Läufigkeit Hündin: Anzeichen & Tipps, wenn die Hündin läufig ist

Kein Appetit, Bluttropfen und Rüden im Schlepptau? Das können Anzeichen sein für Läufigkeit. Hündinnen legen dann oft ein ungewöhnliches Verhalten an den Tag und zeigen körperliche Auffälligkeiten.

Eine leichte Blutung ist meist ein Anzeichen dafür, dass die Hündin läufig ist.
Eine leichte Blutung ist meist ein Anzeichen dafür, dass die Hündin läufig ist.  © 123RF/smumcu

Ist eine Hündin läufig, befindet sie sich mitten in der Brunstzeit. Das heißt, sie hat ihre Geschlechtsreife erreicht und ist nun in ihrer fruchtbaren Phase - sie kann also schwanger werden.

Im Gegensatz zum Menschen geht diese Phase übrigens mit einer Blutung einher. Mehr dazu unter:

>>>Können Hunde eigentlich die Periode kriegen?

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Wer also eine Schwangerschaft vermeiden möchte, sollte in dieser Zeit besonders achtsam sein.

Im Folgenden erfährst Du, welche Anzeichen Dir verraten, dass Deine Hündin läufig ist und was Du alles rund um das Thema beachten solltest.

Weitere Tipps rund um den Hund findest Du übrigens im Hunderatgeber.

Symptome für die Läufigkeit bei Hündinnen

Bestimmte Verhaltensmuster ebenso wie körperliche Anzeichen können auf die Läufigkeit bei Hündinnen hinweisen. Die häufigsten sind folgende Symptome:

  • Rüden tummeln sich verstärkt um die Hündin
  • leichte Aggressivität gegenüber Rüden in der ersten Brunstphase

  • ungehorsamer als sonst
  • hoher Bedarf an Nähe und Streicheleinheiten
  • verstärkte Müdigkeit, aber auch erhöhte Aktivität möglich
  • geringer oder verstärkter Appetit
  • geschwollene Vagina
  • Periode
Während der fruchtbaren Phase verändert sich auch der Geruch der Hündin. Das können Menschen zwar in der Regel nicht wahrnehmen, wohl aber Rüden, die insbesondere durch das Beschnuppern der Analregion – denn hier sitzen eine Menge Drüsen – erfahren, dass sie läufig ist.
Während der Brunstphase sollte man seine Hündin besser von Rüden fernhalten, damit aus einem kleinen Flirt kein "Rudel" Welpen wird.
Während der Brunstphase sollte man seine Hündin besser von Rüden fernhalten, damit aus einem kleinen Flirt kein "Rudel" Welpen wird.  © 123RF/damedeeso

Der Zyklus bei Hündinnen

Der Zyklus von weiblichen Hunden verläuft in vier Phasen, die eigentliche Läufigkeit selbst in zwei:

  • Vorbrunst
  • Brunst
  • Nachbrunst
  • Ruhephase

In den ersten zwei Phasen ist eine Hündin läufig, befruchtungsfähig ist sie aber erst in der zweiten.

Da Rüden aber schon in der ersten Phase ein gesteigertes Interesse zeigen und der Übergang zur zweiten fruchtbaren Phase fließend bzw. (außer durch ein Blutbild) nicht einfach so feststellbar ist, sollte man schon in der ersten Phase aufmerksam sein, damit Rüden keine Chance haben, die Hündin zu decken.

Wie oft wird eine Hündin läufig?

Wie oft eine Hündin läufig wird, hängt im Gegensatz zu rolligen Katzen nicht von der Jahreszeit ab.

In der Regel sind Hunde zweimal im Jahr läufig, etwa alle sechs bis sieben Monate.

Kleinere Rassen sind oftmals etwas häufiger läufig.

Für Hündinnen, die läufig sind und im Haus oder der Wohnung gehalten werden, gibt es spezielle Windeln bzw. Hosen.
Für Hündinnen, die läufig sind und im Haus oder der Wohnung gehalten werden, gibt es spezielle Windeln bzw. Hosen.  © 123RF/andriano

Erste Läufigkeit bei Hündinnen

Ab wann eine Hündin das erste Mal läufig wird, ist abhängig von:

  • der Rasse bzw. der Größe
  • dem Gesundheitszustand
  • und dem Alter.

In der Regel werden sie zwischen einem halben und einem ganzen Jahr läufig und damit geschlechtsreif (Ausnahmen bestätigen die Regel). Große Hunderassen werden später läufig als kleine.

Allerdings verläuft die erste häufig als sogenannte stille Läufigkeit, da oft keine äußeren Anzeichen feststellbar sind. Das ist problematisch, wenn man eine Schwangerschaft vermeiden will, daher sollte man im ersten Jahr vorsichtig beim Kontakt mit Rüden sein und bei möglichem Deckverhalten einschreiten.

Verändern sich Hündinnen, wenn sie zum ersten Mal läufig sind?

