Kennst Du Lithops? So pflegt man "lebende Steine"

Bei "lebenden Steinen" handelt es sich um Pflanzen. Anders als ihre nicht lebenden Namensvetter brauchen lebende Steine Pflege.

Weitere Arten und praktische Tipps findest Du im Zimmerpflanzen-Ratgeber.

Sind lebende Steine Lebewesen? Finde es jetzt heraus.
Sind lebende Steine Lebewesen? Finde es jetzt heraus.  © Unsplash/summertrain

Hast Du schon einmal von lebenden Steinen gehört? Mit ihrem außergewöhnlichen Erscheinungsbild sind sie wahre Blickfänger.

Mit den faszinierenden kleinen kieselsteinähnlichen Gebilden lassen sich triste Fensterbänke dekorieren und neu beleben.

Aber einige Fragen sind vielleicht noch offen: Sind lebende Steine Lebewesen? Handelt es sich tatsächlich um Steine? Und muss man lebende Steine pflegen?

Außerdem: Wie alt werden Lithops? Und kann man lebende Steine selber ziehen?

Antworten auf diese spannenden Fragen zu lebendigen Steinen gibt's im Folgenden.

Was sind lebende Steine überhaupt?

Bei lebenden Steinen handelt es sich um Lithops, eine Art Sukkulente, und als Pflanze natürlich auch ein Lebewesen. Ihr Name aus lithos (Stein) und opsis (Aussehen) ist vom Griechischen abgeleitet und bezieht sich auf ihre Ähnlichkeit zu Steinen, zwischen denen sie oft nicht auffallen.

Durch ihre prallen, wasserspeichernden Blätter sind sie an extreme Orte angepasst. Das sind beispielsweise Orte im südlichen Afrika, wo sie natürlich vorkommen - z. B. in Botswana, Namibia und Südafrika.

Die Pflanze besteht aus einem Kopf, wie das Blattpaar auch genannt wird. Eine Kerbe teilt dieses Blattpaar in zwei Blätter, auch Loben genannt. Im Frühjahr bildet sich mittig in diesem Spalt ein neues Blattpaar. Das alte verkommt.

Zudem kann aus der Kerbe im Herbst eine Blüte wachsen.

Die Pflanzen werden in der Regel nur drei Zentimeter hoch, Ausnahmen jedoch bis zu zehn Zentimeter. Die etwa 40 Arten von Lithops sind meist weiß- oder gelbblühend.

Zu den beliebtesten Arten gehören unter anderem die folgenden: Lithops aucampiae, Lithops dorotheae, Lithops marmorata, Lithops karasmontana und Lithops salicola.

Eine der vielen Arten von lebenden Steinen ist der Lithops aucampiae.
Eine der vielen Arten von lebenden Steinen ist der Lithops aucampiae.  © 123RF/hydrobiolog

Wo wachsen lebende Steine am besten?

Als Sukkulenten verlangen die Lithops spezielle Voraussetzungen, um wie an natürlichen Standorten zu gedeihen. Wer lebende Steine richtig pflegen will, muss vor allem auf einen guten Platz und geeignete Erde achten.

Lebende Steine: Standort

Der Standort sollte hell bis sonnig sein. Pralle Mittagssonne ist allerdings weniger geeignet. Besser eignen sich helle Plätze mit direkter Sonne am Morgen oder Abend. Bei Lichtmangel suchen Pflanzen das Licht, in dem sie sich diesem entgegenstrecken. Dadurch werden sie lang und instabil.

Außerdem mögen es die Lithops warm. 15 bis 20 Grad sind für die "Steine" ideal. Unter 15 Grad in der Wachstumsphase sowie unter zehn Grad in der Ruhephase dürfen die Temperaturen jedoch nicht fallen.

Zudem sollte der Platz von lebenden Steinen gut belüftet sein.

Welche Erde für Lithops?

Lebende Steine wachsen in magerem, nährstoffarmen Substrat. Zu viele Nährstoffe würden die Sukkulenten wuchern lassen, sodass sie unförmig werden und nicht blühen können.

Eine Mischung aus Sand und Kakteenerde über einer Schicht Kiesel als Drainageschicht eignet sich besser. Ebenfalls hervorragend geeignet ist Bims in einer Korngröße von einem bis vier Millimetern. Dieser ist durchlässig, sodass Wasser gut ablaufen kann und keine Fäulnis entsteht.

Der richtige Topf sollte mindestens zehn Zentimeter tief sein, weil Lithops Pfahlwurzler sind und mit der Zeit tiefe Wurzeln bilden. Zudem ist es wichtig, dass er ein Wasserabzugsloch aufweist, sodass keine Staunässe entstehen kann.

