"Wirklich naiv!": So reagiert MP Kretschmer auf heftigen Vorwurf

Berlin/Dresden - "Steigt Deutschland ab?" - Unter dieser Fragestellung diskutierte Maybrit Illner (60) am Donnerstagabend im ZDF notwendige Reformen für die Republik. Mit dabei war Michael Kretschmer (50, CDU), der sich den heftigen Vorwurf der Naivität anhören musste.

Am Donnerstagabend geriet Sachsen-MP Michael Kretschmer (50, CDU) im ZDF mit einem Journalisten aneinander.  © ZDF/Jule Roehr

Zunächst sprach die Moderatorin das Schreckens-Szenario einer Minderheitsregierung auf Bundesebene an und ließ dafür den Sachsen-MP zu Wort kommen, der in dieser Hinsicht in seinem Bundesland bereits Erfahrung sammeln konnte. "Können Sie es empfehlen?", wollte Illner wissen.

Darauf Kretschmer leicht gereizt: "Journalistinnen und Journalisten in der Berliner Blase machen sich Gedanken über das Scheitern der Regierung und eine Minderheitsregierung. Ich habe sie aus meiner Partei noch nicht gehört", so der stellvertretende CDU-Bundesvorsitzende.

Er ging anschließend auf das Thema "Rente" ein, wo es seiner Meinung zufolge neue Ansätze braucht - etwa bei Zuzahlungen oder Aktien. Das Problem: Die Junge Union mit 18 Abgeordneten stellt sich bei den aktuellen Reformplänen der Regierung quer, will dem vorgelegten Rentenpaket im Bundestag nicht zustimmen. Das Vorhaben droht zu scheitern.

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Genau dieser Punkt störte den anwesenden Journalisten Michael Bröcker (48) massiv: "Herr Kretschmer, das ist wirklich naiv!", musste er feststellen.

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Michael Bröcker (48) übte scharfe Kritik.  © ZDF/Jule Roehr

Weiter führte Brücker aus: "Bei einer inhaltlichen Frage ist logischerweise auch immer eine Machtfrage bei so kleinen Mehrheiten gestellt [...]."

Kanzler Friedrich Merz (70, CDU) habe den Fehler gemacht, keine härteren Zielrichtungen bei großen Reformthemen festgelegt zu haben.

Zur Verteidigung sagte Kretschmer: "Wir haben in den Koalitionsverhandlungen klare Vereinbarungen zum Bürgergeld, zu den Steuersenkungen, zum Thema Migration [...]. Das trägt so nicht unter dem Motto, da ist was vergessen worden", stellte er klar.

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Die komplette, rund 60-minütige Folge mit allen Aussagen und Standpunkten kann in der ZDF-Mediathek auf Abruf angesehen werden.

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