Aufräumen will gelernt sein - 8 Aufräum-Tipps für ein ordentliches Kinderzimmer

Ordnung ist das halbe Leben - zu dieser Erkenntnis wird wohl jedes Kind früher oder später einmal kommen. Mit einfachen Aufräum-Tipps und ein paar spielerischen Ideen, können Kinder lernen, für mehr Ordnung in ihrem Zimmer zu sorgen.

Zimmer aufräumen ist nicht immer kinderleicht, kann aber gelernt werden.
Zimmer aufräumen ist nicht immer kinderleicht, kann aber gelernt werden.  © 123RF/dolgachov

"Wer Ordnung hält, ist nur zu faul zu suchen." So mancher versteckt sich wohl ganz gern hin und wieder hinter einem Spruch wie diesem. Aber jetzt mal Hand aufs Herz: Vielen ist es dann doch unangenehm, wenn in der Wohnung oder einem einzelnen Zimmer das reinste Chaos herrscht. Unangekündigter Besuch kann dann zu einer regelrecht peinlichen Angelegenheit werden.

Bei Kinderzimmern wird da häufig ein Auge zugedrückt, schließlich wird in dem Zimmer gespielt, getobt, gebastelt oder gelernt. Dennoch sollte ein unaufgeräumtes Zimmer kein Dauerzustand sein. Irgendwann verliert man den Überblick und räumt nur noch von A nach B, weil man nicht weiß, wo man anfangen soll.

Zum Glück gibt es ein paar hilfreiche Aufräum-Tipps, die jeder beherzigen kann, der Ordnung in seine vier Wände bekommen möchte. Natürlich sollten dabei schon junge Kinder mit einbezogen werden. So lernen sie frühzeitig, dass zum Spielen auch das anschließende Aufräumen gehört.

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Nützliche Tipps und Infos, wie sich der turbulente Familienalltag mit Kind gestalten lässt, gibt der TAG24-Familienratgeber.

Infos für Schnellleser:

  • Aufräumen sollte nicht mit Druck oder als Bestrafung erfolgen, sondern als Bestandteil des Lebens bzw. der Haushaltsführung angesehen werden.
  • Kleinkinder benötigen die Hilfe sowie klare Ansagen ihrer Eltern, um Ordnung in ihrem Kinderzimmer halten zu können.
  • Mit fröhlicher Stimmung bei beispielsweise der Lieblingsmusik oder einem spannenden Hörspiel geht die Arbeit gleich etwas leichter von der Hand.
  • Wer sich bereits im Alltag ein paar Routinen wie das Bett zu machen oder dreckige Kleidung gleich wegzuräumen aneignet, hat später weniger zu tun.

Aufräumen auf kindgerechte, spielerische Art

Mit der richtigen Musik und fröhlicher Stimmung macht Aufräumen mehr Spaß.
Mit der richtigen Musik und fröhlicher Stimmung macht Aufräumen mehr Spaß.  © 123rf/lithiumphoto

Insbesondere die jüngeren Kinder können noch nicht allein aufräumen und sind damit schnell überfordert. Eltern sollten ihre Sprösslinge daher tatkräftig unterstützen, möglichst klare Ansagen machen und nicht zuletzt als gutes Vorbild vorangehen.

Kleinkinder können zudem auf spielerische Art und Weise ans Aufräumen herangeführt werden.

Hier ein paar Beispiele:

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Aufräumen nach Farben

Dafür wird lediglich ein Farbwürfel benötigt, der immer abwechselnd geworfen wird. Je nach gewürfelter Farbe sucht jeder einen entsprechenden Gegenstand und bringt diesen an seinen richtigen Platz. Es wird so lange "gespielt" bis alle herumliegenden Spielsachen aufgeräumt sind. Positiver Nebeneffekt ist nicht nur ein sauberes Zimmer, die Kinder lernen gleichzeitig auch die verschiedenen Farben besser kennen.

Tanzend aufräumen

Dabei kann man sich das Prinzip des Spiels "Reise nach Jerusalem" zunutze machen. Es darf demnach so lange getanzt werden wie die Musik spielt. Wird sie gestoppt, muss jeder drei Dinge im Zimmer aufräumen. Nach jedem Tanz wird gewechselt, sodass mal Mama bzw. Papa und mal das Kind der DJ ist und die Länge des Tanzes bestimmen darf.

