Katze an Freigang gewöhnen: So habt Ihr Erfolg!

Freigänger-Katzen gelten in der Regel als ausgeglichener und robuster als Artgenossen, die in Wohnungshaltung leben. Schließlich kommt der Aufenthalt in der Natur auch dem Naturell von Katzen sehr entgegen. Ob und wann die Mieze jedoch nach draußen darf, hängt von einigen Voraussetzungen ab.

Wie kann man Katzen an draußen gewöhnen?

Die meisten Katzen genießen den Aufenthalt in der Natur sehr.
Die meisten Katzen genießen den Aufenthalt in der Natur sehr.  © Unsplash/Sangia

Eine Katze, die nach draußen darf, bekommt die Gelegenheit, sich ganz ihrem Element bzw. ihren Instinkten hinzugeben. Die vielen verschiedenen Reize und Gerüche, die auf den Vierbeiner einströmen, versprechen bei jedem Spaziergang ins Freie unzählige neue Eindrücke.

Auch Das Lauern und Anschleichen, das Jagen sowie die sozialen Kontakte zu anderen Katzen machen den Freigang zu einem spannenden Erlebnis.

Dennoch sind die ersten Schritte in Freiheit nicht nur für Katzen eine Überwindung. Denn auch Herrchen und Frauchen fiebern mit. Schließlich müssen sie darauf vertrauen, dass es der Mieze in der großen weiten Welt gut ergehen wird.

Deine Katze nuckelt dauernd an Decke oder Daumen? Das ist der Grund
Katzenratgeber Deine Katze nuckelt dauernd an Decke oder Daumen? Das ist der Grund

Und das ist im Umgang mit Freigänger-Katzen wohl eine der wichtigsten Voraussetzungen: Ruhe bewahren, akzeptieren, dass man den Verlauf der einzelnen Ausflüge nicht beeinflussen kann und zuversichtlich sein, dass die Katze dank ihrer Instinkte schon auf sich aufzupassen weiß.

Doch natürlich gibt es noch weitere Rahmenbedingungen, die stimmen müssen. Welche das sind, erfahrt Ihr nachfolgend

Weitere Tipps und Infos über Samtpfoten gibt's im Katzen-Ratgeber.

Richtige Voraussetzungen für Freigänger-Katzen schaffen

Regelmäßige Impfungen sind bei Freigänger-Katzen besonders wichtig.
Regelmäßige Impfungen sind bei Freigänger-Katzen besonders wichtig.  © 123RF/Amikishiyev

Bevor Eure Katze den Gang nach draußen antritt, solltet Ihr einige Vorbereitungen treffen.

1. Ärztliche Vorsorge:

Zum einen spielt die Gesundheit der Katze eine wesentliche Rolle. Sorgt dafür, dass alle relevanten Impfungen auf dem neuesten Stand sind. Der Impfschutz sollte für Krankheiten wie Tollwut, Katzenseuche, Katzenschnupfen, Leukose und FIP aktuell gehalten werden. Auch regelmäßige Wurmkuren und Maßnahmen zur Vermeidung von Flöhen und Zecken gehören bei Freigänger-Katzen zum Pflichtprogramm.

Deine Katze zwinkert Dich ständig an? Das will sie Dir sagen
Katzenratgeber Deine Katze zwinkert Dich ständig an? Das will sie Dir sagen

2. Katze registrieren:

Sorgt dafür, dass Eure Mieze tätowiert oder gechippt und registriert ist. Das ist vor allem dann wichtig, wenn Eure Fellnase doch einmal verschwinden sollte oder sie verletzt ist und von dem Finder ins Tierheim oder zum Tierarzt gebracht wird. Die Verantwortlichen können dann den Chip auslesen und Euch informieren.

3. Katze kastrieren:

Des weiteren solltet Ihr Eure Freigänger-Katze kastrieren lassen. Damit beugt Ihr nicht nur ungewolltem Nachwuchs vor, sondern sorgt auch dafür, dass sich Eure Samtpfote in der Regel nicht zu weit von ihrem Zuhause entfernt. In Deutschland ist die Katrastionspflicht je nach Bundesland unterschiedlich geregelt.

