Wie schneidet man Rosen richtig und vor allem: Wann?

Rosen sind nicht gerade für ihre leichte und anfängerfreundliche Pflege bekannt. Gerade der Rückschnitt schüchtert viele ein. Wer seinen Garten langfristig mit den schönen Blüten schmücken möchte, sollte seine Rosen aber unbedingt schneiden - und zwar richtig.

Weiteres Wissen zum Pflanzenschnitt und mehr gibt es im Gartenpflege-Ratgeber.

Rosenhandschuhe, Gartenschere, Sonnenhut - das Rosenschneiden ist wohl eins der Sinnbilder für Gartenarbeit.
Rosenhandschuhe, Gartenschere, Sonnenhut - das Rosenschneiden ist wohl eins der Sinnbilder für Gartenarbeit.  © 123RF/iagodina

Von vielen Hobbygärtnerinnen und -gärtnern werden Rosen als anspruchsvolle Pflanze angesehen. Beim Einpflanzen in der richtigen Erde geht es bereits los, denn die Pflanzen sind wählerisch und haben gewisse Ansprüche.

Einmal gepflanzt, sollte auch die Pflege nicht vernachlässigt werden. Neben dem Gießen und Düngen ist auch das Schneiden der Rosen ein wichtiger Teil der Rosenpflege.

Aber Rose ist nicht gleich Rose. Es gibt eine Vielzahl von Arten, die nicht alle identisch geschnitten werden sollten. Eine lichte Krone für etwas mehr Licht und Luft, und folglich blühfreudigere sowie vor Schädlingen geschützte Triebe als Ziel haben die Maßnahmen jedoch gemeinsam. Ein Schnitt sorgt aber auch direkt für neue Blüten und verhindert das Vergreisen der Pflanze.

Kann man Rosen falsch schneiden? Wann Rosen schneiden sinnvoll ist und wie Du Deinen Rosenstrauch schneiden solltest, erfährst Du hier.

Infos für Schnellleser:

  • Die meisten Rosen können im Frühjahr geschnitten werden, sobald die Forsythien blühen.
  • Rückschnitt-Maßnahmen unterscheiden sich zwischen den verschiedenen Rosensorten.
  • Generell unterscheidet man für einen Rückschnitt zwischen einmal- und öfterblühenden Rosen.

Aber wann? Rosen schneiden im Herbst oder Frühjahr?

Im Frühling sowie Sommer und Herbst können Schnittarbeiten anfallen. Der richtige Zeitpunkt ist dabei abhängig vom Klima und der Region, von der Art der Rose - ob öfterblühend oder einmal blühend - sowie vom Grund oder Ziel des Schnittes.

Rosen schneiden im Frühjahr

Der Frühling eignet sich generell für einen Grundschnitt, um überflüssige Triebe zu entfernen. Ein solches Lüften dient der Blattgesundheit und verhindert Pilzkrankheiten.

Anders als einmalblühende Rosen, die in diesem Fall ihre Blüten für das nächste Jahr verlieren würden, können öfterblühende Rosen im Frühjahr auch radikal verjüngt werden.

Diese Schnitte werden vorgenommen, wenn die starke Frostzeit vorbei ist. Der genaue Zeitpunkt richtet sich je nach Region und Witterung.

Tipp: Um nicht zu früh oder zu spät nach der Schere zu greifen, kann man sich nach der Forsythienregel richten. Blühen diese, ist das ein Zeichen, dass auch die Rosen geschnitten werden können.

Ob es sich um einen allgemeinen Grundschnitt, einen radikalen Verjüngungsschnitt oder einen Formschnitt handelt, hängt von der jeweiligen Art ab.

Wenn im Frühjahr die Forsythien blühen, kann man getrost seinen Rosenstrauch schneiden.
Wenn im Frühjahr die Forsythien blühen, kann man getrost seinen Rosenstrauch schneiden.  © 123RF/tynza

Rosen schneiden im Sommer

Bei einmal blühenden Pflanzen sollte man nach der Blüte im Sommer die verblühten Rosen schneiden, denn sie blühen an den Trieben des Vorjahres. Diese sollten daher nicht schon mit der Blüte im Frühjahr entfernt werden.

Bei öfterblühenden Rosen fördert ein Schnitt nach der ersten Blüte die Blütenbildung. Daher kann es auch bei diesen sinnvoll sein, die verblühten Rosen zu schneiden.

