Heimliche Helfer: Das alles machen Spinnen in Deinem Garten!
Wenn Du diesen Artikel liest, schüttelt Dich der bloße Gedanke an die Krabbeltiere scheinbar noch nicht. Viele sind ihnen allerdings nicht gerade wohlgesinnt. Erfahre, inwieweit Spinnen im Garten nützlich sind oder ob sie unter Umständen bekämpft werden sollten.
Ähnliche Infos findest Du übrigens unter: Tierschutz und Pflanzenschutz im Garten.

Ihre Größe macht sie eigentlich nicht gerade einschüchternd. Sie sind auch nicht so aufdringlich wie beispielsweise Wespen. Zudem wird die Gefahr, die vermeintlich von ihnen ausgeht, vollkommen überschätzt.
Dennoch sind Webspinnen (Araneae) sehr unbeliebte Gartenbewohner. Wenn sie mit ihren vielen Beinen blitzschnell über einen Tisch staksen oder reglos in ihrem Netz lauern, läuft es vielen eiskalt den Rücken runter.
Die Angst ist eigentlich unbegründet und führt leider gleichzeitig dazu, dass man ihre Rolle im Ökosystem unterschätzt.
Für Gärtnerinnen und Gärtner ist eine Arachnophobie (Spinnenphobie) ungünstig, denn im Grünen halten sich viele Achtbeiner auf.
Die häufigsten Spinnen im Garten sind die folgenden:
Gartenkreuzspinnen (Araneus diadematus)
Große Winkelspinnen (Eratigena atrica)
Wolfsspinnen (Lycosidae)
Springspinnen (Salticidae)
Baldachinspinnen (Linyphiidae)
Wie schön wäre es im Sommer ohne Spinnen im Garten? TAG24 verrät, warum das gar nicht so schön wäre.
Überbewertet oder unersetzlich: Wofür sind Spinnen gut?
Wie alle Arten sind auch Spinnen ein wichtiger Teil des Ökosystems. Schädlinge sind es jedoch auch. Wie nützlich sind Spinnen also für einen Garten?
Spinnen ernähren sich von Insekten wie Blattläusen, Mücken, Käferlarven und anderen Gliederfüßern - darunter sind also auch einige Schädlinge. Sie schützen dabei nicht nur Zierpflanzen vor ästhetischen Makeln.
Folgende Vorteile bringen Spinnen für Gartenbesitzer mit sich:
unkontrollierte Ausbreitung von Schädlingen verhindern
Schutz vor lästigen Insekten (Mücken, Bremsen, Stechfliegen) und ihren Stichen
schützen Pflanzen vor Krankheiten und Fraßschäden
sorgen für weniger ästhetische Makel bei Zierpflanzen
verhindern Missernten und schützen Nutzpflanzen
ersetzen chemische Mittel für Schutz von Boden und Tieren
dienen als Nahrungsquelle für weitere Nützlinge
halten das Ökosystem im Gleichgewicht
wirken Artensterben entgegen
sorgen für Biodiversität

Fun Fact: Alle Spinnen der Welt fressen zusammen jährlich mindestens die gleiche Masse an Insekten wie die menschliche Bevölkerung Fleisch isst. Menschen essen jährlich rund 400 Millionen Tonnen Fisch und Fleisch, Spinnen 400 bis 800 Millionen Tonnen Insekten.
So kannst Du Spinnen im Garten fördern
Ob man es will oder nicht - Spinnen halten sich auch ohne persönliche Einladung im Garten auf. Um sie zu fördern, kann man ihnen Unterschlupf im insektenfreundlichen Garten bieten.
Spinnen mögen naturbelassene Ecken, Laubhaufen, Steine und (Tot-)Holz. Auch nach dem Sommer sollte man nicht für Kahlschlag im Garten sorgen, sondern trockene Pflanzenteile stehen lassen. Neben Hecken und Trockenmauern nutzen die Achtbeiner auch diese, um zu überwintern.
Außerdem sollte man möglichst auf Pestizide verzichten.
Übrigens: Spinnen sind keine Insekten, sondern Spinnentiere (Arachnida). Sie gehören jedoch wie Insekten zu den Gliederfüßern.
Was hilft gegen Spinnen auf der Terrasse?
Wenn man sich doch an einer scheinbaren Plage stört, kann man - zumindest auf der Terrasse - versuchen, Spinnen von Gartenmöbeln fernzuhalten. Es gibt verschiedene Duftstoffe, die Spinnen nicht mögen, weswegen sie sich von diesen fernhalten.
Beispielsweise werden sie durch Geruch von Lavendel, Pfefferminzöl, Zitrone, Kastanie und Essig vertrieben.
Mehr Tipps gibt's unter: Spinnen vertreiben.

FAQ zu Spinnen im Garten
Können Spinnen beißen?
Ja, theoretisch können heimische Spinnen beißen. Allerdings gibt es nur wenige Arten, die mit ihren Kieferklauen wirkkich durch menschliche Haut kommen. Ihre Bisse ähneln Insektenstichen: Bisse des Ammen-Dornfingers schmerzen wie Wespenstichen, Bisse der Kreuz- und Wasserspinne erinnern an Mückenstiche und auch die Nosferatu-Spinne kann leichte Rötungen hinterlassen.
Gibt es bei uns giftige Spinnen?
Ja, alle Spinnen besitzen ein Nervengift, mit dem sie ihre Beute lähmen. Für Menschen ist das Gift heimischer Spinnen jedoch ungefährlich.
Sind Spinnen im Garten gefährlich?
Nein, heimische Spinnen sind nicht gefährlich. Sie greifen Menschen nicht an und beißen nur sehr selten bei Bedrohung. Statt sich vor ihnen und ihrem Gift zu fürchten, sollte man sich über sie freuen, da sie den Mückenbestand regulieren.
Fazit: Das bedeutet ein Garten ohne Spinnen
Dass Spinnen im Garten nützlich sind, ist fast eine Untertreibung. In einem Garten ohne Spinnen würden unzählige Lästlinge stören. Fraßschäden, Krankheiten und Missernten würden den Einsatz von chemischen Mitteln notwendig machen, die sich jedoch wiederum negativ auf den Boden auswirken.
Wer Spinnen im Garten duldet, schützt nicht nur Pflanzen, sondern auch die Artenvielfalt und das ökologische Gleichgewicht.
Titelfoto: 123RF/krysek