Physalis anbauen und ab Sommer Früchte ernten - So einfach geht's

Sie gilt als exotische und (sub-)tropische Frucht. Aber auch in unseren Breitengraden kann man Physalis anbauen, sogar im eigenen Garten.

Weitere Ideen findest Du im Ratgeberbereich zur Gartengestaltung.

Man kann tatsächlich auch Physalis in Deutschland anbauen.
Man kann tatsächlich auch Physalis in Deutschland anbauen.  © 123RF/steidi

Als Physalis, im Deutschen Blasenkirsche, kennt man in der Regel die Kapstachelbeere oder Andenbeere (Physalis peruviana), aber auch Arten wie Ananaskirsche (Physalis pruinosa), Tomatillo (Physalis philadelphica) sowie Lampionblume (Physalis alkekengi) zählen zur Gattung.

Mit ihren Lampions sehen die Pflanzen nicht nur toll aus, ihre Früchte schmecken zudem angenehm süß-säuerlich. Dazu sind Physalis gesund: Sie weisen unter anderem eine beachtliche Menge an Beta-Carotin sowie Vitamin C auf.

Wer in den Genuss kommen möchte, muss keine importierten Früchte kaufen, sondern kann Physalis im Garten, oder auf der Terrasse sowie dem Balkon im Kübel anbauen. Im Gewächshaus ist die bei uns sonst einjährige Pflanze auch mehrjährig, trägt jedoch weniger Früchte als im Freien.

Wie sich Hobbygärtner die leckeren und gesunden Früchte in den eigenen Garten holen und Physalis anbauen können, erfährst Du nun.

Physalis kann man selber ziehen - So funktioniert's

Physalispflanzen sind in Gärtnereien und Gartenfachgeschäften erhältlich. Wer jedoch ganz von Grund auf beginnen möchte, kann seine Physalis selber ziehen. Dafür benötigt man Saatgut, das man entweder ebenfalls im Handel erwerben oder aus Früchten gewinnen kann.

Samen gewinnen

Statt Saatgut zu kaufen, kann man auch die Samen aus den Beeren verwenden:

Schritt 1: Halbiere dazu die Frucht und kratze die Samen samt Fruchtfleisch heraus.

Schritt 2: Mithilfe eines sehr feinmaschigen Siebs kann man sie nun abspülen und auswaschen, sodass sie von Fruchtfleisch befreit sind.

Schritt 3: Trockne sie mit einem Tuch vorsichtig ab und lasse sie einige Tage trocknen.

Übrigens: Verwendest Du nicht alle, solltest Du die getrockneten Samen dunkel, kühl und trocken, beispielsweise in einem Papiertütchen, aufbewahren.

Für eine Physalisaussaat kann man die Samen aus der Frucht kratzen und sie trocknen.
Für eine Physalisaussaat kann man die Samen aus der Frucht kratzen und sie trocknen.  © 123rf/volff

Physalis ziehen

Aus den trockenen Samen kann man nun Jungpflanzen ziehen. Wer im Garten Physalis anbauen möchte, sollte im Februar beginnen, die Physalis vorzuziehen.

Schritt 1: Suche Dir dazu eine geeignete helle Fensterbank.

Schritt 2: Fülle eine Anzuchtschale oder einen Anzuchttopf mit Blumenerde und platziere die getrockneten Samen auf ihr.

Schritt 3: Bedecke die Samen ganz leicht mit Erde. Achtung: Wenige Millimeter reichen aus, denn die Physalis ist ein Lichtkeimer und benötigt Licht, um auszutreiben.

Schritt 4: Befeuchte die Erde etwas, indem Du sie mit einer Sprühflasche besprühst.

Schritt 5: Stelle sie in ein Zimmergewächshaus oder decke sie alternativ mit Klarsichtfolie ab.

Schritt 6: Halte die Erde bzw. Keimlinge auch weiterhin feucht.

Allerdings ist das Keimen nicht immer erfolgreich. Sicherer kommt man an die eigens geernteten, süß-säuerlichen Früchte mit einer gekauften Physalispflanze aus dem Fachgeschäft.

Jungpflanze pflegen

Haben sich mindestens zwei Blätter gebildet, kann man die Jungpflanze pikieren und umtopfen.

Schritt 1: Lockere mit einem Pikierstab die Erde neben dem Keimling und hole diesen heraus.

Schritt 2: Steche nun mit dem Stab ein Loch in die Erde in einem neuen eigenen Topf, setze den Keimling ein, sodass nur noch die obere Spitze mit Blättern herausragt, und drücke die Erde vorsichtig fest.