Auf dem Substrat kann man je nach Geschmack Kies und kleine Steine als Dekoration verteilen.

Zwischen Kieselsteinen fallen die lebenden Steine kaum auf.
Zwischen Kieselsteinen fallen die lebenden Steine kaum auf.  © 123RF/wirestock

Muss man lebende Steine gießen?

Da es sich bei den Lithops um wasserspeichernde Sukkulenten handelt, sollten sie nur sehr mäßig bis sparsam gewässert werden. Während sie im ersten Jahr noch etwas mehr Wasser benötigen, werden sie anschließend prall und größer, sodass mehr Wasser gespeichert werden kann. Dann sollte nur noch sehr selten, ganz leicht und vorsichtig gegossen werden.

Zwischen dem Gießen sollte man das Substrat gut austrocknen lassen. Beim Gießen selbst sollte darauf geachtet werden, nicht zwischen die Blätter zu gießen, da es sonst zu Fäulnis kommt.

Von etwa Oktober bis Februar sowie im Sommer zwischen Juni und August befindet sich die Pflanze jeweils in einer Ruhephase. In dieser Zeit ziehen sich die Lithops fast komplett ein. Gegossen werden sollte dann gar nicht mehr.

Sollten Deine lebenden Steine schrumpeln, musst Du Dir in der Regel keine Sorgen machen. Wenn das passiert, bilden sich meist zwei neue sukkulente Blätter im Zentrum.

Die alten Blätter gehen immer weiter ein und vertrocknen. Dazu kommt es in der Regel zwischen Januar und April. Gegossen werden darf dann jedoch nicht, da sie sonst faulen könnten.

Achtung: Als Zimmerpflanze sind Lithops anfällig für Schädlinge. Daher sollte man sie gelegentlich kontrollieren. Findet man Wollläuse und Spinnmilben sollte man diese mit einem Tuch oder einer Pinzette entfernen.

Sollte man Lithops düngen?

Lithops müssen kaum gedüngt werden. Gerade einmal alle zwei bis drei Jahre kann zur Hälfte verdünnter Kakteendünger verwendet werden. Das sollte jedoch nur in einer Wachstumsphase passieren - bestenfalls im Frühjahr.

Schön und pflegeleicht: Lebende Steine brauchen kaum Pflege.
Schön und pflegeleicht: Lebende Steine brauchen kaum Pflege.  © 123RF/miyamotokazumi

Wann sollte man lebende Steine umtopfen?

Lebende Steine haben Pfahlwurzeln, die mit der Zeit immer tiefer wachsen. Sofern der Topf tief genug ist, muss man die Pflanze erst umtopfen, wenn sie sich selbst so stark vermehrt hat, dass keine neuen Köpfe mehr Platz finden.

So kann man seine Lithops etwa alle drei Jahre im Frühjahr vor Austrieb in einen neuen Topf umpflanzen. Man kann sie aber auch zehn bis 20 Jahre im gleichen Topf halten.

Übrigens: Lebende Steine können 40 bis 50 Jahre alt werden.

Wie vermehren sich lebende Steine?

Lebende Steine lassen sich z. B. durch Teilung vermehren. Das sollte jedoch Profis überlassen werden, da es sich als etwas kompliziert erweist.

Leichter ist dagegen die Vermehrung durch Aussaat. In einer Samenkapsel der Blüte sind etwa 20 bis 500 Samen. Möchte man sie aussäen, sollten sie geerntet und auf feuchtem Substrat verteilt werden. Da Lithops Lichtkeimer sind, werden sie dabei nicht abgedeckt.

Werden sie regelmäßig feucht gehalten, keimen sie schon bald. Schneller geht es zum Beispiel unter einem Glas oder einer Folie. Dabei sollte man allerdings regelmäßig lüften. Nach etwa 20 Tagen bilden sich dann erste Blätter.

Möchte man lebende Steine selber ziehen, kann man die Samen aus der Blüte aussäen.
Möchte man lebende Steine selber ziehen, kann man die Samen aus der Blüte aussäen.  © 123RF/jgeyser

Lithops oder lebende Steine sind tolle Sukkulenten, die kaum gepflegt werden müssen. In rein mineralischem Substrat wie Bims gedeihen lebende Steine am besten, wenn sie nicht zu viel gepflegt werden. Ab und an gießen und das war es auch schon mit der Lithops-Pflege.

Titelfoto: Unsplash/summertrain

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