Rosen schneiden im Herbst

Ein Rosenschnitt im Herbst ist nicht dringend nötig. Lediglich ein Formschnitt aus Gründen der Ästhetik sowie als Maßnahme zum Winterschutz, um Schneebruch zu vermeiden oder die Anbringung von Frostschutz zu erleichtern, kann anfallen.

Dabei sollte allerdings nur wenig, höchstens ein Drittel, geschnitten werden.

Wie sollte man verschiedene Rosensorten schneiden?

Für die verschiedenen Rosenarten gibt es leicht voneinander abweichende Maßnahmen zum Schneiden.

Wildrosen schneiden

Wildrosen muss man nicht unbedingt schneiden. Es reicht, abgestorbene Triebe gelegentlich durch einen Grundschnitt zu entfernen oder bei Bedarf einen Formschnitt vorzunehmen.

Alle paar Jahre kann ein Radikalschnitt im Frühherbst für das erneute Füllen kahler Rosenpflanzen sorgen.

Strauchrosen schneiden

Bei Strauchrosen sollte man zunächst wissen, ob es sich um einmal oder öfter blühende Pflanzen handelt.

Einmalig blühende bedürfen keinen jährlichen Schnitt. Einzig alte und kranke Triebe sollten gekappt werden. Oder es kann jährlich nach der Blüte der älteste Trieb entfernt werden.

Nach vier oder fünf Jahren sollten diese alten Pflanzen jedoch einmal knapp über dem Boden zurückgeschnitten werden.

Bei öfter blühenden Rosen kann man alte Blütenstände ebenfalls mit einem Grundschnitt kappen. Gesunde Triebe aus dem vorherigen Jahr werden zudem um etwa ein bis zwei Drittel gekürzt. Dünne Seitentriebe an diesen werden entfernt, alle anderen ebenfalls auf drei bis fünf Augen gekürzt.

Analog dazu kann auch die Englische Rose geschnitten werden.

Um im selben Jahr erneut Blüten zu bilden, werden alte Blütenstände von öfterblühenden Rosen abgeschnitten.
Um im selben Jahr erneut Blüten zu bilden, werden alte Blütenstände von öfterblühenden Rosen abgeschnitten.  © 123rf/catherinelprod

Stammrosen schneiden

Ab einem Jahr nach der Pflanzung kann die Stammrose im Frühjahr einen Grund- sowie gegebenenfalls einen Formschnitt erhalten.

Dafür werden alle toten, kranken, schwachen und störenden Zweige abgeschnitten.

Die übriggebliebenen Zweige werden dafür nach etwa drei Augen gekürzt.

Junge Triebe können ebenfalls geschnitten werden, da sie schnell neu austreiben.

Ramblerrosen schneiden

Ramblerrosen, die nur einmal im Jahr blühen, müssen im Prinzip gar nicht geschnitten werden. Einzig überkreuzende oder tote Triebe können geschnitten oder die Pflanze je nach Geschmack in Form gebracht werden.

Öfterblühende, die über drei Jahre alt sind, sollten gelegentlich gelichtet werden und somit Verzweigungen gekappt werden. Die Seitentriebe kürzt man dabei auf etwa zwei bis drei Augen. Zum Verjüngen werden alte Triebe am Boden abgeschnitten, junge jedoch stehen gelassen.

Unabhängig von der Art des Schnittes sollte erst nach der Blüte geschnitten werden.

Die Arbeit lohnt sich: Gelegentlich sollte man auch Rambler- und Kletterrosen schneiden.
Die Arbeit lohnt sich: Gelegentlich sollte man auch Rambler- und Kletterrosen schneiden.  © 123RF/shanov1

Kletterrosen schneiden

Einmalblühende Kletterrosen werden ebenfalls höchstens einmal im Jahr - nach der Blüte im Frühjahr - geschnitten, und zwar von abgestorbenen und kranken Trieben befreit. Ältere Pflanzen können jedoch auch einen Radikalschnitt bis auf das Grundgerüst vertragen.

Dafür muss der Haupttrieb ausgemacht werden.

Öfterblühende werden zweimal im Jahr einem Schnitt unterzogen. Bei einem kräftigen Schnitt im Frühjahr muss der Haupttrieb erkannt und anschließend die Verzweigungen durch Seitentriebe auf etwa drei bis fünf Augen gekürzt werden sowie ältere Triebe komplett abgeschnitten werden.

Im Sommer werden dann abgeblühte Triebe und verwelkte Blüten gekürzt und entfernt. Die alten Triebe sollten dabei um etwa zwei Drittel gekürzt werden.

