Wohnungskatze: 6 Katzenrassen für die Wohnung

Welche Katzenrasse passt zu mir und meiner Wohnung? Dieser Katzenratgeber hilft Dir, die geeignete Katze für Dich zu finden.

Wohnungskatzen brauchen je nach Rasse viel Platz, Beschäftigung und wie z. B. die Birma-Katze auf jeden Fall einen Artgenossen als Spielgefährten.
Wohnungskatzen brauchen je nach Rasse viel Platz, Beschäftigung und wie z. B. die Birma-Katze auf jeden Fall einen Artgenossen als Spielgefährten.  © unsplash/Piotr Musioł

Katzen sind niedliche Mitbewohner und helfen gegen Einsamkeit. Es gibt diesen und eine Vielzahl an weiteren weiteren Gründen dafür, sich die kleinen Stubentiger für zu Hause zum Streicheln zu holen.

Doch die Entscheidung für eine Katze sollte nicht leichtfertig getroffen werden. Obwohl Katzen als domestiziert gelten, also vom Wildtier zum Haustier gezüchtet wurden, sind sie dennoch kleine Raubtiere, die ausreichend Bewegung und Beschäftigung brauchen.

Fragt man sich, ob man der Katze eine artgerechte Haltung ermöglichen kann, muss man nicht nur die Größe der Wohnung, sondern die gesamte Lebenssituation betrachten.

Lebt man in der Stadt, dann ist es leider nicht immer möglich, die Katze aus der Wohnung zu lassen. Beispielsweise sind Katzen in der Stadt vielen Gefahren wie dem Straßenverkehr ausgesetzt, was ihre Lebenserwartung deutlich verringern kann.

TAG24 stellt Dir sechs Katzenrassen vor, die unter bestimmten Umständen für die Haltung in der Wohnung ohne Freigang geeignet sind.

Wohnungskatzen: Wichtige Hinweise zur Anschaffung einer Katze

Wenn Du überlegst, Dir eine Katze anzuschaffen, solltest Du Dir vorab über die folgenden Punkte Gedanken machen:

1. Die Haltung einer Katze erfordert viel Zeit, Geld, Geduld und Platz.

2. Wer eine kleine Katzenrasse sucht, weil in der Wohnung kaum Platz ist, sollte sich keine Katze holen.

3. Ist man den ganzen Tag nicht zu Hause und hat abends keine Energie für die Katze, dann sollte man lieber von der Haltung einer Katze absehen.

4. Beim Kauf der Katze sollte man sich beim Tierheim oder Züchter erkundigen, ob sie schon Freigang hatte. War die Katze bereits draußen, wird sie sich nur schwerlich auf die Wohnung beschränken.

5. Ob Katzen allein gehalten werden können, hängt zum Teil von der Rasse, aber vielmehr vom Charakter des Tieres ab. Prinzipiell benötigen die meisten Wohnungskatzen unbedingt einen Artgenossen zum Spielen.

6. Katzenhalter sollten nicht erwarten, dass die Katze sich an sie anpasst, sondern selbst für Einschränkungen bzw. Veränderungen im Lebensstil und in Bezug auf die Wohnungseinrichtung bereit sein.

7. Katzen, egal ob für die Wohnung oder als Freigänger, sind eine langfristige Verpflichtung und kein einmaliges Geschenk oder ein Mittel gegen Langeweile.

Jeder muss für sich selbst die Entscheidung für oder gegen eine Katze treffen. Wichtig ist, individuell ehrlich zu reflektieren, ob die eigene Art zu leben, die räumlichen Kapazitäten und Zukunftspläne (z. B. Berufs- oder Kinderwunsch) dauerhaft mit der Haltung einer Katze vereinbar sind.

1) Britisch Kurzhaar

Die gemütliche Britisch Kurzhaar braucht ausreichend Bewegung, Aufmerksamkeit und Versteckmöglichkeiten.
Die gemütliche Britisch Kurzhaar braucht ausreichend Bewegung, Aufmerksamkeit und Versteckmöglichkeiten.  © unsplash/Boris Debusscher

Britisch Kurzhaar ist die Ruhe selbst und eine liebevolle Familienkatze, die stets die Nähe zu ihren Menschen sucht.

Durch ihre ruhige und umgängliche Art ist sie eine gute Katze für Anfänger. Sie mag jedoch keine Fremden und zieht sich in einer solchen Situation lieber zurück.

Im Gegensatz zu vielen anderen Katzenrassen ist Britisch Kurzhaar sehr anpassungsfähig und flexibel. Mit Umzügen und einer völlig neuen Umgebung hat sie keine Schwierigkeiten. Auch ist die reine Wohnungshaltung für sie kein Problem, sofern zahlreiche Möglichkeiten zum Spielen, Klettern und Verstecken vorhanden sind.

Wie bei allen Rassekatzen ist auch bei der Britisch Kurzhaar eine gute Züchtung lebenswichtig. Inzucht in der Zuchtlinie führt zu Krankheiten, welche die Lebenserwartung verringern.

2) Perserkatze

Perserkatzen sind sehr auf ihre Bezugsperson geprägt, weshalb sie nicht lange allein in der Wohnung sein sollten.
Perserkatzen sind sehr auf ihre Bezugsperson geprägt, weshalb sie nicht lange allein in der Wohnung sein sollten.  © 123RF / Lufimorgan

Die beliebte Perserkatze ist eine ideale Wohnungskatze, da ihr Bedürfnis nach Freigang relativ gering ist. Diese Samtpfoten besitzen ein entspanntes Gemüt und sind generell sehr ausgeglichen. Perserkatzen brauchen viel Zuneigung von ihren Besitzern.

Aus ästhetischen Gründen wurden diese Katzen mit einem zu kurzen Kopf und einer eingedrückten Nase gezüchtet, was bei den Tieren z. B. zu Atemproblemen führen kann. Möchte man sich eine Perserkatze zulegen, ist es sehr wichtig, auf die Länge und Form der Nase zu achten. Diese sollte weder zu kurz noch extrem flach sein.

Um die Gesundheit der Katze zu schützen, sollte die Wohnung sehr sauber sein. Eine regelmäßige Reinigung und Staubsaugen sind wichtig, damit Staub und andere Kleinteile nicht in Atemwege der Katze gelangen. Ebenso erforderlich ist es, das Fell der Katzen regelmäßig durch gründliches Bürsten zu pflegen.

3) Russisch Blau (Russian Blue)

Wenn sich die schlauen Russisch Blau langweilen, dann öffnen sie auch verschlossene Schränke und Schübe.
Wenn sich die schlauen Russisch Blau langweilen, dann öffnen sie auch verschlossene Schränke und Schübe.  © Unsplash / Jelena Senicic

Russisch Blau oder Russian Blue ist eine der ruhigsten Katzenrassen, wobei sie als Junges noch etwas temperamentvoller sein kann.

Russisch Blau sind besonders intelligente Katzen, die von ihren Haltern auf keinen Fall unterschätzt werden sollten. Um sie problemlos in der Wohnung halten zu können, sollte man sie stets durch Spiele und andere Beschäftigungsmöglichkeiten herausfordern. Mit etwas Training erlernen diese Katzen spielend leicht kleine Kunststücke.

Diese familienfreundliche Katze sucht oft die Nähe zu ihren Haltern und schlüpft schon mal mit unter die Bettdecke.

Aufgrund ihrer geselligen Art sollte die Katze jedoch nicht allein in der Wohnung gehalten werden. Als Spielgefährte eignet sich eine weitere Katze von ihrer oder einer anderen Rasse. Ebenfalls erfreulich für Russisch Blau ist ein katzensicherer Balkon mit einem erhöhten Ausblick.

4) Exotisch Kurzhaar (Exotic Shorthair)

Exotic Shorthair ist sowohl stolz als auch menschenbezogen.
Exotic Shorthair ist sowohl stolz als auch menschenbezogen.  © Unsplash / Dan Wayman

Exotisch Kurzhaar fühlt sich in der Wohnung sehr wohl. Sollte die Katze dennoch Freigang bekommen, würde sie sich nicht weit vom Haus entfernen.

Auf dieser Katzenrasse basiert übrigens der Comic-Kater "Garfield". Genau wie dieser witzige Kater mag sie es ruhig, warm und gemütlich.

Die Exotic Shorthair lässt sich auch von Kindern nicht stören und liebt die Nähe zu ihren Besitzern. Sie ist stolz, aber dennoch liebenswürdig und wird auch als "Perserkatze für Faule" betitelt, da ihr Fell wesentlich weniger Pflege benötigt.

