Sachsen - Ein Jahr geht schnell vorüber, in wenigen Tagen ist 2025 schon wieder Geschichte - verrückt! Vieles von dem, was Sachsen in den letzten zwölf Monaten bewegt hat, haben viele von uns längst schon vergessen. An dieser Stelle erinnern wir deshalb noch einmal an einige der Ereignisse, die von Januar bis April Schlagzeilen machten. Erinnert Ihr Euch noch?
Böller-Tote
Sachsen - Gleich zwei Sachsen starben um den letzten Jahreswechsel herum durch das Hantieren mit Feuerwerk. In Oschatz hatte ein 45-Jähriger eine Großfeuerwerksbombe gezündet, die eigentlich nur Feuerwerksprofis vorbehalten ist. Er erlag später seinen Kopfverletzungen. Und in Hartha (Mittelsachsen) hatte ein 50-Jähriger auf dem Feld gegenüber von seinem Haus eine Kugelbombe gezündet - er starb noch vor Ort. Hoffentlich geht die Knallerei dieses Jahr ohne solche traurigen Vorfälle ab.
Polizist getötet
Dresden - Ein Dresdner Oberkommissar († 32) wollte mit Kollegen zusammen am 7. Januar einen verdächtigen VW-Fahrer kontrollieren. Der haute ab, die Verfolgungsjagd führte bis an die Landesgrenze nach Lauchhammer (Brandenburg). Dort wollten die Beamten den Mann stellen, stiegen aus - doch der polnische Fahrer (damals 27) gab plötzlich Gas, überfuhr den 32-jährigen Familienvater. Im Januar wird der Fall vor dem Landgericht Cottbus verhandelt.
Flaschenpost
Chemnitz - Im September 2021, mitten in der Corona-Zeit, hatte die Chemnitzerin Anja Malkrab auf der Überfahrt von der Insel Norderney nach Borkum zwei kleine Flaschen mit Briefchen in der Nordsee versenkt. Die Flaschenpost war längst in Vergessenheit geraten, als Anfang Januar 2025 Bilder einer dieser "Buddeln" in den sozialen Medien geteilt wurden. Denn eine der Flaschen war von einer Strandläuferin an Borkums Küste entdeckt worden. Die Frau nahm Kontakt zur Absenderin auf, man kam ins Gespräch, verstand sich gut. Sogar ein gegenseitiger Besuch wurde angedacht. Möglich, dass dann wieder ein Fläschchen geöffnet wird ...
Kloster-Intrigen
Ostritz - Im Ostritzer Kloster St. Marienthal, direkt an der Grenze zu Polen, war es im Januar mit der Idylle vorbei. Wahrscheinlich aber schon vorher, denn Mutter Elisabeth, eine Endsechzigerin, teilte in einer Erklärung heftig aus - und schmiss hin. Die vielen "anonymen Briefe" hätten "trotz der offensichtlichen Verleumdungen fruchtbaren Boden gefunden", war in der aktuellen Klosterbroschüre zu lesen. Der Kloster-Zoff scheint kein Einzelfall zu sein: Erst im Juli 2023 hatten in Bautzen die "Klarissen von der Ewigen Anbetung" wegen unlösbarer Konflikte ihre Auflösung erklärt.
Luftiges Manöver
Lausitz - Rund 1200 Soldaten hielten in der zweiten Januarhälfte ein Manöver in der Lausitz ab. Dabei wurde auch das Zusammenspiel zwischen Luftwaffe und Bodentruppe geübt. Auch Kampfflugzeuge wie Eurofighter oder Tornado gehörten zu dem kriegerischen Szenario dazu. Seit dem Krieg in der Ukraine sind Militärflugzeuge und -hubschrauber längst wieder häufiger am Himmel über Sachsen zu sehen.
Rolex und hopp!
Dresden - Drei Einbrecher standen im Februar in Dresden vor Gericht, weil sie einen Lommatzscher malträtiert und ausgeraubt hatten. Als Handwerker getarnt hatten sie sich Zutritt verschafft, dann Schmuck und Uhren eingeheimst. Beim Prozess kam heraus: Einer der Täter hat wohl eine echte Rolex für eine billige Kopie gehalten, sie in den Müll geworfen. Eher für seine brutale Tat als für diese Dummheit bekam er schließlich vier Jahre Knast aufgebrummt.
Bärlauch-Mafia
Leipzig - Im Frühjahr ist der Leipziger Auwald besonders schön. Leider auch für kriminelle Banden, die sich dann gern über die dortigen Bärlauchbestände hermachen. In diesem trieben sie es besonders dreist, buddelten gleich mal die ganzen Knollen der essbaren Pflanze aus. Drei dieser "Wilderer" fielen im Februar zufällig einer Polizeistreife in Nordsachsen auf, weil ihr Scheinwerfer blendete. Sie vermuteten, dass die jungen Russen ihre Beute im Leipziger Wald gemacht hatten, informierten die dortigen Kollegen. Volltreffer: Drei weitere Mitglieder der Bärlauch-Bande wurden noch auf frischer Tat ertappt.
Panzer statt Waggons
Görlitz - Seit Mitte des 19. Jahrhunderts wurden in Görlitz Eisenbahnwaggons gebaut. Im Februar wurde verkündet, dass damit bald Schluss ist. Die Produktion läuft in wenigen Monaten aus, stattdessen übernimmt der deutsch-französische Rüstungskonzern KNDS das Görlitzer Werk. Künftig sollen hier Baugruppen für den Kampfpanzer Leopard 2 und den Schützenpanzer Puma gefertigt werden. Dazu Module für verschiedene Varianten des Radpanzers Boxer. "Die Produktion in Görlitz bedeutet mehr Sicherheit für Deutschland", verkündete damals Noch-Bundeskanzler Olaf Scholz (67, SPD). Trotz der Sicherung von Arbeitsplätzen gibt es nicht wenige Görlitzer, die diese Entwicklung aber auch kritisch sehen.
Teuflisch gut!
Leipzig - Kaum zu glauben, aber Sachsens berühmtestes Gasthaus, "Auerbachs Keller", wurde in diesem Jahr 500 Jahre alt. Besonders die Erwähnung in Goethes Faust sorgt auch weiterhin für einen steten Zustrom an Besuchern. Die erleben oft auch den "teuflischen" Mephisto alias Hartmut Müller (70), der diese Rolle bei Auftritten im Gasthaus auch schon seit 30 Jahren verkörpert. Im Februar haben wir mal den sympathischen Menschen hinter den Teufelshörnern gezeigt. Ein paar Jahre will Müller seine Paraderolle zum Vergnügen der Restaurantbesucher noch weiter spielen.
Eier-Engpass
Sachsen - Ausgerechnet kurz vorm Osterfest zeichnete sich in Sachsen ein Engpass bei der Eierversorgung ab. Hintergrund: In Polen, aber auch in den USA, wütete die Vogelpest, weshalb auch hierzulande mancher Hühnerhalter seine Eier exportierte. Am Ende fand Ostern doch statt, meist wohl auch mit bunten Eiern auf dem Frühstückstisch. Merke: Es wird alles nicht so heiß ausgelöffelt, wie es vorher (weich oder hart) gekocht wurde.
Flotter Minister
Krauschwitz - Als Kultusminister ist Conrad Clemens (42, CDU) oberster Dienstherr der sächsischen Lehrer. Auch den Schülern gegenüber sollte er natürlich Vorbild sein. Umso peinlicher dürfte es dem Politiker gewesen sein, dass ihn im März eine alte Temposünde aus dem Jahr 2023 wieder einholte. Damals war Clemens mit 80 km/h erwischt worden, wo nur Tempo 30 erlaubt war - autsch!
Affen-Virus
Leipzig - Nach dem Tod zweier Flachlandgorillas binnen zehn Tagen herrschte Anfang April im Leipziger Zoo Angst vor einem gefährlichen Erreger, der weitere Menschenaffen befallen könnte. Zur Rettung des Bestandes zog der Tierpark Experten aus anderen europäischen Zoos zurate. Wochen später hatte sich dann nach diversen Untersuchungen ein schon früh gehegter Verdacht bestätigt: Das Gorilla-Sterben wurde durch E.coli-Bakterien im Darm ausgelöst. Die verbliebenen vier Gorillas im "Pongoland" waren da schon wieder wohlauf.
Höhlen-Drama
Rosenthal-Bielatal - Das ging gerade noch mal gut! Eine Höhlenerkundung zweier Dresdner im Bielatal (Sächsische Schweiz) endete Mitte April mit der glücklichen Bergung eines völlig entkräfteten Abenteurers. Die abenteuerlustigen Kletterer, beide Anfang vierzig, waren gegen Mittag in die 40 Meter tiefe Johannes-Ruscher-Höhle eingestiegen.
Dort gibt es enge sogenannte Kamine und längere Kriechstrecken - was an den Kräften zehren kann. Auf dem Rückweg war daher einer der Männer so schlapp, dass er nicht wieder herauskam. Zwölf Bergretter der Wachten in Pirna und Dresden befreiten den Mann schließlich aus seiner misslichen Lage.
Teil 2 des Jahresrückblicks lest Ihr am Montag bei TAG24.