Möchtet Ihr eine Katze haben, habt aber nicht die Möglichkeit ihr Freigang zu gewähren, kann euch dieser Artikel helfen: >>>Wohnungskatze: 6 Katzenrassen für die Wohnung. Denn auch wenn die Wohnungshaltung häufig immer noch besser als ein Leben im Tierheim ist, sollte man beachten, dass es viele Katzenrassen gibt, die leiden, wenn sie nur drinnen gehalten werden.

Optimale Bedingungen: Was ist wichtig bei Freigänger-Katzen?

Katzen benötigen so manche Anreize, um gerne wieder nach hause zu kommen.
Katzen benötigen so manche Anreize, um gerne wieder nach hause zu kommen.  © Unsplash/Timothy Meinberg

Möchte man eine Wohnungskatze an draußen gewöhnen, muss zunächst geprüft werden, wie es vor der Haustür aussieht.

Ist die Umgebung für Katzen geeignet?

Befindet sich Euer Zuhause in einer ruhigen Lage mit wenig Verkehr, habt Ihr optimale Voraussetzungen für eine Freigänger-Katze. Sind Kreuzungen oder stark befahrene Straßen in unmittelbarer Nähe, solltet Ihr abwägen, ob die Umgebung für eine freilaufende Katze wirklich geeignet ist.

Rückzugsmöglichkeiten im Freien anbieten

Damit die Samtpfote gerne auf Euer Grundstück zurückkehrt, solltet Ihr dafür sorgen, dass sie sich in der Nähe Eures Hauses rundum wohlfühlt.

Oft laden bereits hohe Sträucher und Büsche, aber auch Bäume zum Verweilen ein.

Sind natürliche Rückzugs- und Versteckmöglichkeiten nicht möglich, gibt es auch spezielle Outdoor-Kratzbäume und Katzenhütten. Denn besonders im Winter oder nach einem Regenguss ist es für die kleine Fellnase sehr wichtig, einen Ort zu haben, an dem sie sich trocknen und aufwärmen kann.

Die Fütterung kann hierbei sowohl draußen als auch drinnen stattfinden. Etabliert Ihr feste Fütterungszeiten, ist die Chance groß, dass Eure Katze rechtzeitig wieder auf der Matte steht und sich nicht allzu weit vom Grundstück entfernt.

Größere Portionen füttern

Da eine Katze beim Freigang sich üblicherweise mehr bewegt als ihre Artgenossen in Wohnungen, verbraucht sie folglich auch mehr Kalorien. Energiereiches Futter mit hohem Fleischanteil ist daher sehr wichtig, um Eure Katze gesund zu halten. Zugleich verhindert Ihr mit ausreichend großen Portionen, dass Miezi sich heimlich in der Nachbarschaft durchschnorrt.

So gewöhnt Ihr Eure Katze an den Freigang

In Büschen und Sträuchern versteckt es sich besonders gut.
In Büschen und Sträuchern versteckt es sich besonders gut.  © Unsplash/Eduard Delputte

Wenn für Euch der Moment gekommen ist, an dem Ihr Eurer Katze das "Tor zur Welt" öffnen wollt, gilt vor allem eines: Ruhe bewahren.

Wenn Ihr ein gutes Vertrauensverhältnis zu Eurer Katze habt und die nachfolgenden Tipps beachtet, wird der erste Freigang zu einem vollen Erfolg.

1. Wenn Ihr den Freigang plant, solltet Ihr Eure Katze mindestens einen Tag vorher weniger füttern. So ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass der Hunger Euren Vierbeiner nach seinem Ausflug schnell wieder nach Hause führt.

2. Öffnet die Tür und tretet mit Eurer Katze gemeinsam ins Freie. Zeigt ihr das Grundstück, den Garten und behaltet eine entspannte Grundstimmung bei. Führt die Mieze dabei an möglichen Verstecken und Rückzugsmöglichkeiten vorbei.

