Rasen düngen: Hausmittel oder Fertigdünger? So geht es richtig!

Den Rasen richtig zu düngen ist keine Raketenwissenschaft. Trotzdem sollte man auf einige Dinge achten und genau schauen, welche Mittel man einsetzt, damit der Garten gesund und gepflegt bleibt.

Rasen düngen sollte man drei- bis viermal im Jahr.
Rasen düngen sollte man drei- bis viermal im Jahr.  © 123RF/ronstik

Eine Rasenfläche, auf der sich die Kinder austoben und die Erwachsenen einen erholsamen Tag im Grünen verbringen können - das ist der Wunsch von den meisten Gartenliebhabern. Aber eine schöne Rasenfläche erfordert mehr Pflege, als so mancher annimmt.

Nicht nur regelmäßiges Mähen ist wichtig für einen dichten und grünen Rasen. Die Gräser benötigen ausreichend Stickstoff, Phosphor, Magnesium und Kalium, um ein sattes Rasengrün zu entwickeln.

Daher ist es sinnvoll, seinen Rasen regelmäßig zu düngen. Allerdings sollten Gartenbesitzer nicht zu häufig oder zu hoch konzentriert düngen, denn das kann genau das Gegenteil von einem dichten und grünen Rasen bewirken.

Welche Tipps Du bei der Rasenpflege beachten solltest und was der beste Dünger ist, das erfährst Du im Anschluss.

Mehr Wissenswertes findest Du auf der Themenseite Gartenpflege.

Wann sollte man den Rasen düngen?

Man sollte seinen Rasen drei- bis viermal im Jahr düngen; im Frühling, im Sommer und im Herbst. Dabei kommt es vor allem auf den richtigen Zeitpunkt bzw. die richtige Außentemperatur an. Grobe Anhaltspunkte bieten die Monate April, Juni und Oktober.

Welche Reihenfolge gilt bei der Rasenpflege?

1. Schritt: Als Erstes solltest Du den Rasen mähen, um eine Bestandsaufnahme zu machen.

2. Schritt: Wenn nötig, kannst Du den Rasen vertikutieren und unerwünschte Unkräuter und Moos entfernen.

3. Schritt: Im nächsten Schritt solltest Du den Rasen kalken.

4. Schritt: Und zu guter letzt ist es wichtig den Rasen wieder zu Stärken und zu düngen.

Gedüngt werden sollte dann wieder im Sommer und im Herbst.

Damit Dein Rasen in einem satten Grün erstrahlt, solltest Du den richtigen Zeitpunkt zum Düngen abwarten.
Damit Dein Rasen in einem satten Grün erstrahlt, solltest Du den richtigen Zeitpunkt zum Düngen abwarten.  © 123RF/svproduction

Tipps fürs Düngen im Jahresverlauf

Rasen düngen im Frühjahr

Das erste Mal Düngen im neuen Jahr. Zu diesem Zeitpunkt eignet sich besonders ein organischer Dünger. Dieser ist in der Regel sehr ergiebig und versorgt das Gras eine lange Zeit mit wichtigen Nährstoffen.

Rasen düngen im Sommer

Im Sommer erreicht der Rasen meistens seine stärkste Wachstumsphase. Hier kann ein leichter Dünger eingesetzt werden, damit die Gräser gleichmäßig und voll wachsen. Ein besonders beanspruchter Rasen kann in den Sommermonaten auch ein weiteres Mal gedüngt werden. Allerdings sollten es Gartenbesitzer mit dem Düngen nicht übertreiben.

Rasen düngen im Herbst

Rasen düngen im Herbst ist besonders wichtig, um das Gras auf den Winter vorzubereiten. Die letzte Düngung vor der kalten Jahreszeit sollte stickstoffärmer sein und kaliumreicher. Das Kalium stärkt den Rasen von innen und hilft den Halmen, dem Frost länger standzuhalten.

Der beste Dünger für den Rasen

Besonders im Herbst benötigt der Rasen mehr Kalium, im Frühjahr und Sommer dafür mehr Stickstoff. Bei der Wahl für den richtigen Dünger können Gartenliebhaber zwischen selbst gemachtem Dünger und Fertigdüngemitteln wählen. Wer seinen Dünger selber macht, der kann auf verschiedene Hausmittel oder Abfälle zurückgreifen. Alle, die ihren Dünger fertig gemischt kaufen, stehen vor einer großen Auswahl.

Rasen düngen mit Hausmitteln

Aus Deinen Küchenabfällen kannst Du wertvollen Kompost machen, den Du später zum Düngen verwenden kannst.
Aus Deinen Küchenabfällen kannst Du wertvollen Kompost machen, den Du später zum Düngen verwenden kannst.  © 123rf/daisydaisy

Wer seinen Rasen besonders nachhaltig pflegen möchte, der kann auf Hausmittel zurückgreifen oder Gartenabfälle zur Hilfe nehmen. Allerdings haben diese Dünger den Nachteil, dass die Bestandteile nicht so einfach nachzuweisen sind und es eventuell an wichtigen Nährstoffen fehlt.

1. Brennnesseljauche

  • 250 g getrocknete oder 500 g frische Brennnesseln
  • 5 Liter Wasser

Die Brennnesseln in das Wasser geben und in einem offenen Gefäß an einem warmen, dunklen Ort für zwei Wochen lagern. Die Jauche sollte täglich umgerührt werden. Bevor die Jauche als Dünger verwendet wird, muss sie mit frischem Wasser verdünnt werden.

Das Mischverhältnis ist 1 zu 10, also ein Liter Jauche sollte mit 10 Litern Wasser verdünnt werden. Anschließend kann der Rasen gedüngt werden.

