Bad Schandau - Monatelang haben Ingenieure die Brücke über die Bahngleise in Bad Schandau überprüft. Nun steht fest: Das Bauwerk benötigt dringend Entlastung und muss ersetzt werden. Was auf Verkehrsteilnehmer jetzt zukommt.
Nachdem Einsturz der Carolabrücke in Dresden, geriet die Elbbrücke in Bad Schandau ins Visier der Prüfingenieure. Auch diese besteht aus Spannstahl, Risse wurden festgestellt. Das Bauwerk musste gründlich überprüft werden.
Inzwischen konnte für die wichtige Elbquerung zwar Entwarnung gegeben werden. Sie ist stabiler als gedacht. Anders sieht die Lage an der angrenzenden Brücke über die Bahngleise aus, wie das Sächsische Infrastrukturministerium nun mitteilte. Das Bauwerk an der linkselbischen Seite benötige Entlastung, ein Neubau sei unausweichlich.
Ab Dienstag, 21. Oktober, müssen Verkehrsteilnehmer deshalb mit erheblichen Einschränkungen rechnen.
Brücke in Bad Schandau: Verkehrseinschränkungen ab 21. Oktober
Der zweispurige Straßenzug wird auf eine Spur mit Ampelregelung verengt. Fußgänger können weiterhin die vorhandenen Gehwege benutzen. Radfahrer müssen hingegen absteigen und schieben. Diese Einschränkung gelte bis auf Weiteres, teilte die Behörde mit.
Parallel dazu wird eine umfassende Überwachung an der maroden Spannbeton-Konstruktion installiert, hieß es. Ein Schallemissions-Monitoringsystem soll Brüche im Beton rechtzeitig erkennen und im Fall der Fälle Alarm schlagen. So könne eine vollständige Sperrung des Bauwerks vermieden werden.
Trotzdem muss die 1975 eröffnete Brücke abgerissen werden. Eine Behelfsbrücke soll errichtet werden.
Wann die Bauarbeiten beginnen ist noch unklar. Die Vorbereitungen dazu würden auf Hochtouren laufen.
Wie bei der am 11. September 2024 teilweise eingestürzten Carolabrücke in Dresden, wurde auch bei der Elbrücke in Bad Schandau und der Brücke über die Bahngleise sogenannter Henningsdorfer Spannstahl verwendet. Bei umfangreichen Prüfungen wurden daraufhin unter anderem Längsrisse festgestellt.