Baerbock, Habeck, Özdemir & Co. - Spitzen-Grüne auf Entdeckertour in Sachsen
Dresden - Bundespolitiker der Grünen geben sich auf "Sommertouren" in Sachsen und den anderen ostdeutschen Bundesländern die Klinke in die Hand. Am Donnerstag kam als Jüngste einer ganzen Reihe von grünen Spitzenpolitikern Katharina Dröge (38), Co-Vorsitzende ihrer Bundestagsfraktion, zur Stippvisite in den Freistaat.
Erste Station ihrer Sommertour in Sachsen war Photovoltaik-Modulhersteller "Solarwatt" in Dresden - Sehnsuchtsort und Heimspiel für Vertreter der Umweltpartei.
Solarwatt ist die wahr gewordene Energiewende: in Dresden zu Hause, in der Welt aktiv, 810 Mitarbeiter, nach eigenen Angaben zehn Millionen verkaufte Solarmodule. Und das in einem Bundesland, dessen Ministerpräsident eher mit Braunkohle, Atomkraft und russischem Gas liebäugelt.
In Sachsen tritt Katharina Dröge in bereits von vielen grünen Spitzenpolitikern ausgetretene Pfade. Vor drei Wochen besuchten Außenministerin Annalena Baerbock (42) und Bundesumweltminister Robert Habeck (53) beim wirklich allerersten gemeinsamen Vor-Ort-Termin das Dresdner Werk des Chipproduzenten Infineon.
Danach absolvierte Habeck weitere Termine in Ottendorf-Okrilla (Kreis Bautzen) und Penig (Mittelsachsen), Baerbock zog weiter nach Chemnitz und diskutierte dort unter anderem mit Kiews Bürgermeister Vitali Klitschko (52).
Große Grünen-Besuchsoffensive in Sachsen: Man habe sich nicht abgesprochen, es gehe um Inhalte
Fast zeitgleich schaute Bundestagsvizepräsidentin Katrin Göring-Eckardt (57) in Dresden vorbei.
In der vergangenen Woche dann steuerte Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir (57) Thallwitz (Nordsachsen) an, bevor er nach Sachsen-Anhalt weiterreiste.
Schon im Juni war Bundesumweltministerin Steffi Lemke (55) im Erzgebirge zu Gast gewesen.
"Wir haben das tatsächlich nicht abgesprochen", so Dröge, von TAG24 darauf angesprochen. Ihr gehe es um Inhalte. Die Grünen hätten erkannt, dass der Strukturwandel im Osten - auch durch die Wende - kein positiv besetztes Thema sei.
Das gelte es umzudrehen. "Deshalb war es eine bewusste Entscheidung, hierherzukommen", so Dröge.
Am Nachmittag machte sie sich auf zur nächsten Sachsen-Station. In Chemnitz besuchte sie den Versorger "Eins Energie".
Titelfoto: Montage: Eric Münch, Sebastian Kahnert/dpa, Susann Friedrich