Kartoffeln vorkeimen: Diese 5 Tipps sichern die Ernte

Wer Kartoffeln vorkeimen lässt, wird sich später über eine reiche Ernte freuen. Es ist kein Muss, aber wer es tut, gönnt der geliebten Knolle einen ordentlichen Wachstumsvorsprung.

Das Kartoffeln-Vorkeimen sorgt für einen Wachstumsvorsprung.
Das Kartoffeln-Vorkeimen sorgt für einen Wachstumsvorsprung.  © 123rf.com/bluejava

Der Frühling ist in vollem Gange: Zeit, die nächste Kartoffel-Saison vorzubereiten. Du hast Kartoffeln aus der letzten Ernte eingelagert, das Supermarkt-Regal geplündert oder im Gartencenter extra Saatkartoffeln besorgt? Dann schnappe Dir ein paar leere Eierkartons und los geht's.

Wer in seinen eigenen vier Wänden keinen Platz für eine große Kiste mit Erde hat, kann die Kartoffeln auch ohne Erde vorkeimen lassen.

Natürlich lassen sich Kartoffeln ohne Vorkeimen pflanzen, doch wird wohl der Umfang der Ernte geringer ausfallen. Außerdem können die Pflanzen später anfälliger für Krankheiten sein. Bilden die Kartoffeln Triebe aus, produzieren sie Solanin, das der Kartoffel hilft, Krankheiten abzuwehren.

Wer bereits im Februar seine Kartoffeln vorgekeimt hat, kann die Knollen auch schon im April in die Erde bringen. Doch kann es da noch einmal empfindlich kalt werden. Frostfrei sollte es in jedem Fall sein, ansonsten hilft auch ein Vlies gegen Kälte.

Weitere nützliche Tipps und Anleitungen findest Du im Ratgeber für Gartengestaltung von TAG24.

Wichtig: Ziel ist es, kurze gedrungene grün-violette Triebe von circa 1,5 Zentimeter Länge zu bekommen und keine schmalen langen hellen Triebe.

Diese 5 Tipps sind entscheidend beim Kartoffeln-Vorkeimen

Sind die Triebe ungefähr 1,5 Zentimeter lang und ist die Gartenerde acht bis zehn Grad warm, dürfen die Kartoffeln raus ins Beet.
Sind die Triebe ungefähr 1,5 Zentimeter lang und ist die Gartenerde acht bis zehn Grad warm, dürfen die Kartoffeln raus ins Beet.  © TAG24/NK

1. Mit oder ohne Erde Kartoffeln vorkeimen: Wenn die Kartoffeln in Erde vorkeimen sollen, bietet sich ein Gemisch aus reifem Kompost und Sand an. Die Kartoffeln werden zur Hälfte eingegraben und leicht mit Wasser besprüht.

2. Der richtige Zeitpunkt: Kartoffeln mögen es gern warm, wenn sie im Garten ins Beet kommen. Da die Monate März und April meist noch zu kühl sind, bekommen die Knollen auf der heimischen Fensterbank einen kleinen Wachstumsvorsprung. Wer sich für ein Vorkeimen ohne Erde entscheidet, kann sich merken: Vier bis sechs Wochen vor dem Pflanzen ist es an der Zeit, die Kartoffeln vorkeimen zu lassen.

3. Die richtige Sorte: Es gibt Frühkartoffeln und Spätkartoffeln. Es müssen nicht unbedingt speziell gekaufte Saatkartoffeln vorgekeimt werden, gesunde Speisekartoffeln reichen vollkommen aus.

4. Die richtige Menge: Hier gilt es zu überlegen, wie viel Platz beim Anbau zur Verfügung steht und wie viele Kartoffeln ich pflanzen kann und möchte. Wer von einem Pflanzabstand von 30 Zentimeter ausgeht und zwischen den einzelnen Reihen ungefähr ein Abstand von 60 Zentimetern einhält, kann sich ausrechnen, wie viele Mutterkartoffeln ins Beet passen. Wer mehr Kartoffeln vorkeimen lässt, als am Ende in Sack, Topf oder Beet passen, sucht sich letztlich die schönsten Knollen mit den schönsten Trieben aus und pflanzt nur diese.

5. Der richtige Ort: Kühl und hell sollte das vorübergehende Zuhause der Kartoffeln sein. Im besten Fall ist der Raum nicht wärmer als 15 Grad. Oft dürfen die Erdäpfel daher auf der Fensterbank im Schlafzimmer oder im Keller einziehen.

Hast Du alle Tipps beachtet, dann sind die goldenen Knollen schon bald bereit für das Gemüsebeet. In diesem Artikel findest Du alle Infos zum Pflanzen von Kartoffeln:

>>> 3 einfache Varianten um Kartoffeln zu pflanzen

Achtung: Die Kartoffeln bitte nicht direkt in die Sonne stellen.

Kartoffeln vorkeimen: Schritt-für-Schritt-Anleitung ohne Erde

Der Eierkarton schützt die zarten Triebe und eignet sich auch bestens für den Transport zum Auspflanzort.
Der Eierkarton schützt die zarten Triebe und eignet sich auch bestens für den Transport zum Auspflanzort.  © 123rf.com/swellphotography

1. Schritt: Eine entsprechende Anzahl Eierkartons oder eine große Kiste besorgen.

2. Schritt: Die benötigte Anzahl abschätzen und mittelgroße, gesunde Kartoffeln aussuchen. Mit den Trieben nach oben werden die Kartoffeln nun in die Eierkartons gelegt bzw. gestellt.

3. Schritt: Kartoffeln in Eierkartons vorkeimen zu lassen, ist kinderleicht. An die Pflanzkartoffeln muss möglichst viel Licht kommen, also bitte nicht übereinander legen. An einem hellen und kühlen Ort dürfen die Triebe nun wachsen. Anfänglich können die Kartoffeln noch mit einer Sprühflasche Wasser besprüht werden.

4. Schritt: Haben sich nach ungefähr vier bis sechs Wochen kräftige Triebe entwickelt, können die Kartoffeln raus in die Erde. Doch Vorsicht beim Transport, die Triebe sollte unbeschädigt bleiben und nicht abbrechen.

Tipp: Du sehnst Dich nach einem vollen Gemüsebeet? Im Ratgeberbereich Gartengestaltung findest Du weitere Beiträge zum Tomaten vorziehen und Paprika vorziehen!

Fazit: Standort und Temperatur sind entscheidend beim Vorkeimen

Bekommen die Kartoffeln im Eierkarton genug Licht, kannst Du ihnen förmlich beim Austreiben zusehen. Getreu dem alten Sprichwort "Legst' mi im April, dann komm' i wann i will, legst' mi aber im Mai, dann komm' i glei." sind die vorgekeimten Kartoffeln ab Ende April je nach Witterung bereit für die Pflanzung ins Beet.

Wer zum Kartoffeln-Vorkeimen die Fensterbank nutzen möchte, sollte es den Erdäpfeln in einem Eierkarton (mit den potenziellen Triebansätzen nach oben gerichtet) bei viel Licht aber ohne direkte Sonne gemütlich machen.

Titelfoto: 123rf.com/bluejava

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