Ruhige Hunderassen: Diese 8 Vierbeiner mögen's gemütlich

Wer einen entspannten tierischen Begleiter sucht, wird in diesem Hunderatgeber über ruhige Hunderassen fündig.

Hunderassen wie Mops oder Bulldogge schieben eher eine ruhige Kugel.
Hunderassen wie Mops oder Bulldogge schieben eher eine ruhige Kugel.  © 123RF/fongleon356

Einige Hunde bekommt man kaum aus ihrem Körbchen, agile Spiele sind nichts für sie und wenn es hektisch und laut wird, ziehen sie sich gern zurück. Das betrifft nicht nur einzelne Exemplare, sondern ist für einige Hunde sogar rassetypisch.

Ruhige Hunderassen sind gut für Menschen geeignet, die noch nie einen Hund hatten und erst mal lernen müssen, mit Hunden umzugehen. Für sehr aktive Familien, die viel unterwegs sind und gern mit dem Hund spielen möchten, sind diese Tiere eher nichts. Außerdem heißt ruhig nicht unbedingt gehorsam oder lernfähig. Da eignen sich Anfängerhunde besser.

Für ältere Menschen, deren Alltag etwas langsamer verläuft, oder beispielsweise für Menschen, die viel im Homeoffice arbeiten und einen ruhigen Alltag mögen, eignen sich ruhige Hunderassen aber prima.

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Hunderatgeber Sind Hunde Rudeltiere oder Einzelgänger? Der Faktencheck

TAG24 stellt Dir einige Beispiele vor.

Ruhige Hunderassen ohne Jagdtrieb

Der Jagdtrieb ist ein wichtiger Faktor, der Hunde aktiv werden lässt. Nimmt die Spürnase eine Fährte auf oder sieht beim Gassigehen einen Hasen vorbeihuschen, gibt's kein Halten mehr. Viele Hundefreunde wünschen sich ein Tier, dass entspannter in solchen Situationen reagiert.

Zu den ruhigen Hunderassen ohne Jagdtrieb gehören:

1. Bulldogge

Bulldoggen sind der Inbegriff von Gemütlichkeit unter den Hunden. Einige Exemplare haben durchaus Energie und mögen es zu toben, allerdings nur kurz, denn aufgrund ihrer geringen Ausdauer sind sie im Alltag geduldige, ruhige Hunde, die kaum bellen, gern viel dösen, kuscheln und nur kurze Spaziergänge benötigen.

2. Mops

Auch der Mops ist eine eher faule Hunderasse und liebt Nickerchen an weichen, warmen Plätzen. Wie auch Bulldoggen haben sie eine geringe Ausdauer, was auch an den Atembeschwerden durch das überzüchtete, platte Gesicht liegt. Toben und Spielen sind daher meist nur kurze Vergnügen, stundenlange Spaziergänge sind auch nicht gerade seins.

Neufundländer sind sanfte Riesen mit einem ruhigen und zurückhaltenden Charakter.
Neufundländer sind sanfte Riesen mit einem ruhigen und zurückhaltenden Charakter.  © 123RF/deviddo

3. Neufundländer

Als sanfter Riese wird der Neufundländer oft bezeichnet; zu Recht, ist er doch ein extrem ausgeglichener, zurückhaltender, ruhiger Hund, der gern alles mitmacht. Faul ist er nämlich nicht gerade. Vielmehr ist dieser Hund ein ruhiger Begleiter bei Wanderungen und Ähnlichem und bleibt treu und geduldig an der Seite von Herrchen oder Frauchen. Das Element Wasser begeistert sie übrigens besonders, dank ihres wasserabweisenden Fells sind sie auch relativ schnell wieder trocken. Neufundländer bringt nichts so schnell aus der Ruhe und sind sehr liebevolle Familienhunde.

4. Bernhardiner

Auch Bernhardiner überzeugen als große und imposante, aber im Grunde recht harmlose, ruhige Hunderasse. Wenn sie bellen klingt es tief und respekteinflößend – das tun sie aber eher selten, denn ihre ausgelassene, sanftmütige Natur macht sie zu friedlichen Begleitern, die nicht gern alleine sind. Vielen Bernhardinern ist ihre Größe offensichtlich nicht bewusst, sie sind einfach überall gern dabei und ganz nah an ihren Haltern – ein übergroßes Sofa bietet sich bei dieser Rasse also an, denn auf dem Schoß ist nach dem Welpenalter schnell kein Platz mehr.

