Sind Frösche im Teich gut oder schlecht? Das bewirken sie in Deinem Garten

Die einen freut es, die anderen stören sich an lautem Quaken. Aber sind Frösche im Teich gut oder schlecht? Hier gibt's die Antwort.

Ähnliche Artikel gibt's übrigens unter: Tierschutz im Garten.

Frösche im Teich sprechen für eine gute Wasserqualität und einen naturnahen Garten.
Frösche im Teich sprechen für eine gute Wasserqualität und einen naturnahen Garten.  © Unsplash/David Vives

In Gärten mit einem Teich ist es oft nur eine Frage der Zeit: Bei naturnahen Bedingungen siedeln sich schnell Frösche an.

Das ist insbesondere der Fall, wenn ihr natürlicher Lebensraum im Freien immer mehr zurückgeht. Dann wandern Amphibien teilweise mehr als zwei Kilometer in von Gartenbesitzern angelegte Biotope und verbleiben dort, sofern es ihnen gefällt.

An Wasserstellen im Garten finden sie geeignete Verstecke, eine feuchte Umgebung und meist ausreichend Nahrung. Sie selbst sind dabei Nahrungsgrundlage für Vögel, Igel und Co.

Wenn Frösche im Teich quaken, ist es für manche ein beruhigendes Naturgeräusch. Bei anderen sorgt es für Unmut in der Nachbarschaft, wenn sie sich lautstark bemerkbar machen. Wiederum andere Teichbesitzer warten vergeblich auf die Lurche. Ein Gartenteich ist schließlich nicht gleich ein Biotop.

Sind Frösche im Teich also gut oder schlecht? Kann man das Froschgequake loswerden? Alles Wichtige erfährst Du im Folgenden.

Sind Frösche im Teich gut oder schlecht?

Sind Frösche nützlich oder können sie sogar zur Plage werden und Schaden anrichten? Sollte man sich als Teichbesitzer also über die Amphibien freuen und die Frösche schützen oder wie verhält man sich richtig?

Was sind Vorteile von Fröschen im Garten?

Frösche sind Teil eines gesunden Ökosystems und sorgen für ein ökologisches Gleichgewicht.

Sie fördern Artenvielfalt im Garten, fressen Schädlinge und Lästlinge wie Schnecken und Mücken und ersetzen so chemische Bekämpfungsmittel. Außerdem sind sie selbst eine Nahrungsquelle für Nützlinge wie Vögel und Igel im Garten.

Darüber hinaus sorgen sie für keinerlei Schäden im Gartenteich. Ganz im Gegenteil: Frösche deuten nicht nur auf eine hohe Wasserqualität hin, sondern sind mit dafür verantwortlich.

Ihre Kaulquappen fressen nämlich Algen, wodurch sie das Wasser sauber halten und gleichzeitig präventiv gegen einen Nährstoffüberfluss vorgehen.

Frösche im Garten fressen lästige Mücken und Schädlinge.
Frösche im Garten fressen lästige Mücken und Schädlinge.  © 123RF/igorbatenev

Welche Nachteile haben Frösche im Garten?

Ein Nachteil von Fröschen im Gartenteich kann Lärmbelästigung sein. Insbesondere in der Balz- und Paarungszeit im Frühsommer sind laute Froschkonzerte möglich. Sie beschränken sich auf Abende weniger Monate im Jahr - meist April bis Juni.

Besonders laut sind Laub- und Wasserfrösche. Die Männchen unter ihnen haben Schallblasen, einen Resonanzraum, mit dem sie laute Rufe zum Anlocken von Weibchen produzieren können.

Gerade bei größeren Ansammlungen von Fröschen kann das Quaken störend und belastend sein, weshalb Frösche nicht in jedem Garten willkommen sind.

In seltenen Fällen können die Amphibien auch den Bestand an Fischen im Teich beeinflussen, indem Kaulquappen mit Fischen um Nahrung wie Algen konkurrieren, Frösche Fischlaichplätze stören oder sogar Fischlaich oder Jungfische fressen.

Wenn Frösche im Teich quaken, sieht man häufig ihre Schallblasen.
Wenn Frösche im Teich quaken, sieht man häufig ihre Schallblasen.  © 123RF/chrinue

Kann man Frösche im Teich ansiedeln?

Für viele Gartenbesitzer gehört das Quaken jedoch zum Sommerabend im Garten dazu. Dank ihres ökologischen Nutzens und ihrer Hilfe bei der Mückenbekämpfung ist es wenig überraschend, dass sich so mancher Gartenbesitzer Frösche im Teich wünscht.

Mit der richtigen Teichgestaltung im naturnahen Garten kann man Frösche anlocken und im Teich willkommen heißen.