Da Exotic Shorthair optisch an eine Perserkatze erinnert, muss man ebenso auf eine gute Zucht achten. Katzen, die eine extrem platte Nase haben, neigen zu Atembeschwerden und schmerzhaften Augenentzündungen.

5) Kartäuser Katze (Chartreux)

Kartäuser Katzen sind ruhige Tiere, deren "Miau" im Vergleich zu anderen Katzen relativ leise ist.
Kartäuser Katzen sind ruhige Tiere, deren "Miau" im Vergleich zu anderen Katzen relativ leise ist.  © 123RF / Pfotenweltfoto

Die Kartäuser Katze wird auch Chartreux oder Malteser-Katze genannt. Mit einer Kartäuser Katze holt man sich einen anhänglichen Begleiter in die Wohnung, welcher viel Aufmerksamkeit fordert.

Nehmen sich die Besitzer ausreichend Zeit für das Spielen und Kuscheln mit ihrer Katze, dann können die Tiere auch allein gehalten werden.

Die unkomplizierte Katze kann sich schnell auf eine neue Umgebung einstellen. Da sie keinen besonderen Wert auf Freigang legt, ist sie gut für die Wohnung geeignet. Dennoch sollten für die Kartäuser Katze ausreichend Kletter-, Liege- und Kratzangebote zur Verfügung stehen.

Eine ungewöhnliche Eigenheit dieser Rasse ist, dass die verspielten Tiere genau wie Hunde das Apportieren lieben. Aus diesem Grund nennt man Kartäuser auch "Hundskatze".

6) Sphynx-Katze

Die außergewöhnlichen Sphynx-Katzen benötigen viel Pflege und Zuneigung.
Die außergewöhnlichen Sphynx-Katzen benötigen viel Pflege und Zuneigung.  © Unsplash / Dustin Humes

Die Sphynx-Katzen sind reine Wohnungskatzen, denn ihre felllose Haut ist sehr empfindlich.

Anders als ihr Äußeres vielleicht vermuten lässt, sind sie sehr verschmust und anhänglich. Die intelligenten und verspielten Sphynx-Katzen benötigen etwas mehr Futter als andere Rassen, um ausreichend Energie für die Temperaturregulation zur Verfügung zu haben.

Die Züchtung basiert auf einem genetischen Defekt, was die Sphynx-Katze zu einer sehr umstrittenen und seltenen Rasse macht. Für die einen sind diese Katzen wunderschön und für die anderen bloße Tierquälerei. Da die Rasse kaum gezüchtet wird, sind genetische Erkrankungen keine Seltenheit.

Wer sich trotz aller Bedenken für eine Sphynx-Katze entscheidet, sollte darauf achten, dass die Katze Tasthaare besitzt. Anderenfalls zählt das Tier laut des Deutschen Tierschutzgesetzes (§ 11b 1) eindeutig als Qualzucht.

Welche Katzenrassen sind für die Wohnung ungeeignet?

Die ästhetischen Bengalkatzen sind zwar klein, aber sehr aktiv. Sie lieben Wasser und brauchen ständig neue Beschäftigungen.
Die ästhetischen Bengalkatzen sind zwar klein, aber sehr aktiv. Sie lieben Wasser und brauchen ständig neue Beschäftigungen.  © unsplash/Igor Karimov

Reine Stubentiger ohne Freigang leben zwar länger, aber nicht jede Katzenrasse wird in der Wohnung glücklich.

Viele Katzen besitzen einen ausgeprägten Jagdtrieb, einen starken Bewegungsdrang und ein hohes Aktivitätslevel. Außerdem brauchen sie die soziale Interaktion mit Artgenossen. Katzen sind Einzeljäger und keine Einzelgänger. Ein Mensch oder andere Tiere ersetzen keine zweite Katze.

Zu glauben, dass eine aktive Katze allein und ohne viel Beschäftigung in der Wohnung wirklich ausgeglichen, gesund und zufrieden sein kann, wäre eine Fehlannahme.

Diese Katzenrassen sind nicht für die Haltung als bloße Wohnungskatze geeignet:

  • Bengalkatze
  • Maine Coon
  • Norwegische Waldkatze
  • Savannah-Katze
  • Siamkatze

Überlege genau, ob Du Deiner Katze wirklich langfristig das bieten kannst, was sie braucht. Grundsätzlich gibt es aber für jede Katze den passenden Menschen.

Titelfoto: unsplash/Piotr Musioł

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