3. Lasst Eure Katze nun selbstständig die Umgebung erkunden. Ruft sie dabei nicht, aber bleibt draußen auf dem Grundstück. Entfernt sie sich anfangs zu weit, könnt Ihr versuchen, sie mit Leckerlis wieder etwas zurück zu locken.

4. Idealerweise kommt die Katze von allein wieder in die Wohnung, ansonsten könnt Ihr sie nach ein bis zwei Stunden rufen. Ein gefüllter Wasser- und Futternapf mit ihrem Lieblingsfutter sollte schon fertig bereitstehen. Die Mieze soll merken, dass es sich lohnt, nach Hause zu kommen.

5. Bietet auch bei den kommenden Ausflügen der Katze Eure Begleitung an. Weitet das Gebiet von Tag zu Tag etwas mehr aus. Lasst dabei jederzeit Eure Samtpfote selbst entscheiden, wie weit sie gehen möchte.

Lasst zu Beginn idealerweise zu jeder Zeit eine Tür oder ein gut erreichbares Fenster für Eure Katze offen. Auf diese Weise gebt Ihr Eurer Fellnase zu verstehen, dass sie jederzeit die Möglichkeit hat, nach Hause zu kommen.

Den richtigen Zeitpunkt für den Freigang wählen

Am Abend, kurz vor der täglichen Fütterung, ist oftmals der ideale Zeitpunkt, um Katzen an den Freigang zu gewöhnen.
Am Abend, kurz vor der täglichen Fütterung, ist oftmals der ideale Zeitpunkt, um Katzen an den Freigang zu gewöhnen.  © Unsplash/Marko Blažević

Viele Halter stellen sich die Frage, wann wohl der geeignete Zeitpunkt für den ersten Freigang der Katze gekommen ist.

Folgende Bedingungen sind für den ersten Auslauf ideal:

Deine Katze ist hungrig und es herrscht noch einige Stunden Tageslicht, damit Ihr Eure Katze gut sehen könnt.

Kurz vor den Futterzeiten ist somit der beste Zeitpunkt für die ersten Ausflüge der Katze.

Des Weiteren ist es vorteilhaft, wenn das Wetter nur mäßig gut ist. Wenn es etwas kühl ist oder es nieselt, stehen die Chancen hervorragend, dass die Katze nach kurzer Zeit wieder von selbst ins warme Haus möchte.

Denn das Ziel eines jeden Ausflugs ist es, dass Miezi von allein den Weg nach Hause antritt.

Wann darf eine Katze Freigang bekommen?

Junge Kätzchen sollten erst ab vier Monaten an das Leben draußen herangeführt werden.
Junge Kätzchen sollten erst ab vier Monaten an das Leben draußen herangeführt werden.  © Unsplash/Dimitri Houtteman

Gerade bei sehr jungen Katzen stellt sich die Frage, wann diese raus in die Natur dürfen.

Allgemein sollten junge Kätzchen mit frühestens vier Monaten das erste Mal nach draußen gehen.

Am besten wartet man mit dem Freigang jedoch darauf, bis die Katze kastriert ist. Diese Eingriffe sind jedoch erst mit ca. einem halben Lebensjahr möglich.

Soll die Katze nach einem Umzug an den Freigang gewöhnt werden, sollte ihr eine Schonfrist von mindestens vier Wochen zugestanden werden.

Das heißt, dass die Katze für ca. vier bis sechs Wochen in der Wohnung gehalten werden sollte, um sich an die neue Situation zu gewöhnen. Hat sich die Mieze mit ihrem neuen Zuhause gut arrangiert und wirkt zufrieden, kann sie das erste Mal an den Aufenthalt draußen herangeführt werden.

Eine Katze zum Freigänger zu machen, erfordert Zeit, Geduld und ein vertrauensvolles Miteinander. Ist all das gegeben, steht den Ausflügen der kleinen Samtpfote jedoch nichts mehr im Wege.

Titelfoto: Unsplash/Sangia

Mehr zum Thema Katzenratgeber: