Für Deinen eigenen Dschungel: So kann man eine Efeutute vermehren

Anstatt neue Zimmerpflanzen zu kaufen, kannst Du Deine Efeutute vermehren und das Zimmer ganz einfach in einen Urban Jungle verwandeln. Wie das klappt, erfährst Du in diesem Artikel.

Ähnliche Tipps findest Du übrigens im Zimmerpflanzenratgeber.

Man kann eine Efeutute mit Stecklingen oder Ablegern vermehren.
Man kann eine Efeutute mit Stecklingen oder Ablegern vermehren.  © 123RF/paladin12

Efeututen (Epipremnum) sind die perfekten Pflanzen für Einsteiger, um ein Zimmer schnell zu begrünen. Sie sehen toll aus und sind robust und pflegeleicht.

Außerdem sind sie nicht nur optisch eine Bereicherung im Zimmer, weil sie auch zu den luftreinigenden Pflanzen gehören.

Wer sich gleich mehrere von ihnen wünscht, sollte nie weitere Pflanzen kaufen, sondern die eigene Efeutute vermehren. Das klappt ganz einfach und unkompliziert mit verschiedenen Methoden.

Wie genau man bei der Vermehrung einer Efeutute vorgehen kann, wird im Folgenden erklärt.

Efeutute mit Stecklingen vermehren: So geht's

Stecklinge schneidet man am besten von gesunden und kräftigen Trieben ab, die nicht blühen. Mit folgenden Eigenschaften haben Stecklinge die höchste Erfolgswahrscheinlichkeit:

  • mindestens acht Zentimeter lang

  • etwa zwei bis drei Blätter

  • zwei bis drei Blattknoten (Knubbel am Stiel), aus denen sich Wurzeln bilden können

Schneide Stecklinge mit einem sauberen und scharfen Messer oder einer Schere etwa drei Millimeter unter einem Blattknoten ab. Ist dieser Knubbel zu weit vom Schnitt entfernt, kann es die Wurzelbildung behindern.

Durch einen schrägen Schnitt wird Wasser in der Regel besser aufgenommen.

Achtung: Pflanzensaft einer Efeutute ist giftig. Trage Handschuhe oder wasche anschließend gründlich die Hände. Sorge zudem dafür, dass Pflanzenteile für Kinder oder Haustiere unzugänglich sind.

Option 1: Efeututen-Stecklinge im Wasser wurzeln lassen

Am einfachsten ist es, Stecklinge zum Wurzeln in ein Wasserglas zu stellen. Tausche das Wasser alle paar Tage gegen frisches Wasser aus, um Schimmelgefahr zu reduzieren.

Dabei sollte mindestens ein Knoten im Wasser stehen, weil sich daran Wurzeln bilden. Steht auch ein Blatt im Wasser, sollte dieses entfernt werden, damit es nicht schimmelt. Allerdings benötigt ein Steckling außerhalb des Wassers ein Blatt zur Photosynthese.

Sind Wurzeln etwa drei Zentimeter lang und verzweigen sich, kann man den Steckling einpflanzen. Für besseres Wachstum, kann man eine Messerspitze Wurzelaktivator zum Wasser hinzugeben.

Pflanze die Stecklinge nun in kleine Töpfe mit lockerem, durchlässigem Substrat. Mische gegebenenfalls etwas Sand oder Perlite unter.

Stelle das Pflanzgefäß dann an einen hellen Platz. Geeignet ist ein Fensterplatz, jedoch nicht unbedingt in der prallen Sonne am Südfenster.

Mit etwas Geduld kannst Du nun beobachten, wie sich neue Blätter bilden.

Am schnellsten lässt sich eine Efeutute vermehren, indem man Stecklinge in Wasser wurzeln lässt.
Am schnellsten lässt sich eine Efeutute vermehren, indem man Stecklinge in Wasser wurzeln lässt.  © 123RF/wongtanarak

Option 2: Stecklinge direkt in Erde stecken

Alternativ zum Wurzeln im Wasserglas können Efeututen-Stecklinge direkt in die Erde gesteckt werden. Dann dauert es allerdings etwas länger, bis sich Wurzeln bilden. So geht's:

1. Schritt: Stecke die Stecklinge mit dem richtigen Ende in Anzuchterde. Sie ist nährstoffarm und sorgt dafür, dass ausreichend Wurzeln ausgebildet werden.

2. Schritt: Stelle die Pflanze an einen warmen (etwa 20 Grad Celsius) und hellen Standort.

3. Schritt: Halte das Substrat durchgehend feucht, aber nicht zu nass.

4. Schritt: Sorge mit einer Plastiktüte als eine Art Mini-Gewächshaus für angemessene Luftfeuchtigkeit - vor allem bei Heizungsluft. Vergiss jedoch nicht, täglich zu lüften.

Alternativ kann eine heranwachsende Efeutute auch mehrmals täglich mit Wasser besprüht werden.

Tipp: Ziehe in einem etwas größeren Topf mehrere Jungpflanzen aus Stecklingen heran. Denn eine Efeutute verzweigt sich kaum, weshalb mehrere Triebe in einem Topf für dichtes Gewächs sorgen.

So kann man die Efeutute durch Ableger vermehren

Statt Stecklinge abzuschneiden, kann man einen Trieb als Ableger oder Absenker an einer Efeutute wurzeln lassen und die Pflanze anschließend teilen. In Erde zieht man einen Efeututen-Ableger wie folgt heran:

1. Schritt: Fülle einen separaten Topf mit etwas Blähton und Anzuchterde.

2. Schritt: Wähle einen Trieb mit gesunden und kräftigen Blattknoten oder ausgebildeten Luftwurzeln.

3. Schritt: Trieb mit etwas Draht oder einer Haarnadel so im Boden fixieren, dass die Blattknoten direkten Kontakt mit der Erde haben.

4. Schritt: Erde für die Wurzelbildung feucht, aber nicht zu nass halten.

Innerhalb der nächsten Wochen wurzelt der Absenker an. Die Jungpflanze kann man dann von der Mutterpflanze trennen.

In einem eigenen Topf bilden sich aus Blattknoten eines Absenkers neue Wurzeln.
In einem eigenen Topf bilden sich aus Blattknoten eines Absenkers neue Wurzeln.  © TAG24/NF

Für welche Methoden man sich auch entscheidet - mit etwas Geduld und der richtigen Efeututen-Pflege kann man eine tolle Rankpflanze kultivieren.

FAQ zur Vermehrung der Efeutute

Wie lange dauert es, bis Stecklinge der Efeutute Wurzeln bilden?

Im Wasserglas zeigen Stecklinge oft nach einigen Tagen erste Ansätze neuer Wurzeln. Nach zwei bis drei Wochen kann man sie einpflanzen. In Erde wurzeln Stecklinge langsamer, sodass man vier bis sechs Wochen warten muss, bis sich etwas tut.

Was ist die beste Jahreszeit, um Efeututen zu vermehren?

Am besten eignet sich der Frühling, weil sich eine Efeutute dann in der natürlichen Wachstumsphase befindet. Theoretisch kann man sie aber das ganze Jahr über vermehren. 

Ist die Efeutute giftig?

Ja, die Efeutute ist giftig. Solange man sie nicht verzehrt oder sich den Pflanzensaft in die Augen reibt, ist sie für Erwachsene trotzdem ungefährlich. Um Juckreiz zu verhindern, sind Handschuhe beim Schneiden empfohlen. Von Kindern und Haustieren sollte man die Pflanze sicherheitshalber fernhalten.

Wie viele Stecklinge sollte man in einen Topf setzen?

Für einen buschigeren Wuchs kann man drei bis fünf Stecklinge in einen Topf setzen. Soll sich die Pflanze im Zimmer entlang ranken, reichen ein bis zwei Stecklinge.

Fazit

Will man eine Efeutute vermehren, klappt das ganz unkompliziert in Wasser oder direkt in Erde. Kaufe Dir also keine Zimmerpflanzen nach, sondern ziehe selbst neue Exemplare der beliebten Kletterpflanze heran.

Titelfoto: 123RF/paladin12

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