Das Wesen einer Hündin verändert sich nicht generell, wenn sie das erste Mal läufig wird, aber während der Läufigkeit zeigen viele Tiere leichte bis starke Verhaltensänderungen (siehe Symptome), die sich nach der "Hitze" wieder normalisieren.

Wie lange ist eine Hündin läufig?

Als Orientierung kann man sagen, dass die Läufigkeit bei Hündinnen etwa 15 Tage dauert, allerdings ist die Dauer wie auch beim Menschen recht variabel und kann von einer Woche bis hin zu einem Monat dauern, wobei letzteres seltener auftritt und besser tierärztlich untersucht werden sollte, da auch eine hormonelle Störung der Grund sein kann.

Eine leicht geschwollene Vagina und eine Blutung sind ein typisches Anzeichen für die Läufigkeit bei Hunden.
Eine leicht geschwollene Vagina und eine Blutung sind ein typisches Anzeichen für die Läufigkeit bei Hunden.  © 123RF/mrwed54

Ist meine läufige Hündin nun schwanger?

Bekommt die Hündin größere Zitzen, verliert Milch und zeigt andere ungewöhnliche Verhaltensweisen wie Nestbau und ähnliches, muss man nicht sofort in Sorge sein, dass bald ein putziges Hunderudel das Licht der Welt erblickt – und einen auf Trab hält. Denn einige Hündinnen werden scheinschwanger, nachdem sie läufig gewesen sind, schreibt die hundeschule-am-schwanheimer-wald.de zum Thema Tipps zur Läufigkeit.

Ein Besuch beim Tierarzt schafft Klarheit.

Tipps für den Umgang mit läufiger Hündin

Tipps, um eine Schwangerschaft zu vermeiden:

Beim Gassigehen solltest Du Deine Hündin während der Läufigkeit gar nicht von der Leine lassen. Die Gefahr ist zu groß, dass ein Rüde sie deckt, denn läufige Hündinnen sind sehr oft weniger gehorsam, sodass es Dir womöglich nicht gelingt, sie zu Dir zu rufen, wenn Du beim Spaziergang einen Rüden entdeckst.

Wer neben einer Hündin auch einen nicht kastrierten Rüden zu Hause hat, sollte die beiden nicht aus den Augen lassen. Wer die Möglichkeit hat, kann die beiden auch für diese Zeit räumlich trennen, damit es keinesfalls zum Paarungsakt kommt. Einen der beiden Hunde tagelang einsperren ist damit natürlich nicht gemeint – eine Trennung ist nur empfehlenswert, wenn die Wohnsituation es zulässt, sodass beide sich getrennt voneinander frei bewegen und am Alltagsleben teilnehmen können.

Tipps für das emotionale Wohlbefinden der Hündin:

Die Läufigkeit kann für die Hündin auch Stress bedeuten, vor allem wenn sie von Rüden bedrängt wird. Daher ist es ratsam, so wenig Kontakt zu Rüden wie möglich aufzubauen. Beispiel: Gehst Du normalerweise in einen viel besuchten Hundepark? Dann suche für diese Zeit lieber eine ruhigere Alternative.

Tipps gegen Blutflecken im Wohnraum:

Im Handel kann man spezielle Windeln oder Hosen für läufige Hunde kaufen. Wichtig dabei ist, dass sie gut und sicher sitzen, aber das Tier keinesfalls irgendwo eingeschnürt wird. Die Rute muss die Hündin normal und frei bewegen können.

Deine Hündin wird nicht läufig? Das könnten die Ursachen sein

Bleibt bei Hündinnen die Läufigkeit aus, kann eine Krankheit oder ein allgemein schlechter Gesundheitszustand dahinter stecken. Auch wenn man selbst als Hundehalter oder Hundehalterin alles richtig macht, das Tier aber beispielsweise aus schlechter Haltung stammt oder sogar in der Vergangenheit misshandelt wurde, können irreparable Schäden entstanden sein.

Ist die Hündin noch nicht sehr alt und recht groß, kann es auch damit zusammenhängen – größere Hunderassen werden oft erst mit zwei Jahren zum ersten Mal läufig.

Hast Du auch eine Katze? Dann könnte dieser Ratgeber interessant für Dich sein:

>>>Rollige Katze beruhigen? So kannst Du helfen.

Hündin kastrieren, um Läufigkeit zu verhindern?

Wer dafür sorgen möchte, dass die Hündin nicht nur nicht mehr schwanger werden kann (Sterilisation), sondern die Läufigkeit generell verhindern möchte, kann das Tier kastrieren lassen. Dafür gibt es einige pro-Argumente wie das Ausbleiben der Blutung und die Abwehr einer Schwangerschaft, aber ebenso contra-Argumente wie ein unnatürlicher Hormonzyklus und damit einhergehende Probleme wie Übergewicht.

Am besten lässt man sich ausführlich in einer Tierarztpraxis zu den Vorteilen und Risiken beraten, um herausfinden zu können, was das Beste für den Hund ist.

Titelfoto: 123RF/smumcu

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