Sieg vor Gericht: Trumps Zölle weiter gültig

Von Julia Naue

Washington - Die von US-Präsident Donald Trump (78) erhobenen Zölle sind vorerst weiter gültig.

Die von US-Präsident Donald Trump (78) erhobenen Zölle sind laut Gerichtsbeschluss weiterhin gültig. (Archivbild)
Die von US-Präsident Donald Trump (78) erhobenen Zölle sind laut Gerichtsbeschluss weiterhin gültig. (Archivbild)  © Evan Vucci/AP/dpa

Ein Berufungsgericht hat die von einer niedrigeren Instanz angeordnete Blockade fast aller Zölle von Trump vorerst aufgehoben. Das Gericht prüfe nun erst einmal den Fall, hieß es in einer Verfügung. Die Parteien seien aufgefordert, weitere Stellungnahmen einzureichen, hieß es weiter.

Trumps Regierung war zuvor rechtlich gegen die Entscheidung des Gerichts für internationalen Handel in New York vorgegangen, das fast alle Zölle des Republikaners für rechtswidrig erklärt hatte.

Das New Yorker Gericht hatte Trumps Regierung die Befugnis abgesprochen, weitreichende Zölle unter Berufung auf ein Notstandsgesetz zu verhängen. Die betreffenden Zölle würden "aufgehoben und ihre Anwendung dauerhaft untersagt", ordnete das Gericht an. Die Entscheidung bezog sich auf fast alle Zölle, die von Trumps Regierung erlassen wurden.

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Sie umfasst die Strafabgaben, die der Republikaner am von ihm so bezeichneten "Tag der Befreiung" Anfang April verhängt hatte. Er ordnete damals sogenannte wechselseitige Zölle an, die er mit dem Handelsdefizit des jeweiligen Handelspartners begründete - setzte diese aber wegen der Talfahrt an den Finanzmärkten vorläufig wieder aus.

Gleichzeitig verhängte er universelle Zölle in Höhe von 10 Prozent, die Waren aus fast aller Welt betreffen. Ebenfalls betroffen sind bestimmte Zölle auf Waren aus Kanada, Mexiko und China.

Wie geht der Zoll-Wirrwarr jetzt weiter?

Der United States Court of International Trade hatte zuvor fast alle Zölle blockiert. (Archivbild)
Der United States Court of International Trade hatte zuvor fast alle Zölle blockiert. (Archivbild)  © Mary Altaffer/AP/dpa

War die Entscheidung ein großer Rückschlag für Trumps aggressive Handelspolitik, ist die Anordnung des Berufungsgerichts nun ein erster Erfolg für den US-Präsidenten - aber nicht final.

Der juristische Streit darüber dürfte aller Voraussicht nach den Weg durch die Instanzen nehmen. Es ist auch nicht der einzige laufende Rechtsstreit um Trumps Zölle.

Das Weiße Haus hatte auf die erste Entscheidung mit scharfer Kritik reagiert. Die Richter des Handelsgerichts hätten "schamlos ihre richterliche Macht missbraucht, um die Entscheidungsgewalt von Präsident Trump an sich zu reißen", sagte Trumps Sprecherin Karoline Leavitt (27) in der US-Hauptstadt Washington.

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Trumps Begründung für die Einführung der hohen Zölle sei "rechtlich einwandfrei" und beruhe auf gesundem Menschenverstand, behauptete sie. Die Regierungssprecherin gab sich zudem optimistisch, den Fall vor Gericht zu gewinnen.

Erstmeldung vom 29. Mai, 21.59 Uhr. Zuletzt aktualisiert um 22.05 Uhr.

Titelfoto: Evan Vucci/AP/dpa

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