Vermeide diese Fehler, wenn Du Bogenhanf vermehren willst

Kaum eine Zimmerpflanze ist so genügsam wie die Sansevieria. Aber nicht nur das: Sie eignet sich auch hervorragend zur Vermehrung. Wie einfach man Bogenhanf vermehren kann, erfährst Du von TAG24.

Ähnliche Tipps und Anleitungen findest Du im Zimmerpflanzenratgeber.

Mit Blattstecklingen kann man Bogenhanf vermehren.
Mit Blattstecklingen kann man Bogenhanf vermehren.  © 123RF/hazratbilal

Bogenhanf, botanisch als Sansevieria oder Schlangenpflanze und Schwiegermutterzunge bekannt, ist eine sehr beliebte Zimmerpflanze.

Da sie überwiegend aus Afrika stammt, ist sie an trockene Bedingungen angepasst und gehört zu den Zimmerpflanzen, die Heizungsluft vertragen. Generell ist die Pflanze robust und pflegeleicht.

Da ist es wenig überraschend, dass viele gerne mehrere Exemplare der schönen Pflanze hätten.

Dafür muss man übrigens keine neue Pflanze kaufen, weil man Bogenhanf vermehren kann - total unkompliziert.

Je nach Art, Geduld und Experimentierfreudigkeit hat man verschiedene Möglichkeiten. Passende Anleitungen und wichtige Infos gibt's im Folgenden.

Das Wichtigste in Kürze

  • Bogenhanf lässt sich durch Blattstecklinge vermehren - im Wasserglas und in Erde.

  • Die Sansevieria bildet Ausläufer, die der Vermehrung dienen.

  • Bogenhanf wächst sehr langsam und braucht lange, um Wurzeln zu bilden.

  • Das Vermehren dieser Zimmerpflanze ist unkompliziert, bedarf allerdings viel Geduld.

Blattstecklinge: Bogenhanf vermehren im Wasserglas

Wie viele andere Pflanzen kann man Bogenhanf mithilfe von Stecklingen im Wasserglas vermehren.

Vorteile

Diese Methode ist unkompliziert, bedarf kaum Material und ermöglicht das Beobachten des Fortschrittes.

Nachteile

Man braucht viel Geduld, weil es einige Zeit dauern kann, bis sich Wurzeln oder ein neuer Trieb bilden. Außerdem müssen sich empfindliche Wurzeln beim Einpflanzen erst an die Erde gewöhnen.

Sansevieria vermehren: Im Wasser kann man Stecklinge wurzeln lassen.
Sansevieria vermehren: Im Wasser kann man Stecklinge wurzeln lassen.  © TAG24/NF

Schritt-für-Schritt-Anleitung: Bogenhanf vermehren in Wasser

1. Schritt: Schneide direkt über dem Boden ein junges, gesundes Blatt der Mutterpflanze ab. Verwende dazu eine saubere, möglichst desinfizierte Schere.

2. Schritt: Schneide dieses Blatt in mindestens fünf bis zehn Zentimeter lange Teilstücke. Merke Dir dabei, bei welchen Enden es sich jeweils um die Ober- und Unterseite handelt.

3. Schritt: Schneide an der Unterseite der jeweiligen Teile anschließend von beiden Seiten schräge Schnitte in die Mitte, sodass eine Art V-Form entsteht. Das vergrößert die Fläche für Bewurzelung. Außerdem liegt die Wurzelfläche nicht direkt auf dem Glasboden auf, sondern hat ausreichend Platz.

4. Schritt: Lasse die Stücke dann einige Tage auf einem Stück Küchenpapier trocknen, damit es am Schnitt nicht zu Fäulnis kommt.

5. Schritt: Gib die Stecklinge dann in ein Glas mit etwas Leitungswasser und stelle es an einen hellen Standort ohne pralle Sonne.

6. Schritt: Tausche das Wasser alle paar Tage gegen frisches Wasser aus, um Fäulnis zu verhindern.

7. Schritt: Nun heißt es warten: Es kann zwei Monate dauern, bis sich erste Anzeichen neuer Wurzeln zeigen. Erst wenn diese zwei bis drei Zentimeter lang sind, kann man sie in Sukkulentenerde einpflanzen

Achtung: Da Bogenhanf viel Licht benötigt, vermehrt man ihn am besten im Frühling oder Sommer.

Bogenhanf-Stecklinge in Erde wurzeln lassen

Man kann den Zwischenschritt im Wasserglas auch übergehen und einen Steckling in Erde wurzeln lassen.

Vorteile

Ein Umtopfen nach einigen Wochen ist dann nicht nötig und Wurzeln sind bereits an die Erde angepasst.

Nachteile

Der Fortschritt der Wurzelbildung ist nicht sichtbar und bei zu feuchter Erde kann es schnell zu Schimmel kommen.

Vorgehensweise beim direkten Pflanzen in Erde

Man braucht einen kleinen Topf mit Abzugslöchern und lockere Kakteenerde. Folge dann den eben genannten Schritten eins bis vier. Danach geht man wie folgt vor.

5. Schritt: Stecke den Steckling je nach Länge des Blattes mindestens drei Zentimeter tief in die Erde.

6. Schritt: Stelle den Topf hell aber nicht sonnig.

7. Schritt: Sobald sich die Erde trocken anfühlt, wenn man mit dem Finger hineinsticht, sollte man den Steckling gießen. Er darf jedoch nicht zu feucht werden!

8. Schritt: Nun muss man einige Monate warten. So lange dauert es, bis sich Wurzeln und neue Triebe direkt neben dem Blatt bilden.

Sansevieria vermehren: Aus Stecklingen bilden sich neue Rosetten.
Sansevieria vermehren: Aus Stecklingen bilden sich neue Rosetten.  © 123RF/hazratbilal

Mit Bogenhanf-Ableger und Rhizome vermehren

Manchmal wird einem die Arbeit abgenommen und der Bogenhanf vermehrt sich von selbst. Aus dem unterirdischen Rhizom bildet sich dann ein Ableger (oder konkreter Ausläufer) der Mutterpflanze.

Vorteile

Guckt so ein kleiner Trieb aus der Erde neben der Sansevieria, lässt sich die Pflanze schneller vermehren als durch Stecklinge. Denn ein bedeutender, zeitaufwendiger Prozess ist dann schon abgeschlossen. Ein weiterer Vorteil ist, dass der Ableger die Musterung der Mutterpflanze behält.

Nachteil

Für diese Art der Vermehrung ist allerdings ein Ableger oder ein gut entwickeltes Rhizom notwendig.

Anleitung: Sansevieria mit Ausläufern vermehren

1. Schritt: Ist die Spitze einer neuen Rosette in der Erde sichtbar, nimmt man die Pflanze aus dem Topf und legt die Wurzeln frei, indem man die Erde vorsichtig abschüttelt.

2. Schritt: Ist der Wurzelballen vom Substrat befreit, lässt sich der Ausläufer gut erkennen und mit einem sauberen, scharfen Messer von der Mutterpflanze trennen.

3. Schritt: Der Ausläufer kann dann einzeln in Kakteenerde gepflanzt und an einen warmen und hellen Standort ohne direkte Sonne gestellt werden.

Zur Vermehrung kann man Ableger vom Bogenhanf abtrennen und einpflanzen.
Zur Vermehrung kann man Ableger vom Bogenhanf abtrennen und einpflanzen.  © TAG24/NF

Auch wenn noch keine Tochterrosette ausgetrieben und sichtbar ist, kann man die Pflanze durch ein Rhizom vermehren - beispielsweise wenn man ohnehin dabei ist, Bogenhanf umzutopfen.

Ist ein Rhizom - der weiße bis hellgrüne unterirdische Trieb - dick, kräftig, groß und hat bestenfalls Wurzeln und eine Triebknospe, eignet es sich ebenfalls zur Vermehrung:

1. Schritt: Kappe ein Teilstück vom Rhizom.

2. Schritt: Lasse es dann wenige Tage trocknen, um das Fäulnisrisiko zu mindern.

3. Schritt: Platziere es zwei Zentimeter tief in einen eigenen Topf mit Kakteenerde.

4. Schritt: Gieße nur sehr behutsam - die Erde ist lieber zu trocken als zu feucht.

5. Schritt: Frühestens nach sechs Wochen haben sich erste Blätter gebildet - immerhin früher als bei Stecklingen.

Auch große Rhizome kann man kürzen und separat pflanzen.
Auch große Rhizome kann man kürzen und separat pflanzen.  © 123RF/hazratbilal

Häufige Fehler beim Vermehren von Bogenhanf

So einfach das Vermehren einer Sansevieria ist, so einfach schleichen sich auch unnötige Fehler in die Vorgehensweise.

Zu viel Wasser: Staunässe kann fatal sein und zum Faulen des Stecklings beziehungsweise der Wurzeln führen.

Direkte Sonne: Pralle Sonne kann Verbrennungen durch Hitzestress bewirken. Außerdem kann der Steckling austrocknen, noch bevor er Wurzeln bilden kann.

Falsche Erde: Ist das Substrat nicht durchlässig, wird Wasser zu lange gespeichert, was zu Fäulnis führen kann.

Düngung: Es ist gut gemeint, aber durch Düngen werden Stecklinge verwöhnt, sodass sie keine starken Wurzeln ausbilden.

Ungeduld: Das Wurzeln sowie die Ausbildung eines neuen Triebes dauern. Entsorge die Stecklinge nicht vorzeitig, weil Du glaubst, es gäbe keinen Fortschritt. Oft ist er einfach noch nicht sichtbar.

Lesetipp: Erfahre in einem gesonderten Artikel, wie man Bogenhanf pflegen sollte.

Bis aus einem Steckling ein neuer Bogenhanf entsteht, kann es eine ganze Weile dauern.
Bis aus einem Steckling ein neuer Bogenhanf entsteht, kann es eine ganze Weile dauern.  © 123RF/marinakaiser

FAQ: Wie man Bogenhanf vermehren kann

Wie lange dauert die Vermehrung von Bogenhanf?

Bogenhanf wächst relativ langsam. Besonders lange dauert die Vermehrung durch Blattstecklinge. Es vergehen meist etwa sechs Wochen, ehe sich die ersten Wurzeln bilden. Auf erste Blätter muss man sogar noch weitere Monate warten.

Kann man Bogenhanf im Winter vermehren?

Ja, es ist auch möglich, Bogenhanf im Winter zu vermehren. Allerdings ist das Wachstum meist deutlich verlangsamt, da die Pflanze nicht ausreichend Licht bekommt. 

Verliert die Sansevieria nach dem Schneiden ihre Musterung?

Ja, vermehrt man eine panaschierte Sansevieria - also mit gelbem Rand oder Musterung - durch Blattstecklinge, können die jungen Triebe einfarbig grün austreiben. Bei der Vermehrung durch Ableger oder eine Teilung des Rhizoms, bleibt die Musterung jedoch.

Um sie zu verschenken oder weitere Exemplare der Zimmerpflanze zu kultivieren, kann man Bogenhanf vermehren. Mit etwas Geduld wird aus einem einzigen Blatt eine neue robuste Zimmerpflanze.

Titelfoto: 123RF/hazratbilal

Mehr zum Thema Zimmerpflanzen-Ratgeber: