Hunde-Agility: Was ist das und welche Hunde sind dafür geeignet?

Sport ist gesund und hält fit. Das gilt nicht nur für Menschen, sondern ebenso für Haustiere. Agility zum Beispiel hat sich auch in Deutschland zu einer beliebten Sportart für Hunde entwickelt.

Was ist Agility genau?

Agility fördert die harmonische Bindung zwischen Mensch und Tier.
Agility fördert die harmonische Bindung zwischen Mensch und Tier.  © 123rf / Skumer

Unter Agility (engl. Wendigkeit, Geschicklichkeit) versteht man eine Hundesportart, bei der der Hund von seinem Hundeführer durch einen aus mehreren Hindernissen bestehenden Parcours geführt wird.

Die (Renn-) Strecke besteht aus bis zu 22 unterschiedlichen Stationen, die in einer vorher festgelegten Reihenfolge und innerhalb einer bestimmten Zeit möglichst fehlerfrei bewältigt werden müssen. Dabei läuft der Hundeführer neben dem Hund her und leitet ihn ausschließlich mittels Körpersprache, Handzeichen und Stimme durch den Parcours. Der Mensch darf weder die Hindernisse noch das Tier anfassen.

Zu den Hürden zählen unter anderem Tunnel, Wippen, Reifen, Sprung- und Slalomelemente.

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Dieser Hunderatgeber stellt Dir die Hunderassen vor, welche sich für Agility eignen. Erfahre außerdem, welche Voraussetzungen für die Ausübung dieser Sportart vorhanden sein sollten.

Hunde-Agility: Was bringt der Hundesport?

Agility ist eine abwechslungsreiche Beschäftigungsmöglichkeit an der frischen Luft, um den Bewegungsdrang der Vierbeiner kreativ und mit viel Spaß zu stillen und trägt außerdem zu einer harmonischen Beziehung und Zusammenarbeit zwischen Mensch und Tier bei. Es werden nicht nur die körperliche und geistige Leistungsfähigkeit sowie Koordination der Hunde gestärkt, sondern auch Gehorsamkeit, Körperbeherrschung und Ausdauer trainiert.

Agility fordert schließlich nicht nur Vierbeiner, sondern auch den Menschen selbst. Deshalb ist es ratsam, immer wieder Pausen einzulegen.

Welche Hunde eignen sich für Agility?

Agility ist keine Sportart für jeden Hund. Bei der Ausübung wird der Körper des Hundes extrem beansprucht. Hohes Tempo, scharfe Kurven, enge Wendungen, kurze Stopps – all das sind Punkte, die einen äußerst elastischen, beweglichen und wendigen Hundekörper voraussetzen.

Bei Wettkämpfen sieht man sehr große Hunde relativ selten, weil sie eher als chancenlos gelten.
Bei Wettkämpfen sieht man sehr große Hunde relativ selten, weil sie eher als chancenlos gelten.  © 123rf / Herreid

1. Agility-Hunderassen

Prinzipiell ist diese Sportart für die meisten Hunde geeignet. Besonders lernfreudige und aktive Hunde, die sich nicht vor Menschen scheuen, werden ihren Spaß an Agility haben. Solche Rassen sind zum Beispiel:

  • Border Collie
  • Australian Shepherd
  • Schäferhund
  • Golden Retriever
  • schottischer Hütehund
  • Terrier
  • Cocker Spaniel

Diese Liste ist nicht vollständig. Es gibt noch andere bewegungsfreudige und sportliche Hunderassen.

2. Welche Hunde sollten auf Agility verzichten?

Große und schwere Rassen eignen sich dagegen nicht für diesen Sport, da bei ihnen Gelenkprobleme auftreten können. Auch Hunde mit langem Rücken bzw. sehr kurzen Beinen sollten darauf verzichten. Dazu zählen beispielsweise:

  • Neufundländer
  • Deutscher Boxer
  • Berner Sennenhund
  • Bernhardiner
  • englische Bulldogge
  • Dackel
  • Mops
  • Bassets

Auch diese Liste erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit.

3. Voraussetzungen für die Ausübung dieser Sportart

  • Um keine Schäden am Knochenbau und am Bewegungsapparat zu riskieren, sollte mit dem richtigen Training erst begonnen werden, wenn das Wachstum des Hundes größtenteils abgeschlossen ist. Das ist von Rasse zu Rasse unterschiedlich und kann zwischen sechs Monaten und zwei Jahren liegen. Hier gilt: Je größer der Hund, desto länger dauert das Wachstum.
  • Hundewelpen sollten mindestens vier Monate alt sein, um sie spielerisch und ohne jeden Leistungsdruck an die Sportart heranzuführen. Hierfür eignen sich zum Beispiel ein kleines Trampolin, ein umgefallener Baumstamm oder spezielle Welpenbrücken.
  • Die Tiere müssen einen gewissen Grundgehorsam erkennen lassen, da sie im Parcours frei, also ohne Halsband und Leine, laufen und sich nur auf die Körpersprache und die Stimme ihres Hundeführers konzentrieren sollen.
  • Hunde, bei denen Schädigungen am Bewegungsapparat (Knochen, Gelenke, Muskeln, Sehnen und Bänder) bekannt sind, dürfen kein Agility ausüben.
  • Auch kranke und übergewichtige Hunde sollten den Sport nicht ausführen.
  • Bei Vierbeinern, bei denen psychische Erkrankungen vorliegen, wird von dem Sport abgeraten. Starke Aufregung und stressige Trainingssituationen könnten den Hund schnell überfordern.

Tipp: Um sicherzugehen, dass der Hund für diese Sportart geeignet ist, sollte er vor Beginn des Trainings von einem Tierarzt untersucht werden.

Der Hundesport kann als wichtiges Element in der Hundeerziehung eingesetzt werden.
Der Hundesport kann als wichtiges Element in der Hundeerziehung eingesetzt werden.  © 123rf / Chrisga

Weitere Tipps zum Thema Agility

  • Es wird empfohlen, sich für den Sport bei einer Hundeschule oder einem Hundeverein anzumelden. Dort lernen Agility-Anfänger unter anderem, wie sie ihren Hund richtig motivieren und das Training artgerecht aufbauen können.
  • Der Parcours wird der Größe und den Fähigkeiten des Hundes angepasst.
  • Die Kosten für die Kurse sind von Anbieter zu Anbieter variabel. Man sollte jedoch mit etwa 15,00 bis 20,00 Euro pro Stunde rechnen.
  • Agility entwickelt sich immer mehr zu einer äußerst beliebten Hundesportart. Mittlerweile werden sogar Weltmeisterschaften dafür ausgetragen.
  • Zur Teilnahme an offiziellen Turnieren müssen die Hunde älter als 18 Monate sein und die Begleithundeprüfung mit Verhaltenstest bestanden haben.
  • Agility-Parcours gibt es auch für zu Hause zu kaufen. Zudem kann man sich einige Hindernisse auch mit einfachen Haushaltsgegenständen aufbauen. Im Internet findet man dazu hilfreiche Tutorials.
  • Alternativen für diese Sportart: Für große und kräftige Rassen sind beispielsweise Suchspiele und Schwimmen gelenkschonende Beschäftigungsmöglichkeiten. Für körperlich eingeschränkte und ältere Hunde stellt die noch weitgehend unbekannte Hundesportart Hoopers vielleicht eine interessante Option dar. Hierbei durchlaufen die Tiere Rundbögen (Hoops) und müssen nicht springen.

Fazit: Trotz allem Ehrgeiz sollte an allererster Stelle immer der Spaß für Hund und Mensch stehen. TAG24 wünscht viel Freude beim Ausprobieren der Sportart!

Titelfoto: 123rf / Skumer

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