Bahn-Irrsinn im Vogtland: Endlich gibt's eine Lösung
Zwotental/V. - Ein kleiner Bahnhof im Vogtland galt im Sommer 2025 als die Lachnummer Deutschlands - bis jetzt. Seit Ende Juni war der Bahnsteig 2 in Zwotental gesperrt, weil er nach einer Sicherheitsprüfung - und nach 150 Jahren problemloser Nutzung - plötzlich als "zu schmal" galt.
Alles in Kürze
- Bahnsteig in Zwotental war gesperrt.
- Fahrgäste mussten umfahren.
- Deutsche Bahn findet Lösung.
- Zugbegleiter öffnen Bahnsteig.
- Keine Mehrkosten entstehen.

Fahrgäste der Vogtlandbahn mussten bis zur nächsten Station Zwota-Zechenbach fahren und dann wieder zurück, um auf Gleis 1 auszusteigen - mit satten 60 Minuten Extra-Reisezeit.
Jetzt ist die Posse vorbei: Seit Montag können Reisende wieder ganz normal in Zwotental auf Gleis 2 ein- und aussteigen. Die Deutsche Bahn bestätigte: Das Problem ist gelöst - wenn auch auf ziemlich ungewöhnliche Weise.
"Die Reisendensicherung erfolgt durch das Personal des jeweils haltenden Zuges", so eine Sprecherin. Heißt konkret: Zugbegleiter oder Lokführer öffnen und schließen den Zugang zum Bahnsteig.
Klingt umständlich, kostet aber angeblich nichts extra. Eine Lösung ohne zusätzliches Personal oder Mehrkosten, so die Bahn.
Das Ende einer bundesweiten Posse


Der Fahrgastverband Pro Bahn sprach schon bei der Sperrung von einem "Unding". Vogtland-Sprecher Bertram Zetzsche (65) muss jetzt schmunzeln: "Ein bisschen wie Kindergarten. Es nehmen sich alle an den Händen."
Ein Schild hätte auch gereicht, meint er. Für ihn ist das Ganze "eine Frage des Lebensrisikos" - sprich: Wer Bahn fährt, weiß, wie man sich am Gleis verhält.
Damit endet eine Posse, die bundesweit für Schlagzeilen gesorgt hatte.
RTL, ZDF und mehrere Zeitungen hatten den Fall aufgegriffen. Denn der Bahnsteig steht seit 1875 - und war bis dato nie ein Problem.
Titelfoto: Ralph Kunz