Dann darf Plastik in die Mikrowelle - aber sollte es?
Vom vorigen Tag ist Essen übrig geblieben, das Du in eine Plastikdose gepackt hast und Dir nun in der Mittagspause warm machen möchtest? Stellt sich nun die Frage: "Darf eine Dose aus Plastik in die Mikrowelle?"
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Das Wichtigste in Kürze
- Nicht jedes Plastik ist mikrowellengeeignet: Erkenne geeignete Behälter an Symbolen wie einem Rechteck mit Wellenlinien oder Nummern (1, 2, 5).
- Gefahren bei falschem Plastik: Kann schmelzen, verformen oder giftige Stoffe wie Formaldehyd freisetzen.
Einfacher Test: Stelle den Behälter leer in die Mikrowelle, zusammen mit einem Glas Wasser. Wird der Behälter warm oder heiß, ist er ungeeignet.
- Mikroplastik-Risiko: Auch bei mikrowellenfestem Plastik möglich, da Mikro- und Nanoplastik ins Essen gelangen können.
- Alternativen: Glas oder Porzellan verwenden, solange sie keine Risse haben.
- Nicht in die Mikrowelle kommen Metall, Melaminharz-Geschirr, dicht verschlossene Behälter, leere Mikrowellen.
Darf Plastik in die Mikrowelle?
Diese Frage ist pauschal nicht zu beantworten. Abhängig vom jeweiligen Kunststoff kann es zum Teil sein, dass sich das Material bei Erhitzung verformt oder sogar giftige Stoffe freigibt.
Schmilzt Plastik in der Mikrowelle?
Auch auf diese Frage gibt es keine allgemeingültige Antwort. Verschiedene Materialien haben eine bestimmte Hitzebeständigkeit, bis zu welcher Temperatur das Material standhält und ab welcher es schmilzt.
Am besten verwendet man ausschließlich Behälter, die ausdrücklich für eine Mikrowellennutzung gekennzeichnet sind.
Erkennbar sind solche Gefäße an der Aufschrift ‘mikrowellengeeignet’, den Nummern 1, 2, und 5, sowie dem passenden Symbol, einem Rechteck mit drei waagerechten Wellenlinien.
Ob es sich um einen mikrowellenbeständigen Behälter handelt, kann man aber auch einfach testen.
Stelle den jeweiligen Behälter in die Mikrowelle und fülle etwa 250 Milliliter kaltes Wasser in ein weiteres, mikrowellenfestes Gefäß, das Du dann ebenfalls in die Mikrowelle stellst. Lasse diese nur eine halbe bis höchstens eine Minute bei höchster Leistung laufen und schaue anschließend, ob sich der leere Behälter erwärmt hat.
Ist dieser warm oder sogar heiß, ist er nicht für die Mikrowelle geeignet.
Gut zu wissen: Der weitere Behälter wird dabei verwendet, da Mikrowellen niemals leer, also ohne zu erhitzenden Stoff, eingeschaltet werden dürfen.
Plastik in der Mikrowelle: Giftig?
Unter Einfluss von Wärme kann das falsche Material nicht nur verformen und schmelzen, sondern schlimmstenfalls sogar Stoffe wie Melamin oder Formaldehyd in giftigem Ausmaß in die Lebensmittel gelangen.
Aber selbst mikrowellengeeignete Materialien sind nicht zwingend ganz unbedenklich.
Die Bezeichnung 'mikrowellenfest' heißt zwar, dass das Material nicht schmilzt und Schadstoffe nicht ganz so schnell freigegeben werden, jedoch nicht, dass von ihnen keine Gefahr von Mikroplastik ausgeht.
Mit einer Studie der University of Nebraska-Lincoln wurde belegt, dass beim Erhitzen von Kunststoffdosen, bei PE-Dosen mehr als bei PP-Dosen, Mikro- sowie Nanoplastik weitaus schneller ins Essen gelangt als bei einer Lagerung im Plastikgefäß bei Raumtemperatur. Von den Lebensmitteln gelangen die Partikel über das Blut an Organe.
Wie schädlich oder gefährlich das ist, wird noch erforscht.
Was darf nicht in die Mikrowelle?
Im Gegensatz zu Plastik gibt es einige Materialien und Objekte, die prinzipiell nicht in die Mikrowelle gehören.
- Metallgefäße oder mit Geschirr mit Metalldetails: Edelstahldosen, Teller mit Silber- oder Goldverzierungen, aber auch Alufolie können aufgrund von elektrischer Spannung, Funkenbildung und Brandentwicklung gefährlich werden.
- Geschirr aus Melaminharz: Durch Erhitzung kann Formaldehyd freigesetzt werden.
- Porzellan und Glas mit Rissen: Schwingungen können die Risse vergrößern und das Gefäß sprengen.
- In dicht verschlossenen Dosen und Glasflaschen dehnt sich der Inhalt aus und kann den Behälter zum Platzen bringen.
- Nichts: Wie bereits erwähnt, sollte die Mikrowelle nicht ohne eine zu erhitzende Substanz gestartet werden, da das dem Gerät schaden kann.
Mit dem jeweiligen Symbol gekennzeichnet darf Plastik in die Mikrowelle, ohne ein Schmelzen und Verformen des Materials, oder eine Einnahme von giftigen Schadstoffen zu riskieren.
Wenn man sich allerdings verstärkt Sorgen um die noch nicht ganz erforschten Folgen von Mikroplastik im Blut macht, sollte man selbst das Erhitzen von mikrowellenfesten Plastikbehältern möglichst vermeiden.
Titelfoto: Bildmontage: 123RF/oskanov, 123RF/starush