Beetrosen schneiden

Ältere, über vier Jahre alte und schwache Äste werden knapp über dem Boden abgeschnitten, sodass etwa drei bis fünf kräftige Triebe aus dem Vorjahr übrig bleiben.

Diese werden auf etwa drei bis fünf Augen gekürzt, sodass die kompakte und stabile Form erhalten bleibt.

Edelrosen schneiden

Edelrosen werden wie Beetrosen zurückgeschnitten. Neben einem allgemeinen Grundschnitt im Frühjahr werden ältere und schwächere Triebe komplett abgeschnitten und etwa fünf junge Triebe auf etwa 15 bis 20 Zentimeter gekürzt stehen gelassen.

Der beste Zeitpunkt zum Schneiden ist auch bei den Edelrosen, wenn die Forsythien blühen.

Um die Pflanze zu bändigen und kräftiges Blütenwachstum zu fördern, sollte man seinen Rosenstrauch schneiden.
Um die Pflanze zu bändigen und kräftiges Blütenwachstum zu fördern, sollte man seinen Rosenstrauch schneiden.  © 123RF/billyshimo

Bodendeckerrosen schneiden

Ein regelmäßiger Rückschnitt ist bei Bodendeckerrosen nicht nötig, sofern sie nicht flach bleiben sollen. Generell sind sie nicht anspruchsvoll. So reicht es, sie etwa alle drei Jahre vor dem Austrieb im Frühling auszulichten und auf etwa 15 Zentimeter zurückzuschneiden. Möchte man sie jährlich schneiden, macht man das auf etwa 30 Zentimeter.

Auf die richtigen zu schneidenden, alten oder jungen Triebe muss man dabei nicht achten.

Zwergrosen schneiden

Die Miniaturform muss nicht gebändigt werden, ein Schnitt dient stattdessen dem kräftigen Austreiben von Blüten. Nach einem Grundschnitt im Frühjahr wird die Pflanze durch einen Hauptschnitt auf etwa 15 Zentimeter oder zwei bis drei Augen über dem Boden gekürzt.

Anschließend werden nur regelmäßig die verblühten Rosen geschnitten.

Das Schneiden von Zwergrosen fördert die Blütenbildung.
Das Schneiden von Zwergrosen fördert die Blütenbildung.  © 123RF/agm0608

Allgemeingültige Grundregeln zum Rosen schneiden

Generell gilt: Je stärker die Rosen zurückgeschnitten werden, desto stärker können sie neu austreiben und blühen. Schwach beschnittene Pflanzen führen dagegen zu einer größeren Verzweigung und kleinen Blüten.

Wichtig ist zudem, eine scharfe Rosenschere zu benutzen, um Quetschungen zu vermeiden.

Für einen Grundschnitt sollte man die folgenden Triebe schneiden:

  • sich überkreuzende, störende oder besonders eng stehende Triebe (jeweils die schwächeren)
  • infizierte, beschädigte oder bereits abgestorbene Triebe
  • auch schwache, dünne Triebe
  • extreme Seitentriebe

Wo schneidet man die verblühten Rosen ab?

Verblühte Rosen werden unter etwa zwei bis drei Blattpaaren abgeschnitten. Beim Schneiden der Rosen sollte man die Triebe etwa fünf Millimeter über dem, idealerweise nach außen zeigenden Auge kappen.

Dafür setzt man schräg an - mit der höheren Seite über der Knospe - sodass Wasser ablaufen kann und nicht auf dem Schnitt bleibt und fault.

Für einen ästhetischen Formschnitt sollte man den Rosenstrauch ganzheitlich im Auge behalten. Ist man am Schneiden, hat man direkt vor der Pflanze einen schlechten Blick auf das Gesamtbild.

Daher hilft es, ein wenig Abstand zu nehmen und die Pflanze mit etwas Entfernung zu begutachten, bevor man weiter schneidet.

Für einen dichten und kräftigen Blütenaustrieb sollte man seinen Rosenstrauch regelmäßig schneiden oder zumindest verwelkte und verblühte Rosen schneiden. In der Regel eignet sich dafür das Frühjahr, einige Sorten bevorzugen jedoch auch einen Schnitt im Sommer, und sogar der Herbst kann sich gelegentlich anbieten. Die jeweilige Maßnahme ist dabei ebenso von der Sorte abhängig wie der geeignete Zeitpunkt.

Titelfoto: 123RF/iagodina

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