Polizei in Hessen ermittelt: Wollte ein Mann seine Ehefrau bei lebendigem Leib verbrennen?

Dillenburg/Haiger - Zwei schwerverletzte Personen erleiden massive Verbrennungen: Kam es in dem Ort Haiger-Fellerdilln bei Dillenburg in Mittelhessen zu einem überaus brutalen Mordversuch? Polizei und Staatsanwaltschaft ermitteln unter Hochdruck.

Rettungshubschrauber brachten die beiden Schwerverletzten - eine 50-jährige Frau und ihren 59 Jahre alten Ehemann - auf dem schnellsten Weg in Spezialkliniken in Nordrhein-Westfalen und Hessen. (Symbolbild)
Rettungshubschrauber brachten die beiden Schwerverletzten - eine 50-jährige Frau und ihren 59 Jahre alten Ehemann - auf dem schnellsten Weg in Spezialkliniken in Nordrhein-Westfalen und Hessen. (Symbolbild)  © Montage: Moritz Frankenberg/dpa, 123RF/chalabala

Der rätselhafte Vorfall ereignete sich bereits am gestrigen Mittwochmorgen gegen 9.45 Uhr, wie am heutigen Donnerstag mitgeteilt wurde.

Demnach rückten Rettungsdienst und Polizei zu einem Sportplatz aus, den Einsatzkräften waren zwei Personen mit schweren Brandverletzungen gemeldet worden.

Vor Ort muss sich den Polizisten und Rettungskräften ein furchtbares Bild geboten haben: "Zwei Schwerstverletzte mit Brandwunden", sagte ein Sprecher wörtlich.

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Nach derzeitigem Ermittlungsstand übergoss ein 59-Jähriger zunächst sich selbst und im weiteren Verlauf seine 50 Jahre alte Ehefrau mit Benzin und zündete es an.

Ein herbeigeeilter Notarzt und Rettungskräfte versorgte die beiden Verwundeten. Danach brachten Rettungshubschrauber die 50-Jährige und ihren Ehemann in Spezialkliniken in Nordrhein-Westfalen und Hessen.

Wie weiter mitgeteilt wurde, ermitteln Staatsanwaltschaft und Kriminalpolizei in diesem Fall wegen des Verdachts eines versuchten Tötungsdeliktes, womit entweder Totschlag oder Mord gemeint ist.

Schwerverletztes Ehepaar in Haiger-Fellerdilln bei Dillenburg: War es ein versuchter "Femizid"?

"Die genauen Tatumstände sind derzeit nicht bekannt und Gegenstand der laufenden Ermittlungen", fuhr der Sprecher fort. Weitere Auskünfte könnten derzeit nicht gegeben werden.

Der Verdacht der Ermittler lässt jedoch darauf schließen, dass die 50-Jährige mutmaßlich gegen ihren Willen mit Benzin übergossen und in Flammen gesetzt wurde, was wohl eher für einen versuchten Mord spräche.

In diesem Fall könnte eventuell auch der Begriff "Femizid" verwendet werden, er bezeichnet Fälle, in denen Frauen wegen ihrer Geschlechtsidentität und/oder wegen bestimmter Vorstellungen von Weiblichkeit getötet werden.

Titelfoto: Montage: Moritz Frankenberg/dpa, 123RF/chalabala

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