Gewürfelte Zahl ist entscheidend

Hierfür wird wieder ein normaler Würfel gebraucht. Es wird immer abwechselnd gewürfelt und jeder muss genau so viele Gegenstände an seinen Platz räumen, wie der Würfel an Augen zeigt. Ganz nebenbei lernen kleine Kinder so auch ein paar Zahlen bzw. einfache Rechenaufgaben kennen.

Übrigens: Nicht alle Spielergebnisse müssen sofort wieder weggeräumt werden. Eine mühsam errichtete Kuschelhöhle oder eine Decken-Burg sowie ein riesiger Turm aus Bauklötzen dürfen sicher gern auch mal ein paar Tage stehen bleiben und weiter bespielt werden.

8 allgemeine Aufräum-Tipps

Gemeinsam geht die Arbeit viel schneller von der Hand.
Gemeinsam geht die Arbeit viel schneller von der Hand.  © 123rf/serezniy

Kaum jemand räumt wohl gern auf, manche müssen sich sogar regelrecht dazu zwingen. Mit der richtigen Motivation und guter Laune kann man allerdings auch beim Aufräumen ein wenig Spaß haben. Wie heißt es doch so schön: Der Appetit kommt beim Essen.

Deshalb kann eine kleine Vorbereitung gar nicht verkehrt sein.

  • Das Abspielen der Lieblingsmusik zum Mitsingen oder Tanzen hebt die Stimmung und man geht mit mehr Elan ans Werk. Es gibt sogar spezielle Aufräum-Lieder. Alternativ kann natürlich auch ein spannendes Hörspiel eingelegt werden.
  • Viel (Tages-) Licht und frische Luft im Zimmer wirken belebend, sodass man sich frisch und munter dem Chaos widmen kann.
  • Wer sich selbst eine kleine Herausforderung stellt, z. B. indem man sich ein bestimmtes Zeitlimit setzt, kann sich zusätzlich motivieren.

Nun heißt es nur noch, nicht mehr lange grübeln, sondern loslegen!

Kennst Du schon die KonMari-Methode? Erfahre hier, wie Du damit Ordnung in der Wohnung schaffst:

>>> Marie-Kondo-Methode: Aufräumen mit System

1. Gegenstände nach der Häufigkeit des Gebrauchs sortieren

Dinge, die oft in Benutzung sind, sollten schnell und einfach erreichbar sein. Während nur selten verwendete Gegenstände auch weiter hinten oder ganz oben im Schrank verstaut werden können.

Eine gute Möglichkeit ist es auch, wenn alle Spielsachen einen festen Platz haben. So weiß das Kind irgendwann genau, wo die jeweiligen Gegenstände beim Aufräumen hingehören und kann sie zum Spielen leichter finden.

2. Kisten zum Aufräumen verwenden

Für bestimmte Gegenstände wie beispielsweise Bastelzeug, Bauklötze, Spielzeugautos und Puppenzubehör eignen sich Kisten prima. Das Spielzeug muss nicht picobello aufgeräumt sein, sondern kann einfach in einem Behälter aufbewahrt werden. Dafür können stapelbare Kisten Verwendung finden und am Ende sogar noch Platz sparen.

Tipp: Um nicht jede Kiste nach dem gewünschten Spielzeug durchsuchen zu müssen, können passende Bilder zur Orientierung angeklebt werden.

Übrigens: Wie Du noch mehr Platz im Kinderzimmer schaffen kannst, erfährst Du in diesem Beitrag:

>>> Stauraum fürs Kinderzimmer: Clever Platz gewinnen

Kisten bieten eine tolle Möglichkeit, um Kleinkram ordentlich zu verstauen.
Kisten bieten eine tolle Möglichkeit, um Kleinkram ordentlich zu verstauen.  © 123RF/dolgachov

3. Lieblingsstücke zur Schau stellen

Viele Kinder haben ein Lieblingsspielzeug oder bestimmte Sammlerstücke. Dafür kann ein besonderer Platz ausgesucht werden, an dem sich die Gegenstände richtig präsentieren lassen. Hierfür eignet sich zum Beispiel ein eigenes Regalbrett an der Wand. Das hat gleichzeitig den Vorteil, dass im Schrank mehr Stauraum für andere, regelmäßig verwendete Dinge zur Verfügung steht.

Tipp: Auf einem bunten Kleiderständer im Kinderzimmer können Jacken oder Rucksäcke bzw. Taschen ordentlich aufgehängt werden.

4. Aufräum-Routinen für den Alltag entwickeln

Ein ordentlich gemachtes Bett kann den Wohlfühlfaktor durchaus steigern und dauert nur wenige Minuten. Es spricht also kaum etwas dagegen, nach dem Aufstehen sein Bett in Ordnung zu bringen.

Gleiches gilt für verschmutzte Kleidung, die in den Wäschekorb bzw. in die Waschmaschine gehört und benutztes Geschirr, welches direkt nach dem Gebrauch in die Küche geräumt wird.

Eine andere Routine kann sein, dass zuerst das alte Spiel weggeräumt und an seinen Platz gebracht wird, bevor das Kind mit einer neuen Beschäftigung beginnt.

5. Kleidung jahreszeitgerecht sortieren

Viele Kleidungsstücke lassen sich nach der Jahreszeit in Sachen für warme und kühle Tage aufteilen. So können beispielsweise die dicken Pullover und Thermohosen im Sommer weiter oben im Kleiderschrank verstaut werden, während T-Shirts, Röcke und kurze Hosen griffbereit liegen.

Gleichzeitig kann man sich viel Zeit sparen, wenn bestimmte Sachen aus einem Stapel nicht einfach herausgezogen und gegebenenfalls zurückgestopft werden, sondern gleich beim Herausnehmen Ordnung gehalten wird.

6. Zum Zimmer-Aufräumen gehört regelmäßiges Ausmisten

Kleidung, die nicht mehr getragen wird, weil sie zu klein oder kaputt ist, sowie Spielzeug, für das man zu alt geworden ist oder welches nicht mehr funktioniert, sollte in regelmäßigen Abständen aussortiert werden.

Je nach Zustand können die Gegenstände im Bekanntenkreis weitergegeben, an diverse Einrichtungen gespendet oder sogar verkauft werden.

So oder so wird mehr Platz geschaffen, denn neue Sachen kommen bestimmt irgendwann wieder dazu.

Wer regelmäßig seine Sachen entrümpelt, hat wieder mehr Platz für neue Lieblingsstücke.
Wer regelmäßig seine Sachen entrümpelt, hat wieder mehr Platz für neue Lieblingsstücke.  © 123rf/serezniy

7. Schreibtisch freiräumen

Wer Ordnung am Schreibtisch hält, kann leichter lernen und sich besser auf das Wesentliche bzw. die Hausaufgaben konzentrieren. Nicht benötigte Bücher und Hefter gehören in die Schubkästen.

Schreibzeug kann in spezielle Organizer geräumt werden.

8. Bestimmte Regeln zum Aufräumen festlegen

Nicht zuletzt kann es für den einen oder anderen Sinn machen, sich einen bestimmten Tag oder alternativ eine bestimmte Zeit festzulegen, wo es ans Aufräumen gehen soll. Beispielsweise kann man sich für den Samstagvormittag entscheiden, um anschließend ohne Stress ins Wochenende zu starten.

Oder man schaut sich jeden Tag kurz vorm Abendbrot im Zimmer um und sorgt für Ordnung.

Fazit: Aufräumen kann schnell gehen und Spaß machen

Auch wenn so mancher Elternteil seinen inneren Schweinehund vielleicht nur schwer bekämpfen kann und Ordnung-Schaffen als eine Last ansieht, sollte er mit gutem Beispiel vorangehen und sich dabei möglichst mit positiver Laune ans Werk machen. Niemand sollte mit Druck ans Aufräumen gehen und es als Strafe ansehen.

Letztendlich braucht jedes Kind seine Zeit, um überhaupt erstmal einen gewissen Ordnungssinn zu entwickeln. Es muss zunächst eigene Erfahrungen machen und lernen, dass es beispielsweise einfacher ist, ein Spielzeug zu finden, wenn es aufgeräumt an seinem Platz ist oder, dass Spielen mehr Spaß macht, wenn nicht alles verstreut im Zimmer herumliegt.

Selbst wenn nicht alles perfekt ist, gehört ein Lob von den Eltern für ein aufgeräumtes Kinderzimmer einfach dazu. Das macht die Kleinen stolz, weil sie etwas geschafft haben und sie verknüpfen so auch weniger negative Gefühle mit dem Thema Ordnung.

Titelfoto: 123RF/dolgachov

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