So gefährlich sind grüne Flecken beim Hokkaido-Kürbis
Hat der Hokkaido-Kürbis grüne Flecken, sind viele abgeschreckt und gehen davon aus, dass man ihn nicht essen kann. Stimmt das?
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            Etwa zwischen September und November wird in vielen Gärten der Hokkaido, ein Kürbis der Art Cucurbita maxima, geerntet.
Gelegentlich können grüne Flecken auf der Schale, aber auch grüne Stellen im Fruchtfleisch auffallen, was viele Hobbygärtner oder auch Konsumenten von gekauften Kürbissen verunsichert.
Solche Grünfärbungen kommen nicht nur auf dem Hokkaido, sondern auch bei anderen Kürbisarten vor. Sie sind nicht zwangsläufig ein Warnsignal oder ein Zeichen von Verderb.
Warum genau der Hokkaido-Kürbis grüne Flecken hat und ob er trotzdem noch genießbar ist, erfährst Du nun.
Warum hat der Hokkaido-Kürbis grüne Flecken?
Die grünen Verfärbungen der Schale und des Fruchtfleischs können verschiedene Ursachen haben.
Mosaikvirus: Kürbis wegen Krankheit grün?
Das Zucchinigelbmosaikvirus ist eine Infektion mit einem Virus, das von Blattläusen - der Gurken- oder Bohnenblattlaus - übertragen wurde. Es betrifft alle Kürbisgewächse, also neben Kürbissen unter anderem auch Zucchinis, Gurken und Melonen.
Erkennen kann man die Krankheit durch mosaikartige Verfärbungen auf den Blättern, aber auch durch grüne Flecken auf den Früchten. Zusätzlich können sie beulenartig deformiert sein.
Das Saatgut dieser befallenen Pflanzen sollte anschließend nicht für eine neue Aussaat verwendet werden.
 
                                                                                                            
    
            Ist der Hokkaido-Kürbis unreif?
Zeigt sich statt einer auffälligen Musterung eine gleichmäßigere Grünfärbung, ist der Kürbis vermutlich nicht reif. Bei unreifen Hokkaidos ist das Fruchtfleisch oft auch härter und heller, und außerdem weniger aromatisch.
Auch wenn der Kürbis von außen gleichmäßig orange und scheinbar reif ist, aber unter der Schale grün verfärbt ist, ist der Hokkaido unreif.
Lesetipp: Hokkaido-Ernte: Wie erkennt man einen reifen Hokkaido?
Handelt es sich um einen giftigen Zierkürbis?
Zierkürbisse enthalten giftige Cucurbitacine. Aus für den Verzehr kultivierten Kürbissen, aber auch Gurken und Zucchinis wurden diese jedoch herausgezüchtet.
Allerdings kann es durch eine Bestäubung durch Insekten mit Pollen von Zierkürbissen zu einer unkontrollierten Rückkreuzung kommen.
Das erkennt man eventuell an einer veränderten Form der Frucht sowie einer warzigen Schale. Auch die Färbung kann untypisch sein: Sichtbar sind auffällige Sprenkel, Flecken oder Streifen.
Meistens erkennt man eine giftige Frucht jedoch nicht äußerlich. Klar wird es dann erst am Geschmack. Spätestens wenn der Kürbis bitter schmeckt, wird deutlich, dass er giftig ist.
Kann man einen Hokkaido-Kürbis mit grünen Flecken essen?
Bei der auffälligen Verfärbung sind die meisten eher vorsichtig. Dabei ist es ein Irrglaube, dass man einen Kürbis mit grünen Stellen nicht essen kann.
In der Regel ist er nämlich noch essbar. Anders als bei Tomaten und Kartoffeln, die unreif den giftigen Stoff Solanin enthalten, kann man selbst unreife Kürbisse essen, ohne die grünen Stellen herauszuschneiden. Er ist dann zwar vielleicht weniger aromatisch, aber weiterhin essbar.
Auch bei grünen Flecken aufgrund des Mosaikvirus ist der Hokkaido-Kürbis noch essbar.
Aber: Während ein Hokkaido mit grünen Flecken größtenteils essbar ist, ist er oft nicht mehr ganz so lagerfähig und sollte daher innerhalb der nächsten Wochen verzehrt werden.
Nicht mehr essen sollte man ihn dagegen im seltenen Fall einer Rückkreuzung mit einem Zierkürbis. Sobald er bitter schmeckt, ist er giftig und sollte nicht mehr verzehrt werden, da er zu schweren Vergiftungen führen kann.
Übrigens: Tolle Ideen zur Verarbeitung der Frucht findest Du unter: Kürbisrezepte.
Kürbis nachreifen
Während man einen unreifen Hokkaido-Kürbis zwar bedenkenlos verzehren kann, ist er in der Regel noch nicht ganz so aromatisch. Für den besten Geschmack kann man den Kürbis nachreifen lassen.
Lagere ihn dazu für etwa zwei bis drei Wochen in einem trockenen Raum bei etwa 20 Grad Celsius. Lege ihn außerdem auf eine trockene Unterlage aus Holz oder Pappe, auf Sand oder Stroh. Wende die Frucht gelegentlich.
Anschließend kann der Kürbis dann in einem etwas kühleren Raum bei 14 bis 16 Grad mit ebenfalls niedriger Luftfeuchtigkeit gelagert werden.
Kann man grünen Flecken am Hokkaido-Kürbis vorbeugen?
Um grüne Flecken zu verhindern, sollte man dafür sorgen, dass die Pflanze gleichmäßig reifen kann. Dazu sollte man die Frucht regelmäßig etwas drehen, sodass nicht eine Seite immer im Schatten liegt.
Ebenfalls wichtig ist der richtige Erntezeitpunkt. Muss man den Kürbis jedoch bereits vor der Reife ernten, kann man ihn noch nachreifen lassen.
Zusätzlich kann man die Pflanze mit Brennnesseljauche stärken, um einem Befall und einer Infektion mit dem Mosaikvirus vorzubeugen.
Übrigens: Suchst Du eine neue Herausforderung im Gemüseanbau? Du könntest im nächsten Jahr beispielsweise einen Riesenkürbis züchten.
 
                                                                                                            
    
            FAQ zu grünen Flecken im Hokkaido-Kürbis
Kann man grüne Stellen einfach wegschneiden?
Ja, grüne Stellen kann - muss man aber nicht - wegschneiden. Bei großen fauligen oder matschig-weichen Stellen oder einem bitteren Geschmack sollte der Kürbis entsorgt werden. 
Ist ein grünlich verfärbter Kürbis giftig?
Nein, meistens ist die Grünfärbung harmlos und der Kürbis essbar. Schmeckt er jedoch bitter, kann es sich um eine Kreuzung mit Zierkürbissen handeln. Dann ist der Kürbis giftig und darf nicht mehr verzehrt werden. 
Wie lange ist ein angeschnittener Hokkaido haltbar?
Abgedeckt oder luftdicht verpackt und im Kühlschrank verstaut, ist ein angeschnittener bis zu vier Tage haltbar. Gegart und vor allem eingefroren hält er sich länger.
Fazit
Hat ein Hokkaido-Kürbis grüne Flecken, kann man ihn meist dennoch bedenkenlos genießen. Unreife Früchte sowie mit dem Mosaikvirus infizierte Kürbisse sind entgegen häufiger Bedenken harmlos.
Gerade einmal, wenn er bitter schmeckt, sollte man den Kürbis nicht mehr essen.
Titelfoto: 123RF/vynikal
 
                     
                             
                             
                            