses Problem". Später sagte er auf Nachfrage: "Fragen Sie mal Ihre Töchter, was ich damit gemeint haben könnte." Am Mittwoch konkretisierte Merz, es sei ihm um Migranten ohne Aufenthaltsrecht und Arbeit gegangen, die sich nicht an die in Deutschland geltenden Regeln halten.
Zuletzt hatte es in verschiedensten Städten Proteste gegen die umstrittenen Aussagen des Bundeskanzlers gegeben.