Wann und wo sollte man Nistkästen aufhängen?

Wer in seinem Garten Nistkästen aufhängen möchte, sollte nicht einfach unüberlegt loslegen. Um das Vogelhaus richtig aufzuhängen, muss man einiges beachten.

Will man in seinem Garten einen Lebensraum für Vögel schaffen, kann man einen Nistkasten aufhängen.
Will man in seinem Garten einen Lebensraum für Vögel schaffen, kann man einen Nistkasten aufhängen.  © DPA/Peter Zschunke

Aufgrund von nur wenig verbliebenem Totholz in der Natur, von Bäume-Fällen sowie durch Sanierungen von Gebäuden finden Vögel immer wieder zu wenige natürliche Nisthöhlen.

Möchte man Vögeln etwas Gutes tun und zur Artenvielfalt beitragen, kann man ganz einfach ein Vogelhaus oder eine Nisthöhle bei sich anbringen.

Wann und wo Nistkästen aufhängen sinnvoll ist, und welcher Nistkasten für welchen Vogel geeignet ist, erfährst Du nun.

Weitere Artikel mit tierfreundlichen Tipps und Ideen findest Du im Ratgeber zu Tierschutz im Garten.

Wann den Nistkasten aufhängen?

Nistkästen können eigentlich immer aufgehängt werden. Im Idealfall passiert das jedoch schon im Herbst, sodass Vögel und Kleinsäuger und sogar Insekten sie als Winterquartier verwenden können.

Aber auch im Frühjahr, spätestens bis März sind neue Unterschlüpfe sinnvoll, sodass Vögel pünktlich zum Beginn der Brutphase von März bis September in das Quartier einziehen können.

Welchen Nistkasten sollte man anbringen?

Nistkasten ist nicht gleich Nistkasten. Je nachdem, welche Vögel sich in der Umgebung aufhalten, sollte man den Nistkasten entsprechend auswählen.

Für den kleinen Zaunkönig, aber auch andere kleine Höhlenbrüter, gibt es spezielle Zaunkönigkugeln.

Baumläuferhöhlen sind dagegen Nistkästen, die zum Stamm hin offen sind und sich somit für Garten- und Waldbaumläufer anbieten.

Zudem gibt es Sperlingskästen, bei denen es sich um angereihte Nistkästen handelt.

Sowohl Sperlinge als auch Schwalben sind Koloniebrüter, die sich in dieser wohlfühlen und daher auch nahe beieinander nisten.

Geschlossene Höhlen

Es gibt geschlossene Höhlen, bekannt als klassische Meisenkästen, für Höhlenbrüter. Bei ihnen handelt es sich um sämtliche Meisen, Kleiber, Halsband- und Trauerschnäpper, Feld- und Haussperling - auch Spatz genannt - und Stare.

Diese Kästen gibt es mit verschieden großen Einfluglöchern je nach Art - von 28 Millimeter kleinen Löchern für kleine Meisen über 32 und 34 Millimeter bis 45 Millimeter für Stare.

Nistkästen mit 80 oder 130 Millimeter großen Öffnungen eignen sich beispielsweise für Tauben und Käuze.

Halbhöhlen

Außerdem gibt es Halbhöhlen, Vogelkästen mit einer offenen Front für Nischen- oder Halbhöhlenbrüter, die etwas mehr Helligkeit im Brutraum bevorzugen. In den Halbhöhlen nisten sich Rotkehlchen, Amseln, Bachstelzen, Grauschnäpper sowie Hausrotschwänze ein.

Welcher Nistkasten für welchen Vogel? Idealerweise sollte man nicht wahllos irgendwelche Nistkästen aufhängen.
Welcher Nistkasten für welchen Vogel? Idealerweise sollte man nicht wahllos irgendwelche Nistkästen aufhängen.  © 123RF/lermont51

Wo sollte man Nistkästen aufhängen?

Nistkästen kann man - für die Vögel gut sichtbar - an Hauswänden, Gartenhäuser, Schuppen, auf dem Balkon sowie an Bäumen anbringen. Möchte man den Nistkasten an einem Baum aufhängen, sollten rostfreie Alunägel verwendet werden, um dem Baum nicht zu schaden. Auch stabile Drahtbügel eignen sich. Außerdem kann man den Nistkasten auf einem Pfahl befestigen.

Diese Orte sollten für Katzen und Marder möglichst nicht erreichbar sein. Daher sollte der Pfosten möglichst glatt sein.

Zudem sollten sie auch vor Wind, Regen und Sonne geschützt sein. Mit dem Einflugloch nach Osten beziehungsweise Südosten ausgerichtet, ist die Nisthilfe am optimalsten platziert, denn so zeigt sie weder in die Wetterseite noch in die pralle Sonne. Will man den Nistkasten richtig aufhängen, sollte man ihn zudem keinesfalls nach hinten geneigt anbringen, da sonst Regen eintreten kann. Stattdessen kann er leicht nach vorne neigen.

Sofern beim Kauf nicht anders angegeben, sollten sie etwa in zwei bis drei Meter Höhe angebracht werden. Bei großen Vögeln sogar vier bis sechs Meter.

Möchte man den Nistkasten richtig aufhängen, sollte man ihn vor Wetter und Räubern geschützt anbringen.
Möchte man den Nistkasten richtig aufhängen, sollte man ihn vor Wetter und Räubern geschützt anbringen.  © dpa/Patrick Pleul

Das gilt es im Garten noch zu beachten

Zusätzlich sollte sichergegangen werden, dass sich keine Hindernisse vor dem Einflugloch befinden. Sträucher und Gebüsche in der Nähe der Nisthilfe eignen sich jedoch hervorragend, denn sie können von jungen Vögeln als Start- und Landeplatz beim Fliegen-Lernen genutzt werden.

Man kann auf seinem Grundstück natürlich auch mehrere Nistkästen aufhängen. Handelt es sich dabei um die gleichen Nisthilfen für die gleiche Vogelart, sollten zehn Meter Abstand gelassen werden, sodass für alle ausreichend Nahrung unmittelbar verfügbar ist. Ausnahmen sind natürlich Nisthilfen für Koloniebrüter.

Mit verschiedenen Kästen für unterschiedliche Vogelarten sorgt man für Artenvielfalt und ein kleinerer Abstand ist ausreichend.

Ist der Nistkasten über zwei Brutphasen unbewohnt, hängt er vermutlich falsch und es lohnt sich, ihn umzuhängen.

Übrigens: Auch wenn es gut gemeint ist - füllen sollte man den Nistkasten nicht. Die Vögel bauen darin selbst ihr Nest.

Fazit

Wer Vögeln Gutes tun und flatterndem Treiben zugucken möchte, kann bei sich im Garten oder auf dem Balkon einen Nistkasten aufhängen. Baum, Schuppen, Hauswand oder freier Pfosten eignen sich dabei. Achtet man beim Standort auf die Wetterbedingungen und guten Schutz ziehen sicher schon bald Vögel ein.

Titelfoto: DPA/Peter Zschunke

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