Schritt 3: Stelle den Topf wieder an einen warmen, hellen Standort.

Schritt 4: Halte die Erde auch weiterhin feucht, vermeide dabei jedoch Staunässe.

Die Physalis pflanzen

Ob eigens vorgezogene Jungpflanze oder im Handel gekaufte Physalispflanze, nach dem letzten Frost kann sie im Freiland eingepflanzt werden.

Wann kann man die Andenbeere ins Freiland pflanzen?

Physalispflanzen sind frostempfindlich. Um sie vor Schäden zu bewahren, sollte man bis nach dem letzten Frost, also nach den Eisheiligen warten, um sie einzupflanzen.

Ende Mai ist daher der ideale Zeitpunkt, um Physalis im Garten zu pflanzen.

Standort - Wo wächst die Physalis am besten?

Am besten steht die Physalispflanze an einem vollsonnigen und geschützten Standort.

Optimal ist beispielsweise der windgeschützte Platz an der Südseite einer Trennwand im Garten, eines Sichtschutzes oder eines Spaliers, denn diese kann die Pflanze gleichzeitig als Rankhilfe verwenden.

Im Halbschatten bekommen sie dagegen weniger Blüten und Früchte.

Wichtig beim Anbau von Physalis: der Standort. Die Pflanze braucht viel Sonne, um zu blühen und Früchte zu bilden.
Wichtig beim Anbau von Physalis: der Standort. Die Pflanze braucht viel Sonne, um zu blühen und Früchte zu bilden.  © 123RF/photohampster

Wie sollte man die Physalis einpflanzen?

Die Kapstachelbeere gedeiht in nährstoffreichem, jedoch nicht unbedingt frisch gedüngtem, und durchlässigem Boden.

Beim Pflanzen sollte man zudem auf etwa 80 bis 100 Zentimeter Pflanz- sowie Reihenabstand geachtet werden.

Nicht unbedeutend sind auch die richtigen Pflanznachbarn. Weniger ideal sind um Nährstoffe konkurrierende Tomaten, Kartoffeln oder Paprika.

Gute Nachbarn für die starkzehrenden Physalis sind schwachzehrende Bohnen sowie Feldsalat, aber auch Erdbeeren.

Tipp: Hinsichtlich der Gesundheit der Pflanzen sowie der Nutzung und Schonung der Nährstoffe im Boden sollten die Physalispflanzen nicht mehrere Jahre hintereinander an derselben Stelle wachsen.

Daher lohnt sich eine Anbaupause von Nachtschattengewächsen, wie Physalis und Tomaten, für etwa drei bis vier Jahre. Gut geeignet als Folgefrucht sind beispielsweise verschiedene Kohlarten.

Pflege - Muss man Physalis ausgeizen?

Wichtig ist es, den Boden auch nach dem Pflanzen feucht zu halten. Dabei kann es hilfreich sein, den Boden um die Pflanzen zu mulchen, um ein Austrocknen zu verhindern.

Für einen buschigen Wuchs und zur üppigen Fruchtbildung kann man die Triebspitzen gelegentlich kappen.

Notwendig ist ein regelmäßiges Ausgeizen der Physalis jedoch nicht.

Physalis im Topf pflanzen

Physalis kann man auch als Kübelpflanze kultivieren. Der Vorteil dabei ist, dass sich die Physalis so überwintern und sich im Herbst einfach in ein Winterquartier transportieren lässt und außerdem mehrjährig kultiviert werden kann.

Wichtig ist dabei, dass ein Kübel mit mindestens zehn Liter Volumen und Blähton als Drainage verwendet wird.

Die Physalis ernten

Sind die Hülsen trocken und braun, kann man die Physalis ernten.
Sind die Hülsen trocken und braun, kann man die Physalis ernten.  © 123rf/igorr

Ab etwa August, wenn der Lampion trocken und braun und die Früchte orange und reif sind, kann man die Physalis ernten.

Entferne die Lampions dazu komplett von den Pflanzen, denn in den trockenen Hülsen sind die Früchte etwas länger haltbar.

Trocken bei etwa 10 bis 15 Grad sind die Früchte eine Weile haltbar. Wer sie nicht so naschen möchte, kann sie beispielsweise in Salaten verarbeiten, sie einfrieren oder trocknen.

Fazit

Mit den richtigen Standortbedingungen kann man sich die exotische Pflanze - ursprünglich aus Südamerika - in seinen Garten holen. Bei ausreichend Sonne bildet sie im Sommer gesunde und leicht saure Früchte.

Titelfoto: 123RF/steidi

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