5. Chow-Chow

Ein großer ruhiger Teddybär, das ist der Chow-Chow. Nicht nur wegen seines kuscheligen Fells, dem großen runden Kopf und den kleinen Ohren, sondern auch, weil diese Hunderasse ein sehr entspanntes und zurückhaltendes Gemüt hat. Er ist sehr loyal und selbstbewusst – daher ist er trotz der ruhigen Art ein aufmerksamer Wachhund, aggressiv ist er aber sehr selten.

Der Chow-Chow weist übrigens noch eine Besonderheit auf:

Grundsätzlich hat jeder Hund naturgemäß einen gewissen Jagdtrieb, bei den genannten Rassen ist er aber einfach wenig ausgeprägt. Dafür gibt es Rassen, bei denen dieses Merkmal durch Züchtung extra verstärkt wurde.

Ruhige Hunderassen: trotz Jagdtrieb entspannt und leise

Es gibt auch unter den Jagdhunden einige Rassen, die zwar einen leichten oder sogar ausgeprägten Jagdtrieb haben, aber entweder trotzdem ein geringeres Aktivitätslevel haben oder einfach nur vom Gemüt her sehr ruhig und zurückhaltend und dadurch auch sehr umgänglich sind. Dazu zählen unter anderem diese Rassen:

1. Deutsche Dogge

Die Deutsche Dogge ist durch ihre Größe unheimlich imposant, für einige dadurch sicher auch etwas furchteinflößend. Dabei ist sie eine überaus freundliche Hunderasse. Zwar hat sie ein recht hohes Energielevel und benötigt ausgiebige Spaziergänge, liebt es aber auch faul auf einer gemütlichen Hundedecke dahinzudösen, während sie entspannt beobachten kann, was Herrchen oder Frauchen den ganzen Tag treiben. Die Dogge hat eine adlige Vergangenheit und wurde früher am Hof als Jagdhund eingesetzt, aber auch als prachtvoller Schutz für Fürsten gehalten. Sie hat ein zurückhaltendes, soziales, und extrem entspanntes Wesen, lässt sich kaum aus der Ruhe bringen und bellt vergleichsweise selten.

Die Deutsche Dogge ist trotz ihres Jagdtriebs eine sehr entspannte Hunderasse.
Die Deutsche Dogge ist trotz ihres Jagdtriebs eine sehr entspannte Hunderasse.  © 123RF/deviddo

2. Basset-Hund

Obwohl der Basset-Hund ein richtiger Jagdhund mit ausgeprägtem Jagdtrieb ist, ist er trotzdem recht träge und eine ziemlich ruhige Hunderasse. Er benötigt seine Spaziergänge und mag Suchspiele, ansonsten liegt er neben Herrchen oder Frauchen aber auch gerne auf der faulen Haut.

3. Mastiff

Mastiffs haben eine sehr alte Geschichte und gelten als Vorfahren vieler Rassen; ein wenig Mastiff steckt zum Beispiel in Deutschen Doggen, Bernhardinern und sogar Bulldoggen. Ihr Wesen ist anhänglich, gutmütig, fürsorglich und vor allem ruhig. Trotzdem ist der Mastiff mutig und somit ein wunderbarer Familienhund, der sein "Rudel" beschützt.

Mastiffs können aufgrund ihrer Größe einschüchtern, sind aber sehr gutmütige, ruhige Hunde.
Mastiffs können aufgrund ihrer Größe einschüchtern, sind aber sehr gutmütige, ruhige Hunde.  © 123RF/jgcreativeconcepts

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Passt eine ruhige Hunderasse besser zu mir?

Grundsätzlich sollte man vorsichtig sein, Hunde in Schubladen zu stecken und sie dadurch wie ein reines Konsumgut zu behandeln. Daher kann die Suche nach dem perfekten Hund sehr egoistisch verstanden werden – Hunde sind Lebewesen mit Bedürfnissen. Allerdings ist genau das auch der Grund, warum es durchaus Sinn ergibt, sich einen Hund (im besten Fall aus dem Tierheim) anzuschaffen, der zum eigenen Lebensstil passt, damit man den Bedürfnissen des Hundes gerecht werden kann.

Wer zum Beispiel denkt, "oh, super, eine ruhige Hunderasse passt zu mir, weil ich sehr viel arbeite und mich nicht viel um einen aktiven Hund kümmern könnte", sollte sich lieber noch mal überlegen, ob ein Hund überhaupt die richtige Haustier-Wahl ist.

Für alle, die sich ihrer Verantwortung bewusst sind und sich gerne um einen süßen Vierbeiner kümmern, aber mit einem hohen Aktivitätslevel nicht zurechtkommen, kann diese Liste über ruhige Hunderassen eine super Entscheidungshilfe sein.

Titelfoto: 123RF/fongleon356

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