Er knabbert und kratzt sich - Können Hunde Läuse bekommen?

Wenn Hunde sich intensiv und häufig kratzen, geht man schnell von Flöhen aus. Aber auch andere Parasiten können das Hundeleben sehr erschweren. Können Hunde Läuse bekommen und wie gefährlich ist das? TAG24 klärt Euch über den vergleichsweise seltenen Lausbefall bei Hunden auf.

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Läuse bei Hunden - keine Gefahr, aber eine Qual

Ein Lausbefall bei Hunden geht mit starkem Juckreiz einher.
Ein Lausbefall bei Hunden geht mit starkem Juckreiz einher.  © 123RF/rachenphotographer

Hatte man selbst bereits Läuse, weiß man, wie lästig die kleinen Parasiten sein können. Ständiges Jucken am Kopf führt unweigerlich zu übermäßigem Kratzen. Das wiederum kann Hautrötungen und Irritationen der Kopfhaut verursachen.

Ganz ähnlich verhalten sich Läuse bei Hunden. Sie sind per se nicht gefährlich, verursachen aber starken Juckreiz, der extrem nervig ist und die Haut der Vierbeiner ernsthaft schädigen kann.

Aber eins nach dem anderen. Läuse sind circa 1,5 Millimeter große Insekten mit effizienten Mundwerkzeugen. Manche Arten saugen dem befallenen Hund das Blut heraus, andere ernähren sich von Hautschuppen und Haaren des Vierbeiners. Egal, ob saugende oder beißende Parasiten: Sie können dem Hund ordentlich zusetzen - bis hin zu ernsten Hautschäden. Weil diese zu Infektionen führen können, ist eine Behandlung des Lausbefalls enorm wichtig.

In diesem Artikel erfahrt Ihr, woran Ihr Läuse bei Hunden erkennt, wie sich die Vierbeiner anstecken können und welche Maßnahmen helfen, die Plagegeister endlich loszuwerden.

So erkennt man Hundeläuse

Wird der Juckreiz sehr stark, kann die Haut großen Schaden nehmen.
Wird der Juckreiz sehr stark, kann die Haut großen Schaden nehmen.  © 123RF/alessandrarc

Man kann davon ausgehen, dass Hunde mit schlecht gepflegtem Fell deutlich empfänglicher für Läuse sind. Sie können sich besser einnisten und vermehren. Die Lauseier, auch Nissen genannt, sind häufig an den Haaren des Hundes sichtbar. Es sind kleine helle Punkte, die man theoretisch vom Haar abziehen kann.

Weil Läuse Blut saugen oder an der Hautoberfläche des Hundes beißen, löst das fortwährenden Juckreiz aus. Die Folge: Der Hund verhält sich unruhig oder gereizt und knabbert und kratzt sich ständig.

Es gibt einige Symptome, die Läuse bei Hunden erkennen lassen:

  • starker Juckreiz
  • Unruhe und Gereiztheit
  • Hautschuppungen
  • Verkrustete Stellen
  • Haarausfall
  • andere Veränderungen der Haut (Rötungen etc.).

Wichtig! Werden Läuse bei Hunden nicht behandelt, kann das vermehrte Knabbern und Kratzen zu offenen Wunden führen, die sich wiederum schnell entzünden können. Schließlich ist die Barriere für diverse Bakterien offen.

So übertragen sich Läuse auf Hunde

Besonders enger Kontakt zu anderen Hunden erhöht die Übertragungsgefahr.
Besonders enger Kontakt zu anderen Hunden erhöht die Übertragungsgefahr.  © 123RF/madrabothair

Können Hunde Läuse bekommen? Diese Frage ist mit einem klaren Ja zu beantworten.

Läuse bei Hunden kommen vermehrt bei bestimmten Vierbeinern vor. Dazu zählen folgende:

  • junge Hunde (Welpen und Juniors)
  • immunschwache Hunde
  • alte Hunde (Senioren, ab circa acht Jahre)
  • streunende Hunde
  • Jagdhunde (wegen des vermehrten Kontakts zu anderen Hunden und Fuchsbauten).

Können Hundeläuse auf Menschen gehen?

Läuse sind wirtsspezifisch. Das bedeutet, sie sind nur unter Hunden übertragbar. Weder andere Tierarten noch Menschen können folglich von dem Lausbefall angesteckt werden.

Damit ein lausbefallener Hund die Parasiten auf andere Hunde übertragen kann, muss Körpernähe bestehen. Hierfür kann gemeinsames Spielen bereits ausreichen, denn die Läuse krabbeln von Körper zu Körper.

Hausmittel und Co. gegen Hundeläuse

Das Baden mit speziellen Hundeshampoos kann Läuse effektiv bekämpfen.
Das Baden mit speziellen Hundeshampoos kann Läuse effektiv bekämpfen.  © 123RF/chalabala

Gegen Hundeläuse kursieren allerhand Hausmitteltipps im Internet. Manche helfen aber nicht nur kaum, sondern gefährden die Gesundheit des Hundes ernsthaft. Denn viele angepriesene Wirkungen sind zum einen wissenschaftlich nicht belegt und zum anderen können sie Allergien auslösen oder sogar toxisch wirken.

Hat man also den Verdacht, Läuse könnten den pelzigen Schatz befallen haben, ist der Gang zum Tierarzt bzw. zur Tierärztin der richtige Schritt. Er oder sie kann den Hund eingehend inspizieren und zugelassene sowie geprüfte Tierarzneimittel empfehlen bzw. aushändigen.

Das Repertoire gegen Läuse bei Hunden ist vielfältig:

  • Medikamente
  • spezielle Hundeshampoos
  • Badekuren
  • Puder
  • Sprays

Je nach Schwere des Befalls entscheidet der Tiermediziner oder die Tiermedizinerin, welche Mittel die besten für die Fellnase sind. Dann ist es wichtig, sich genau an die Verordnung zu halten und eine Wiederansteckung zu vermeiden.

Damit der Hund dauerhaft parasitenfrei bleibt, sind diese Maßnahmen ratsam:

  • adäquate Behandlung des Hundes
  • während des Lausbefalls Kontakt zu anderen Hunden meiden, um diese vor Ansteckung zu schützen
  • Umgebung gründlichst reinigen (Hundebett, Decken, Kissen, Handtücher, Teppiche etc.)
  • spezielle Insektizid-Sprays gegen noch übrig gebliebene Nissen und Läuse einsetzen
  • diese Reinigung im Abstand von zehn bis 14 Tagen wiederholen.

Fazit: Auch Hunde kriegen Läuse und diese sind ähnlich wie "Menschenläuse"

Wie auch bei Menschen sind Läuse bei Hunden nicht lebensgefährlich, aber extrem nervig. Der starke Juckreiz setzt nicht nur den Nerven zu, sondern auch der Haut. So können Hautirritationen schnell zu offenen Wunden führen, die sich entzünden können, sobald Bakterien eindringen.

Um Läuse bei Hunden zu erkennen und effektiv zu behandeln, ist eine artgerechte Fellpflege und eine aufmerksame Fürsorge des Vierbeiners wichtig. Wird ein Lausbefall tierärztlich diagnostiziert, sollte der Hund gewissenhaft behandelt und für die Dauer der Behandlung von anderen Hunden ferngehalten werden, um eine Ansteckung zu vermeiden. Das beschwerdefreie Spielen wird anschließend umso schöner.

Titelfoto: 123RF/rachenphotographer

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