Freiberg - Hauchdünn und dennoch klar: Freibergs Noch-OB Sven Krüger (51, parteilos) wird neuer Landrat in Mittelsachsen. Damit hat es die AfD erneut verpasst, in ein Landratsamt in Sachsen einzuziehen.

Krüger musste lange zittern, aber am Ende des Wahlabends stand er als Sieger fest. In den Jubel stimmten viele Wahlhelfer und Unterstützer ein, darunter Ex-Landrat Matthias Damm (70, CDU) oder Kreisrätin und CDU-Kreisvorsitzende Susan Leithoff (45), aber auch sein Sohn, der mittlerweile in Zürich lebt.

"Ich habe alle Wahlhelfer in einen Freiberger Gasthof eingeladen. So was schafft man nur im Team", sagte Krüger am gestrigen Montag, noch geplättet von den Hunderten von Mails, die ihn erreichten.

Sein Abschneiden kommentierte er so: "Schlussendlich ein gutes Ergebnis einer guten Teamleistung."

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Krüger - geborener Frankenberger, drei Kinder, seit 2015 Oberbürgermeister von Freiberg - hatte am Sonntag als Parteiloser auf Wahlvorschlag von CDU und Freien Wählern mit 65.607 Stimmen und einem Anteil von 50,3 Prozent seinen schärfsten Konkurrenten Jens Tamke (AfD, 57, 34 Prozent) im ersten Wahlgang klar hinter sich gelassen.

Krüger lag nicht nur in den drei größten Städten - Freiberg, Döbeln und Mittweida - vorn, Tamke konnte dagegen nur in zwei Gemeinden punkten. Die Zahlen sind vorläufig, das Endergebnis soll am 31. Januar festgestellt werden.

Schon jetzt steht fest, dass die AfD damit weiter keinen Landrat stellt. Dennoch ist man in der Partei nicht unzufrieden. Das Ergebnis zeige, dass die AfD eine Volkspartei sei, hieß es auf Anfrage.

Hochzufrieden ist dagegen der CDU-Kreisverband. Susan Leithoff war "total begeistert und sprachlos" über das Ergebnis. Den Winter-Wahlkampf nach dem "Experiment Neubauer" - gemeint ist Vorgänger und Ex-Landrat Dirk Neubauer - beschrieb sie als schwierig, den eingeschlagenen Weg als richtig.

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Krüger wird sein neues Amt voraussichtlich Mitte Mai antreten. "Ich will meinen Schreibtisch im Rathaus aufgeräumt hinterlassen", sagte Krüger gegenüber TAG24. Dann will der gelernte Finanzfachmann als Erstes seine neuen Mitarbeiter kennenlernen, bevor er sich auf den Haushalt stürzt.

Die Stadt Freiberg steht indes vor der Aufgabe, Neuwahlen ausschreiben zu müssen. Gewählt wird voraussichtlich nach den Sommerferien.