Folgende Aspekte machen Garten und Teich froschfreundlich:

  • Unterschlupf in naturnaher Umgebung: Pflanzen, Totholzstapel, Steinhaufen
  • Teich an sonnigem Platz
  • Teich mit halbem bis ganzem Meter Tiefe (ermöglicht Überwinterung)
  • flache Ufer und Uferbepflanzung für Herausklettern
  • keine Fische im Teich
  • Wasserpflanzen oder Steine für Herausklettern oder Sonnenbad
  • großblättrige Wasserpflanzen wie Seerosen
  • Wasserlinsen, regulieren Sauerstoffgehalt und entziehen dem Wasser Schadstoffe
  • regelmäßig frisches Wasser im Teich
  • keine Chemikalien zur Schädlingsbekämpfung und Pflanzenstärkung
Mit Hecken, Totholzstapeln und feuchten Bereichen kann man Fröschen im Garten ohne Teich Schutz bieten.
In naturnahen Gärten mit stillen, leicht zugänglichen Gewässern fühlen sich Frösche wohl.
In naturnahen Gärten mit stillen, leicht zugänglichen Gewässern fühlen sich Frösche wohl.  © 123rf/lbrix

Kann man Frösche im Teich loswerden?

Wie alle Amphibienarten stehen Frösche seit 1980 unter Naturschutz.

Daher ist es laut Bundesnaturschutzgesetz verboten, ihnen zu schaden sowie ihren Laich, ihre Larven oder die Frösche selbst aus ihrem Lebensraum zu entnehmen oder sie zu töten.

In den meisten Fällen muss man sich daher mit dem Quaken abfinden. Bei Missachtung können je nach Bundesland Bußgelder von bis zu 50.000 Euro drohen.

Umsiedeln

Ein Umsiedeln ist in Ausnahmefällen erlaubt. Dazu muss man sich zunächst an die örtliche Behörde wenden. Ein Gutachter misst dann die Lautstärke. Überschreitet sie 55 Dezibel, handelt es sich um Lärmbelästigung, sodass die Behörde eine Umsiedlung genehmigen kann.

Lesetipp: Erfahre außerdem, ob man Molche im Teich ansiedeln sollte.

So kann man Fröschen im Garten vorbeugen

Will man keine Frösche im Garten, kann man einer Ansiedlung vorbeugen. Das ist nur vor der Einwanderung, also etwa von Herbst bis Frühling, möglich. Sobald Frösche im Garten laichen oder Kaulquappen schlüpfen, darf man sie nicht mehr stören.

Folgende Punkte können Teich und Garten für Frösche unattraktiv machen:

  • bewegtes Wasser durch Springbrunnen, Wasserfall oder Sprudel
  • Unterschlupf und Laichplätze entfernen
  • auf Teichpflanzen verzichten
  • Fische im Teich
  • Teichzaun
Sprudelndes Wasser, hohe Ufer, fehlende Pflanzen - einem Froschansiedeln kann man vorbeugen.
Sprudelndes Wasser, hohe Ufer, fehlende Pflanzen - einem Froschansiedeln kann man vorbeugen.  © 123RF/ramana16

FAQ zu Fröschen im Garten

Welche Frösche gibt es in Deutschland?

In Deutschland kommen 14 heimische Froscharten vor. Dazu zählen Echte Frösche (Grasfrosch, Moorfrosch, Springfrosch, Kleiner Wasserfrosch, Seefrosch, Teichfrosch), Laubfrösche (Europäischer Laubfrosch), Unken (Rotbauchunke, Gelbbauchunke) sowie Kröten (Erdkröte, Kreuzkröte, Wechselkröte, Geburtshelferkröte, Knoblauchkröte).

Was fressen Frösche?

Frösche ernähren sich von Schnecken, Insekten wie Mücken, Fliegen, Ameisen, Heuschrecken und Libellen, sowie Würmern und Kleintieren.

Sind Frösche im Teich ein gutes Zeichen?

Frösche weisen in der Regel auf sauberes, sauerstoffreiches Wasser hin. Das Vorkommen von Fröschen ist zudem ein Zeichen eines Naturgartens als geeigneter Lebensraum für andere Tiere und ein intaktes Ökosystem. Dabei kontrollieren die Lurche den Insektenbestand. Außerdem deuten sie oft auf weitere Biotope in der Umgebung hin, da Frösche häufig wandern.

Woher kommen plötzlich Frösche im Teich?

Insbesondere im Frühjahr zum Laichen wandern Frösche in geeignete - also zugängliche, naturnahe und fischfreie - Teiche ein. Von dort rufen sie meist weitere Artgenossen und der Teich etabliert sich unter Fröschen als geeigneter Lebensraum. Manchmal werden die Lurche aber auch über Pflanzen oder Baumaterialien aus dem Gartenfachmarkt eingeschleppt.

Fazit: Frösche sind abgesehen vom Quaken sehr hilfreich

Als wichtiger Teil des Ökosystems sorgen Frösche für Artenschutz. Weiterhin profitieren Gartenbesitzer von ihnen, weil sie lästige Blutsauger sowie Schädlinge von Gartenpflanzen fernhalten.

Wer von Froschgequake schnell genervt ist, sollte einer Ansiedlung im Garten vorbeugen.

Titelfoto: Unsplash/David Vives

Mehr zum Thema Tierschutz im Garten Ratgeber: