Hilft Kaffeesatz gegen Ameisen - Fakt oder Fake?

Ameisen können im eigenen Garten oder Gemüsebeet ein echtes Problem werden. Da sie aber keine Schädlinge im direkten Sinne darstellen, gilt es, sie von den Pflanzen zu vertreiben. Kaffeesatz gegen Ameisen kann eine Lösung darstellen.

Ameisen können zu einem echten Problem werden, wenn sie sich einmal ausbreiten. Kaffeesatz kann sie auf natürliche Weise vertreiben.
Ameisen können zu einem echten Problem werden, wenn sie sich einmal ausbreiten. Kaffeesatz kann sie auf natürliche Weise vertreiben.  © Fotomontage:123RF/wiwihp, modesto3

Ameisen sind ein essenzieller Bestandteil auf unserer Erde, da sie erheblich zur Artenvielfalt beitragen.

Fleißige Völker schaffen es, bis zu 100.000 Schädlinge am Tag zu fressen, Totholz zu zersetzen und damit wichtigen Humus für die Böden herzustellen. Außerdem können sie einen ziemlich großen Ameisenbau anlegen und sich somit eine Behausung schaffen, die sich sowohl über-, als auch unterirdisch auf bis zu zwei Meter erstrecken kann.

Neben all den wesentlichen Eigenschaften, die Ameisen mit sich bringen, kann ein großer Ameisenbau für unsere Gärten und Hochbeete allerdings auch Schäden verursachen:
Durch viele Gänge in der Erde können Wurzeln freigelegt und kleine Sprösslinge ausgehebelt werden. Die Nährstoffversorgung wird unterbunden und die Pflanze geht ein.

Des Weiteren ernähren sich Ameisen gern vom Honigtau der Blattläuse. Aus diesem Grund werden Blattläuse auch von Ameisen geschützt. Dadurch ist mit sekundären Pflanzenschäden und beispielsweise auch mit Einschränkungen im Ertrag zu rechnen.

Ameisen müssen dabei aber nicht bekämpft, sondern nur vertrieben werden. Wie Kaffee dabei helfen kann und was Du genau dafür tun musst, erfährst Du im TAG24 Ratgeber.

Weitere hilfreiche Tipps und Tricks findest Du im "Gartenpflege-Ratgeber".

Kaffeesatz gegen Ameisen: So funktioniert's

Da Ameisen aufgrund ihrer nützlichen Eigenschaften nicht gänzlich aus dem eigenen Garten verschwinden sollen, hilft Kaffeesatz bei der Umsiedlung.

Die kleinen Insekten orientieren sich ausschließlich durch ihren Geruchssinn. Da sie beim Verlassen des Ameisenbaus Duftspuren hinterlassen, wird dieser wichtige Orientierungssinn durch den stark duftenden Kaffee gestört.

Anleitung zur Vertreibung von Ameisen mit Kaffee:

Nachdem man den Kaffeesatz direkt an die Eingänge des Ameisennests gegeben hat, sollte man auch etwas um die betroffenen Pflanzen streuen.
Nachdem man den Kaffeesatz direkt an die Eingänge des Ameisennests gegeben hat, sollte man auch etwas um die betroffenen Pflanzen streuen.  © 123RF/arti4077

1. Schritt: Die nachhaltigste Methode ist die Verwendung von Kaffeesatz. Dieser sollte vorher ausreichend gesammelt werden, damit er großzügig verteilt werden kann. Da Kaffeesatz dazu neigt, relativ schnell zu schimmeln, solltest Du ihn vorher gut auf einem Backblech verteilen und trocknen lassen. Trinkst Du keinen Kaffee, kannst Du natürlich auch frisches Kaffeepulver verwenden.

2. Schritt: Bei der Behandlung mit Kaffeesatz kommt es am meisten auf die Umstände an. Deshalb gibt es mehrere Möglichkeiten:

  • Begib Dich in Deinem Garten oder Hochbeet auf die Suche nach einem Ameisennest und finde dessen Eingänge. Davor solltest Du nun den Kaffeesatz verteilen und gut festdrücken. Auch in unmittelbarer Nähe und um das Nest herum ist es nützlich, etwas Kaffeesatz zu verstreuen.
  • Findest Du kein Nest, sondern nur Ameisenstraßen, verteilst Du den Kaffeesatz darauf.
  • Wenn Dir auffällt, dass einzelne Pflanzen besonders betroffen sind, kannst Du den Kaffeesatz mittels eines Schutzkreises darum verteilen.
  • Bei einem großflächigen Befall im Beet empfiehlt es sich, den Kaffeesatz großflächig zu verteilen oder mit ins Gießwasser zu geben. Hier ist allerdings Vorsicht geboten, da nicht alle Pflanzen einen sauren pH-Wert vertragen.
  • Auch im Haus kann man an die Orte Kaffeesatz auf Tellern oder auf die Pflanzen verteilen, bei denen man Ameisen sichtet.

3. Schritt: Wiederhole alles im ein- bis zwei-Wochen-Rhythmus über einige Zeit, damit Du wirklich sichergehen kannst, dass sich alle Ameisen einen neuen Lebensraum gesucht haben, denn sobald der Kaffee seinen Duft verliert, kann auch ein Befall schnell wieder zurückkommen.

Gut zu wissen: Mit Kaffeesatz vertreibst Du nicht nur Ameisen, sondern gibst Deinen Pflanzen auch noch einen natürlichen Dünger, der in vielerlei Hinsicht positive Auswirkungen auf die Pflanze hat.

Was hilft außer Kaffeesatz noch gegen Ameisen?

Andere stark duftende Lebensmittel haben eine ähnliche Wirkung wie Kaffee.
Andere stark duftende Lebensmittel haben eine ähnliche Wirkung wie Kaffee.  © 123RF / mayashustov

Nicht nur Kaffee als stark duftendes Hausmittel stört den Orientierungssinn der Ameisen. Lebensmittel wie Knoblauch, Lavendel oder Essig können genauso wirksam sein, falls Du keinen Kaffee zur Hand hast.

Kontrolliere in Deinem Garten und zu Hause, ob die Ameisen Zugang zu süßen Lebensmitteln haben. Dazu zählt auch Fallobst, welches zu lang auf dem Boden liegt. Räume daher alles so schnell wie möglich weg, um den Ameisen keinen Anreiz zu geben, sich in der Nähe anzusiedeln.

Falls keine natürlichen Mittel zur Umsiedlung der Ameisen wirken, gilt als letzte Variante, die Tiere mit chemischen Hilfsmitteln, beispielsweise Ameisenködern, zu bekämpfen.

Generell gilt, dass oft nicht nur eine Möglichkeit die passende ist. Natürlich lassen sich auch alle Varianten in Kombination für optimale Ergebnisse anwenden.

Passende Methoden dazu findest Du unter: "Ameisen bekämpfen: Was hilft gegen die Insekten?"

Fazit: Kaffeesatz ist gegen Ameisen tatsächlich ein kleines Wundermittel

Was für viele Menschen ein toller Duft ist, ist für die kleinen Ameisen eher störend, da ihre Sinne getrübt werden.

Kaffeesatz ist wohl die natürlichste, nachhaltigste und vor allem unschädlichste Methode, die kleinen Krabbeltiere durch die Beeinträchtigung des Orientierungssinnes aus seinem Garten, Hochbeet oder Haus zu vertreiben.

Titelfoto: Fotomontage:123RF/wiwihp, modesto3

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