Alle kaufen bei Temu: Diese Gefahr lauert im China-Shop!

Deutschland - Keine andere Shopping-App ist gerade so in aller Munde wie Temu. Doch der China-Shop birgt auch Risiken, die auf den ersten Blick nicht zu sehen sind und deshalb den virtuellen Einkaufsbummel im Nachhinein trüben könnten.

Bei Temu gibt's viele Schnäppchen. Doch diese können auch Folgen haben.
Bei Temu gibt's viele Schnäppchen. Doch diese können auch Folgen haben.  © AFP/Stefani Reynolds

Die neue App erreichte Platz 1 in den Shopping-App-Trends in Rekordzeit. Auf Instagram folgen dem deutschen Temu-Account schon mehr als 100.000 Menschen. Und dabei gibt es den Onlineshop aus China gerade mal wenige Wochen in der EU.

Doch nicht immer sind die Schnäppchen, was sie versprechen: Eine Tasche für sechs Euro riecht dann schon mal ein bisschen. Der hochwertig aussehende Schmuck macht in echt doch nur wenig her. Klamotten haben hin und wieder einen speziellen Schnitt. Und Technik kommt ohne europäischen Sicherheitsstandard daher.

Auch wenn die ersten Probleme eher "Probleme" sind, ist das vierte schon ein riesiges Risiko: Das NDR-Format "Markt" hat aus diesem Grund einen elektrischen Dampfgarer (15 Euro) gekauft und einem Experten vorgelegt.

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Der Warenprüfer der Bundesnetzagentur hat sich den Stecker des Geräts genau angesehen und dabei schockiert festgestellt, dass das CE-Prüfzeichen auf der Packung gefälscht sein muss. Denn die Schutzleiter an dem Stecker fehlten komplett. Ohne diese droht jederzeit die Gefahr eines Stromschlags, wenn man den Dampfgarer in die Steckdose steckt.

Jemanden im Falle eines Falles zur Rechenschaft zu ziehen, wird allerdings schwierig bei den Temu-Einkäufen.

Probleme? Temu vermittelt nur Käufe, Hersteller können leicht untertauchen

Weil Pakete direkt von der Fabrik an den Kunden geschickt werden, haben diese mehr Verantwortung als bei anderen Online-Bestellungen. (Symbolbild)
Weil Pakete direkt von der Fabrik an den Kunden geschickt werden, haben diese mehr Verantwortung als bei anderen Online-Bestellungen. (Symbolbild)  © 123rf/claudiodivizia

Denn die Plattform selbst sieht sich nur als Vermittler. Man kauft also nicht bei Temu ein, sondern bei den chinesischen Fabriken. Auf Temu finden Interessierte nur deren Angebote. Die App funktioniert quasi als Marktplatz.

Doch der Hersteller der Geräte ist für die deutschen Gerichte kaum greifbar, sagt die NDR-Redakteurin. Diesen ausfindig zu machen und für einen Prozess ins Land zu holen, gleicht einer Mammutaufgabe.

Und es wird noch schlimmer: Verleiht Ihr ein derartiges Gerät und jemand anderes verletzt sich daran, seid Ihr haftbar für das Unglück. Das liegt daran, dass der Kunde bei Einkäufen über Temu zugleich der Importeur ist.

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Für die Shopping-App und die Anbieter der Schnäppchen ist das ein großer Vorteil: Steuern und Zollgebühren fallen durch den Versand in kleinen Päckchen an den Besteller weg oder reduzieren sich erheblich. Doch für die Kunden geht dies mit einer großen Gefahr einher.

Man sollte deshalb gut abwägen, wo man sparen will und ob es das Risiko wert ist.

Titelfoto: AFP/Stefani Reynolds

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