2. Kaffeesatz

  • 50 g Kaffeesatz pro Quadratmeter Rasen

Kaffeesatz enthält viel Stickstoff, Eisen und Phosphor und eignet sich daher prima zum Düngen von Rasenflächen.

Nach dem Verteilen sollten Gartenbesitzer ihren Rasen ausgiebig wässern, sodass der Kaffeesatz gut in die Erde einsickern kann. Einige Gartenbesitzer schwören darauf, dass Kaffeesatz gegen Moos im Rasen hilft.

3. Rasenschnitt

  • Regelmäßiges Mähen ohne Auffangbehälter

Auch der Rasenschnitt selbst ist besonders nährstoffreich und versorgt die Gräser mit allem, was sie brauchen. Allerdings darf der Abschnitt nicht zu lang sein, daher ist regelmäßiges Mähen besonders wichtig. Bei dieser Art zu düngen müssen sich Gartenbesitzer nicht auf dreimal im Jahr beschränken. Außerdem kann dieses einfache Mittel jederzeit zusätzlich angewendet werden. Rasenmäher-Roboter sind bei dieser Methode eine einfache Hilfe.

4. Kompost

  • Gesiebter Kompost

Ist der Kompost vollständig zerfallen und gesiebt, kann er als Rasendünger weiterverwendet werden. Er bietet ausreichend Nährstoffe und kann im ganzen Garten eingesetzt werden. Wichtig ist, dass nach dem Düngen gewässert wird, sodass der Kompost in die Erde sickern kann.

Tipp: Die Hausmittel eignen sich im Frühling und Sommer gut, da sie viel Stickstoff enthalten. Allerdings haben sie nur einen sehr geringen Anteil an Kalium und sind im Herbst nicht so gut geeignet.

Bei Fertigdünger unterscheidet man zwischen organischem und mineralischem Dünger.
Bei Fertigdünger unterscheidet man zwischen organischem und mineralischem Dünger.  © 123RF/flokit

Fertige Rasendünger

1. Mineralische Düngemittel

Mineralischer Dünger hat oft einen sehr hohen Nährstoffgehalt und ist gleichzeitig sehr preiswert. Auf den ersten Blick also ein attraktives Angebot. Allerdings ist der Dünger nicht besonders nachhaltig. Durch den hohen Nährstoffgehalt überdüngen viele Gartenbesitzer ihren Rasen regelmäßig, was nicht nur zu einem gelben Rasen führt, sondern auch dazu, dass sich die Bodenqualität verschlechtert. Das führt im Endeffekt dazu, dass der Boden und auch das Gras langfristig kein sattes Grün haben und kaputtgehen.

Wer den mineralischen Dünger aber richtig einsetzt, der hat in kürzester Zeit ein nahezu Golfrasen-würdiges Ergebnis. Denn dieser Dünger gibt die Nährstoffe sofort an den Rasen ab und sorgt für ein schnelles Wachstum.

2. Organische Düngemittel

Organischer Dünger hat eine Depotwirkung. Das heißt, er gibt besonders lange wichtige Nährstoffe an den Boden ab. Allerdings setzt die Abgabe der Nährstoffe im Vergleich zum mineralischen Dünger nicht sofort ein. Weshalb der Rasen in der Regel keinen heftigen Wachstumsschub zeigen wird.

Dadurch, dass er in der Regel aus pflanzlichen oder tierischen Abfallprodukten besteht, ist er nachhaltiger als der mineralische Dünger.

Organischen Dünger kann man sowohl in den warmen Monaten, als auch im Herbst anwenden. Auf dem Markt findet man Düngemittel, das mehr Stickstoff bzw. mehr Kalium enthält und damit der Saison angepasst sind.

Achtung: Aufgepasst, einigen organischen Düngemitteln werden Schlachtabfälle hinzugefügt. Wer das nicht möchte, sollte die Inhaltsstoffe aufmerksam lesen.

Nach dem Düngen sollte der Rasen gut gewässert werden, damit die Nährstoffe in den Boden sickern.
Nach dem Düngen sollte der Rasen gut gewässert werden, damit die Nährstoffe in den Boden sickern.  © 123RF/maryart1

Top 5 Fehler beim Rasen düngen

Du wünschst Dir einen einwandfreien Rasen wie in den Fußballstadien? Dann solltest Du diese fünf Fehler beim Düngen vermeiden:

1. Zu viel Dünger

2. Falsche Art von Dünger

3. Falscher Zeitpunkt

4. Nicht genügend Wässern nach dem Düngen

5. Nicht Vertikutieren trotz Moos und Kraut im Rasen.

Fazit: Organischer oder selbst gemachter Rasendünger währt länger

Organischer oder selbst gemachter Dünger ist nachhaltig und sorgt langfristig für eine gute Bodenqualität. Rasenpflege ist ein langer Prozess, bei dem sich Geduld auszahlt. Wer im Herbst seinen Rasen gut versorgt, im Frühjahr unterstützt und im Sommer stärkt, der kann sich über ein dichtes Wachstum freuen.

Wer einen perfekten Rasen haben möchte, der kommt um mineralischen Dünger nicht rum. Dieser ist nährstoffreich und stellt dem Grün diese sofort zur Verfügung.

Der Trend geht jedoch immer mehr zum natürlichen Garten. Hier reicht ein organischer Dünger. Allerdings müssen sich Gartenbesitzer bei dieser Methode hier und da mal mit ein bisschen Klee oder einem Gänseblümchen anfreunden.

Titelfoto: 123RF/ronstik

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